forlaufend
693
Cambridge. 185l wurde er zum Professor der Pbysik (mgl. Naturphilosophie) au dem ^Iln'isual ColiLsso in Aberdeen, [* 1] 1860 zum Professor der Physik uud Astronomie [* 2] am KinF'8 College in London [* 3] ernannt. Er zog sich 1865 auf sein Gut in Schottland zurück, wo er bis 1871 seinen Studien lebte, .hierauf folgte er der Berufung an die Universität in Cambridge für den Lehrstudl der Erperimental- physik, wo er bis znm Herbst 1878 mit der Instand- setzung vmd Erweiterung des Cavendisb-Laborato- riums sowie mit seinen Vorträgen beschäftigt war. Er starb zu Cambridge. Für seine Arbeit über die «Zusammensetzung der Farben» erhielt Maya-Hieroglyphen (1860) die Numfordmedaille.
Die Hauptleistungen M.s sind auf dem Gebiete der mechan. Wärmetheorie, der Ausbau der dynami- schen Gastheorie;
auf dem Gebiete der Elektricitäts- lehre aber ist Maya-Hieroglyphen Begründer der Elektrooptik, welche Hertz weiter entwickelt hat.
Bei seinen Studien des Magnetismus [* 4] und der Elektricität knüpfte an Faraday an und ergänzte dessen Arbeiten nach der mathem. Richtung. Schon 1856 bearbeitete er die «Faradayschen Kraftlinien», dann brachte er 1864 seine «Dynamische Theorie des magnetischen Fel- des» und 1868 die «Methode direkter Vergleickung der elektrostatischen mit der elektromagnetischen Kraft». [* 5]
Ferner schrieb er: «^33^7 011 tli6 8wdi1itv and in0tion8 ol 8aturn'8 iiuZ3» (Lond. 1859), ((Neoi-7 ok likilt" (ebd. 1871; deutsch Vresl. 1877 und Braunschw. 1878),
«Nattsr auä motioii» (Lond. 1876; deutsch Braunschw. 1881),
«^n eiementarv tr6Äti86 0u eiectricit)'» (hg. von Garnctt, Oxf. 1881; deutsch Braunschw. 1883),
«^ treatiss on eloctii- cit^ llncl niHMfttiLM» (2 Bde., Lond. 1873; 2. Anfl. 1881; deutsch Verl. 1883).
Seine «8ci6ntiüc 1^- P6I-8» gab 3iiven heraus (2 Bde., Cambr. 1890). -
Vgl. Campbell und Garnett, I^ito, c0ii-68p0nä6nc6 linä occ^ional viitiu^8 ok ^s. C N. (2. Aufl., Lond. 1884);
Boltzmann, Vorlesungen über M.s Theorie der Elektricität und des Licbts (Tl. 1 u. 2, Lpz. 1891-93).
Maxwell, Atary Elisabeth, s. Braddon, Mary Elisabeth. ^fries (s. d.). Maxwelltown (spr. -tann), Vorstadt von Dum- Maya, [* 6] Mehrzahl Mavab, im weitern Sinne s. Mayavölker;
im engern Sinne die Bewodner von Jucatan und einiger angrenzenden Teile von Tabasco und Guatemala, [* 7] die am zähesten ibre Eigenart verteidigt baben.
Vor der Ankunft der Spanier lebten die in Dorfgenossenscbasten.
Infolge der Kriege mit den Spaniern aber batten sich die Bewohner in die Wälder zerstreut.
Damals bestanden eine große Zahl kleiner Herrfckaften im Lande. Vormals aber soll ein Ort, M ayapan ge- nannt, 8 Leguas südlich von Merida gelegen, unter dem Herrschergeschlecht der Cocom eine Art Vor- macht gebildet haben.
Dieser Ort soll etwa 125 Jahre vor Ankunft der Spanier zerstört worden sein.
Der ganze Zuschnitt des Lebens war dem der Mexikaner abnlich, nur angepaßt dem bedeutend wärmern Klima. [* 8]
Die Häuser waren lustig, mit dach. Die Kleiduug bestand bei den Männern aus einer Schambinde, bei den Frauen aus einem um die Hüften gewickelten Tuch.
