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Weiden, aber auch mit sandigen Heiden, Sümpfen und Moorgründen bedeckt. Das Klima ist immer feucht und gleichmäßig warm; heftige Stürme nicht selten. Küstenflüsse sind: Douve, Vire, Seluneund Sienne. Der Boden, von welchem 3892 cikin an- gebaut sind, liefert viel Getreide [* 1] aller Art (1892: 1161542 kl Weizen auf 76 200 ka, 39 801 KI Roggen, 766909 Kl Gerste [* 2] auf 41013 ka, 518000 kl Hafer), [* 3] namentlich auch Ölpflanzen und Kartoffeln. Man baut auch viel Obst, besonders Birnen und Apfel, welche, da Wein fehlt, zur Bereitung von Poire und Cider verwendet werden.
Der Viehstand ist sehr be- deutend; es giebt viele Pferde [* 4] (82877 Stück), Rinder [* 5] (349558), Schafe [* 6] (223747) und Schweine [* 7] (119899). Das Mineralreich liefert nur Schiefer und gute Bau- steine. Die Industrie beschäftigt sich mit der Fabri- kation von Leinwand, Spitzen, Eiscnwaren, Hand- schuhen, Glas- und Topfwaren und dem Bau von Schiffen; aucb giebt es Spinnerei, Gerberei, Papier- fabriten, und die Fischerei [* 8] an den Küsten und bei Neufundland ist von Wichtigkeit. Eingeführt wird Getreide, Vieh, Butter, Honig, Fifche, Fleisch und Eier, [* 9] ausgeführt C'ifen, Bauholz und Kohlen. -
Vgl. Ioanne, (^LOFrapkie äu ä^artemLiit äs 1^ Manchester [* 10] iPar. 1882).
met (s. d.). Manchester (spr. männtsckest'r), eine Art Sam- Manchester (spr. mä'nntschest'r), nächst London [* 11] und Liverpool [* 12] die größte Stadt Englands, County- und Municipalborough in der Grafschaft Lancashire, liegt unter 53" 29^ no'rdl. Vr. und 2'14'23"wcstl.L.vonGreen- wich, in hügeliger Gegend, am Irwell, Mcdlock, Irk und dem säst ganzüberbautenTib. Das Klima ist sehr feucht (Niederschlagsmenge 910 mm im Jahre); die Sterblichkeit beträgt noch immer 24,5i Promille. In früherer Zeit war Manchester die ungesundeste Stadt des König- reichs. (Hierzu eine Karte: Industriegebiet Manckestcr-Leeds.) Manchester ist mit Ealford, rechts vom Irwell, völlig verwachsen. Manchester allein hat (1891) 505343 E. gegen 462303 im 1.1881. Salsord zählte 198136 E. gegen 176235 im I. 1881. Im 1.1895 wurden 524 865 und 208 253 E. berechnet.
Die Iren sind ziemlich zahlreich, Deutsche [* 13] giebt es 4-5000 mit eigenem Klub (Schillcranstalt) und evang. Kirche. Faßt man das wirtschaftliche Weichbild ins Auge, [* 14] so gehören zu Manchester und Salford viele Vororte wie Cheetbam- Hill, Broughton, Harpurhey, Newton, Openshaw, Ardwick, Heaton-Norris, Chorlton, Eccles, Pendlcton u. a. sowie die entfernter liegenden noch selbständigen Orte Failsworth (10425 E.), Moss Side (23833), Levenshulme (5506), Gorton (15 215), Nithington (25729), Stretsord (21751), Eccles (30000 E.) u.a.
Bauten und Unterrichtsanstalten. Die innere Stadt ist ausschließlich Geschäftsstadt und, seitdem die Fabriken und Spinnereien meist in die Außenteile oder in die Vororte verlegt sind, zumeist Handelsstadt. Hauptverkehrsadern sind Market- Street, wo die Börse in griech. Stil (1864-74) und das Hauptpostamt liegen, Deansgate, Peter-Street, Orford-Road, Portland-Street mit den stattlichsten Geschäftshäusern, Morsley-Street u. a. Die äußern Teile sind regelmäßig angelegt; Salford enthält vornehmlich Ärbeiterwohnungen.
