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1433 verhaften .zu lassen;
verbannt begab er sich nach Venedig. [* 1]
Kurz darauf gewannen seine An- hänger in Floren;
die Oberhand, Rinaldo degli Albizzi wnrde vertrieben.
Cosimo tebrte nun zurück ! und herrschte seitdem thatsächlich über die Stadt, ! obne deren republikanische Verfassung aufzubeben.
Seinen Reichtum verwendete er dazu, Florenz [* 2] eine ausschlaggebende Stellung in Italien [* 3] zwischen Rom, [* 4] Neapel, [* 5] Mailand [* 6] und Venedig zu verschaffen und es zur ersten Stadt des Renaissancezeitalters zu erheben.
Unterstützt durch Brunelleschi, Mi- chelozzo und Donatello, ließ er überaus prächtige Bauten aufführen;
er stiftete die Platonische Akade- mie unter Marsilius Ficinus (s. d.), zog die bedeu- tendsten Humanisten der Zeit in seine Umgebung und gründete 1444 die Lidliot^cii I^ursntiana, die bente noch neben Paris [* 7] und Rom bedeutendste Samm- lung von Handschriften (etwa 10000) griech. und lat. Klassiker. Er starb -
Vgl. Fabroni, Vita ma"ni 0o8miN6äic6i (2 Bde., Pisa [* 8] 1788-89); Armengaud, Rosine ä6 N. 6t 83, cori-oz^onäance Ineäiw (in dem «Ooiupts r6näu Ü6 I'^caäkmik ä63 8»6NC68 IN0rlli68 6t po1iti(1U68", 1876).
Piero de' Medici, geb. 1414, Sohn und Nachfol- ger des vorigen, starb schon Lorenzo de' Medici, mit dem Beinamen «II ^la- Fiiiüco» (der Prächtige), geb. über- nahm nach dem Tode seines Vaters Piero de' Medici init seinem Bruder Giuliano (1.) die Leitung der Republik.
Nach der mißlungenen Verschwörung der Pazzi 1478, welche nur Giuliano das Leben ge- kostet, steigerte er seine Macht im Innern außer- ordentlich.
Dem Krieg mit Rom und Neapel, wel- cher im Gefolge der Verschwörung der Pazzi schwere Not über Toscana brachte, brach Lorenzo die Spitze ab angeblich durch seine mutvolle Fahrt zu Ferdinand 1. von Neapel, in Wirklichkeit durch den schon vorher vereinbarten Separatfrieden mit Neapel l 1480), dem nach Papst Sixtns' IV. Tod auch die Verständigung mit Rom folgte (1484).
Seitdem getragen von der Gunst seiner Mitbürger, machte er die frübern frei- heitlichen Einrichtungen vollends zum blohenSckcin, beschränkte sie schließlich auch äußerlich und verfügte über die öffentlichen Gelder wie über eigene, nament- lich seit sein großer Aufwand den Bankerott seines eigenen Vermögens herbeigeführt hatte.
Lorenzo, selbst einer der besten Dichter Italiens, [* 9] sammelte, wie sein Großvater Cosimo, Künstler und Humanisten um sich und vermehrte die deshalb nach ihm genannte IM1i0t6c3.I^ur6iitianHwesentlich. Er starb -
Vgl. 0p6i6 äi I^oreuxo äo' N. (Prachtaus- gabe Leopolds II., 4 Bde., Flor. 1825);
Fabroni, I^urentii N. Vita. (2 Bde., Pisa 1784);
Roscoe, 'Iii6Iit6 0ll.0r6i^0 ä6 N. (Lond. 1796 u. ö.; zuletzt bg. von W. Hazlitt, ebd. 1890; deutsch von I. ^piel- bagen, Lpz. 1861);
Reumont, Lorenzo de' Medici (2 Bde., Lpz. 1874; 2. Aufl. 1883);
Vuser, Lorenzo de' als ital. Staatsmann (ebd. 1879).
Piero (II.) de' Medici, geb. Sohn des vorigen, übernahm 1492 nach Lorenzos Tod die Leitung in Florenz, machte sich durch sein hoch- fahrendes Wesen und seine kleinmütige Unterwer- fung unter den 1494 in Italien einfallenden Karl VIII. von Frankreich beim Volke so verhaßt, daß es unter Führung seiner eigenen Vettern und Eavonarolas (s. d.) ihn verjagte. Er begab sich zu den franz. Truppen nach Neapel, und als diese 28.Tez. 1503 am Garigliano von Gonsalvo de Cordova Flucht in dem Fluß. - Sein jüngerer Bruder, Gio- vanni de' Medici, bestieg 1513 als Leo X. (s. d.) den päpstl.