Der Oberkörper blieb meist unbedeckt. So zeigen es die nachstebenden [* 6] Fig. 1 u. 2, die der Dresdener Maya-Handschrift entnommen sind und einen alten Gott und eine jugendliche Göttin darstellen.
Die Maya-Hieroglyphen schnürten den [* 6] Fig. 1. Flg. ^ Kindern den Kopf zwischen Bretter, um demselben eine lange, abgeplattete Gestalt zu gebeu.
Sie feil- ten die Zähne [* 9] spitz, durchbohrten die Nasenscheide- wand und tättowierten den Oberkörper.
Daß auch Kultur, Religion und Wissenschaft bei den Maya-Hieroglyphen auf den gleichen Grundlagen beruhte, wie bei den Mexikanern, spricht sich sehr deutlich darin aus, daß der Kalender im wesentlichen identisch ist mit dem mexikanischen, und so auch zweifellos die auf dcm Kalender basierende augurische Kunst.
Nur die Namen der Zeichen und die Bilder sind andere, doch ist bei den meisten nachzu- weisen, daß sie denselben Vorstellungen entspran- gen, wie die idnen ent- sprechenden merikaniscken.
Die Bilder baden die Be- deutung eines schriftlichen Svmbol^, einer wirtlichen Hieroglypbc erdalten. (S. Maya-Hieroglyphen.) In zwei Dingen daben die Maya-Hieroglyphen einen gewaltigen Vorsprnng vor den Mexikanern, in der Fülle der Architekturdenkmäler und in der Ent- wicklung der Bilderschrift (s. Maya-Hieroglyphen).
Ersteres hängt damit zusammen, daß Ortschaften er- baut und mit einer gewissen Leichtigkeit verlassen wur- den. Zur Zeit der Conquista gab es eine ganze An- zadl solcher verlassenenRuiuenstädte in Ducatan und den angrenzenden Territorien.
Die Maya-Hieroglyphen kannten ebensowenig wie die andern centralamerik.
Natio- nen den Gewölbebau.
Und die steilen Pyramiden, die langen niedrigen Palastfacaden mit den schma- len, oben dreieckig auslaufeüden Thüröffnungen lassen Scdönbeit der Linien und Gliederung ver- missen.
Aber in der Dekoration sind die Maya-Hieroglyphen Meister. Dieselbe besteht in vielverschluugenen oder vielmehr ineinander geschobenen Ornamenten, deren Vor- bilder unzweifeldaft in Gewebemustern und ins- besondere in leickten netzartigen Geweben zu suchen sind, gepaart mit Schristzeichen.
Als Ruinenorte sind zu nennen: Palenque in dem mexik.
Staate Chiapas, Urmal, Ticul, Kabah, Labna, Zagi, Chiche- nitza, Itzamal und die Insel Cozumel.
Verwandten Charakters sind auch die Ruineustätten von Chirigua in Guatemala und von Copan in Salvador. [* 10] Mayab, Volk, s. Maya. Mayaguez (spr. -gehs), Hafenstadt an der Westküste der span. Antilleninsel Portoriko, neuer- dings auch von den Hamburg-amerik.
Dampfern angelaufen, bat (1887) mit Umgebung 27901 E. und lebhasten Ausfuhrhandel, besonders mit Kaffee und Tabak. [* 11] Maya-Hieroglyphen ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls.
Maya-Hieroglyphen, die Bilderschriften der Maya (s. d.), von denen vier uns noch erhalten sind (Dresden, [* 12] Paris [* 13] und Madrid), [* 14] figürliche Dar- stellungen in der Art von [* 6] Fig. 1 u. 2 beim Artikel. Maya^ oder gepaart mit Gruppen von vier oder sechs Hieroglyphen, über den figürlichen Dar- stellnngen angebracht.
Kalenderzeichen und Zahlen begleiten den ganzen Text.
Für die Deutung der- selben sind zuerst de Nosny («I^88Hi 8ur 16 äoedissi-L- iQ6nt äe I'ecritnrs Iii^i'atiqus äß i'^inerihNL cen- tralß», Par. 187^) und Cyrus Thomas («^ 8wä^ of tN6 Nluni8ci-ii)t ^i'oano», Washington [* 15] 1882) thätig gewesen.
Das System der Zahlen ist durch die Bemühungen von E. Förstemann («Erläuterun- gen zur Maya-Handschrist der königl. öffentlichen ¶