Unter den zahl- reichen Kirchen sind nur zu nennen: die Kathedrale am Irwell (im 14. Jahrh, erbaut, jetzt restauriert), die Et. Peterskirche, die katb. ckui-ck ol tks llol^ ^aui6 und die Allerheiligenkirche. In Salford lie- gen die kath. St. Johnskathcdrale und die Philipps- kirche. Alle Sekten besitzen Kapellen. Das schönste öffentliche Bauwerk ist das neue Stadthaus am Albert-Square, 1868-77 für 1 Mill. Pfd. St. im got. Stil von Waterhouse errichtet, mit 250 Zim- mern (darunter der von Ford Maddok Brown mit Fresken geschmückte Festsaal) und 79 m hohem Turm; [* 15] außerdem die Free-Trade-Hall mit der 6000 Personen fassenden Versammlungshalle, wo auch die großen Halle-Konzerte stattfinden, auf der Stelle des alten Hauses der Anti-Corn-Law-League von 1838, der Schwurgerichtshof (^33126 (^ourt8) in Great-Ducic-Street, die Markthalle in Water- Street und die Town-Hall in Salford. Denkmäler sind Wellington, Cromwell (in Bronze), [* 16] Peel, James Watt, dem Prinz-Gemahl Zllbert und dem Be- gründer der Freihandelspolitik, Richard Cobden, John Vright, Bischof Fräser u. a. errichtet. - Manchester ist Sitz der Victoria-Universität seit 1880, einer Prüfungsbehörde mit drei Colleges, nämlich dem 0n6n'8^o1i6F6 in Manchester (1851), seit 1873 in einem stattlichen Bau von Waterhouse, mit großem Mu- seum, 28 Professoren, 70 Docenten und 936 Stu- denten und besondern: Kurse für Frauen (108) und besonderm Abendunterricht, sowie dem Univei-Lit^ (^0116^6 in Liverpool und dem ^0i'li3kir6 lüoiie^s in Lccds. (S. Englisches Schul- und Universitäts- wesen, Bd. 6, S. 143a.) Ferner bestehen Zwei Gymnasien ((^rÄnnn^r 8ck0ol8), eine höhere tech- nische Schule, theol.
Fachschulen für Katholiken, Kongregationalisten, Baptisten und Unitarier, das (^ketkalli (^o1l686 oder Il08pitcTl, 1651 begründet, eine Knabensreischule mit großer Bibliothek (40000 Bände) und das Ilo^al ^1. ^olleZs ok Nusie. Die 185 Volksschulen (96 VoluniHi'^- und 62 Noarä- 8ck00l8) wurden 1895 von 97 726 Kindern besucht. Vildungsmittel ist auch die öffentliche Bibliothek in King-Street mit 11 Filialen und 260000 Bänden, die 1892 von 2 093000 Lesern benutzt wurden.
Der Kunst ist die cit^ ^Vrt (^Hllsi^ in griech. Stil mit Gemäldesammlung, Nachbildungen der Nl^in N^rkl68 aus dem Liiti8k HIu36um und jährlichen Kunstausstellungen gewidmet, ferner das N. ^rt Nu86um, zugleich für Vorlesungen und Konzerte. Manchester ist Sitz eines anglikan., Salford eines kath. Bifchofs. Die Verwaltung beider Städte ist geson- dert. An der Spitze von Manchester steht ein Lord-Mayor, 26 Aldermen und 78 Councillors. Im Parlament ist Manchester (erst seit der Reform von 1832) durch sechs, Salford durch drei Abgeordnete vertreten.
Wasser- leitungen, vonVlackstone-Edge und vomThirlmerc- seo in(5umberland hergeleitet, versorgen beide Orte. Dem Handel mit Lebensrnitteln dienen 10 Markt- hallen. Unter den Theatern ist das 15.0^1 Ikeatre, ?rwc6'8) Hu66n'8 und in Ealford?rinc6 0k^Vlil68' 1k6Hti-6 hervorzuheben. Die wichtigsten Zeitungen sind: die liberalen «NHnck68t6r (^uarcliau» und «I5v6ninF ^6-^3», die konservativen «Uv6ninF Nai1» und der «NHnck68tLi' (^oui-iei'»; wöchentlich erschei- nen die «cüt^ !^v8». Unter den Vereinen sind neben den polit. Klubs und Zahllosen geselligen Ver- einigungen die Litterarische und Philologische Ge- sellschaft, die für Statistik, Botanik und Naturfor- schung, der Verein christl. junger Männer sowie das Handwerkerinstitut mit Bibliothek von 17000 Bän- den hervorzuheben. Das wichtigste Krankenhaus [* 17] ist ¶