Stubl. Sein jüngster Bruder, Giuliano de' Medici, tehrte 1512 zurück, überlieft aber die Re- gierung scbon 1513 seinem Neffen Lorenzo und ging nach Rom.
Franz I., dessen Tante Philiberte von Savoyen er beiratete, erhob ihn Zum Herzog von Nemours;
er starb 1516. Lorenzo de' Medici (II.), geb. 13. Sept. 1492, gest. Sohn Pieros (II.), erhielt von Papst Leo X., seinem Oheim, 1516 das Herzogtum Ur- bino, vermablte sich 1518 mit der Nichte des Giu- lio de' Medici, eines unehelichen Sohnes Ginlia- nos (I.), Magdalene de la Tour d'Auvergne;
seine Tochter ist Katbarina von Medici (s. d.), Ge- madlin König Heinrichs II. von Frankreich.
Ihm wie seinem Oheim Giuliano (gest. 1516) wurden in der Eagrestia nuova von San Lorenzo zu Florenz die berühmten, von Michelangelo gemeißelten Grab- denkmäler errichtet (s. Tafel: Grabmal des Lo- renzo de' Medici, beim Artikel Michelangelo).
Alessandro de' Medici, unehelicher Sohn Loren- zos (II.), wurde, nachdem Giulio de' Medici 1523 als Clemens VII. (s.o.) Papst geworden, dessen Nachfol- ger in der Herrfchaft über Florenz. 1527 vertrieben, wnrde er von Karl V., dessen natürliche Tochter, Margarete von Parma, [* 10] erheiratete, 1530 zurück- geführt.
Seine Gewaltthaten und Ausschweifungen erleichterten seinem Vetter Lorenzino de' Medici seine Ermordung Mit ihm erlosch der Mannsstamm der ältern Linie der an deren Stelle nun die jüngere trat, die von dem zweiten Sohn des Gonfaloniere Giovanni di Bicci de' Medici abstammt. -
Vgl. Ferrari, I^oi-enxinc, äo' N. 6 1^ viw coi-ti^iana, äei cinHNLceuto (Mail. 1891).
Das Haupt dieser jüngern, großherzogl. Linie der Medici, Giovanni de' Medici, Führer der «schwarzen Bande», machte sich gefürchtet als Feldherr und siel gegen die Kaiserlichen 1526;
sein Sodn war Cosimo I. de' Medici, erster Großherzog von Tos- cana, geb. Nach der Ermordung Alessandros de' Medici wurde er vom Senat als Her- zog von Florenz proklamiert und von Karl V. als solcher bestätigt;
der letztere half ihm auch durch Entsendung span. Truppen die Strozzi, die Erb- feinde der Medici, zu vernichten.
Nachdem er durch ein Schreckensregiment jede Gefahr eines Wider- standes im Innern beseitigt hatte, bekriegte er Piom- bino, Lucca [* 11] und Siena, zwang das letztere im April 1555 zur Ergebung und wurde als dessen Herr 1557 von Pbilipp II. anerkannt.
Pins V., den er gegen Spanien [* 12] und bei Unterdrückung der geisti- gen Bewegung in Italien unterstützte, ernannte ihn 1569 zum Großherzog von Toscana und krönte ibn in Rom, trotz der Einsprache Philipps II. von Spanien und Kaiser Maximilians II. Mit großer Sorgfalt war er für die Hebung des Landes thätig. Er erneuerte die Universität Pisa und machte sich um die Akademie zu Florenz verdient.
Zum Sckutz des Levantebandels gegen dieTürken gründete er den Orden von [* 13] San Stefano (1562).
Er starb Aus seiner Ehe mit Eleonore von Toledo, [* 14] der Tochter des span. Vicekönigs von Neapel, stamm- ten seine beiden nächsten Nachfolger: Franz I. is. d., Bd. 7, S. 136 a) und Ferdinand I. ls. d., Bd. 6, 5. 673d). -
Vgl. Pizzichi, Via^Fio per I'^lta. italiH (neu bg. von Moreni, Flor. 1828).
Des letztern Sohn, Cosimo II. de' Medici,. Groß- berzog von Toscana, geb. gest. ¶