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nahmsweise im Winter cm kalter Wind von der schneebedeckten Sierra de Ronda im W. oder dem Gebirgskranz im N. und vernichtet die Ernte. Berühmt sind die Malagaweine (s. d.). - 2) Haupt- stadt der Provinz Malaien, mit (1887) 134010 E., Handels- und Hafenstadt ersten Ranges, Waffen- platz, an der Linie Cordoba-Malaien (193 1 Sitz eines Bischofs und eines Handelsgerichts, liegt im Hintergrunde einer schönen Bai, an der Mün- dung des Guadalmedina, am . Fusie eines steilenFelsenhügcls, welcher die noch jetzt als Cita- delle dienende maurische Feste Gibralfaro trägt, des letzten Vorsprungs des Hügellandes, auf dessen Thonschiefer der berühmte Wein gebaut wird. Das Klima gehört Zu den schönsten in Europa, leidet aber im Sonnner unter den Ausdünstungen des Flusses, dessen Ablei- tung nach der Westseite der Vorstädte Perchel und La Trinidad man daher plant. Die Stadt ist uneben und hat in ihren ältern Teilen im NO., wo das Zollgcbäude liegt, winklige, finstere Gassen und alte Häuser. Die neuern Teile im W. enthalten die Fabriken und gerade Straßen mit prächtigen Ge- bäuden. Besonders sehenswert ist die vom Marqnes de Larios erbaute und nach ihm benannte Straße, die rechtwinklig auf die Alameda stößt. Außer dem vier Pfarrkirchen, viele Kapellen, schönen bischöfl. Palast. Auch giebt es elegante Cafe's und Kaufläden. Auf dem Riegoplatze steht das Denkmal des Generals Torrijos, und längs des Quais zieht sich der schöne Paseo de la Alameda hin. Zu den Sehenswürdig- keiten gehören auch die Besitzungen San Jose und Concepcion im NO. der Stadt mit ihren seltenen Gewächsen in herrlichen Anlagen. Unterrichtsanstal- ten sind: ein Instituto, nautische Schule, mehrere Elementarschulen und wissenschaftliche Gesellschaf- ten. Das größte Theater ist das Cervantes-Theater; der Cirkus für Stiergefechte faßt 11000 Menschen. Zeitungen sind: «1^8 ^oticiHL», «I^a, Ix^uioiäa I.ibki'ai» und «viai-io ä6 N.» Die wichtigsten Wohl- thätigkeitsanstalten sind das Civilhospital, das Militärhospital und das Waisenhaus. Industrie, Handel und Verkehr. Es giebt Eisengießereien (Constantia), mehrere Zuckerfabriken, Kupferhammerwerk und Baumwollspinnerei (meist mit engl. Maschinen) besonders in der Umgebung.
Auch Maschinenbau, Faßfabrikation, Brennerei, Ölpressen und Seifensiederei entwickeln sich rasch. Der Hafen erhielt 1622 seine jetzige Gestalt, der Ban von zwei großen Molen und die Auffchüttung des innersten Teils, der einem neuen Stadtteil Raum gewähren soll, sind noch nicht vollendet. Die wichtig- sten Einfuhrwaren sind: Baumwolle (1893: 1587 t'), Cement und Ziegel, Faßdauben (200 987 Stück), Planken und Bretter, Steinkohle (39264 t), Ge- treide, Dünger, Maschinen, Kurz- und Eisenwaren aus Deutschland u. a. In der Ausfuhr sind zu nennen namentlich Früchte, Citronen (1934 t), Gar- und Wein (63 713 b! gegen 137210 im 1.1892 und 107 928 Iii im I. 1891). Der Rosinenertrag geht infolge der Verwüstungen der Reblaus sehr znrück.
Vielfach leidet der Handel unter der Konkurrenz der amerik. Fruchtausfuhr (Kalifornien, Florida). An Blei kamen 44 655 t über Malaien zur Ausfuhr. Sehr stark ist der Küstenverkehr entwickelt. 1893 liefen 2057 Kauffahrteischiffe mit 1,21 Mill. t in Malaien ein, darunter 1628 span., 192 engl., 96 franz. und 35 deutfche Schiffe. Nach Marseille, Tanger, Oran, Hamburg, Colon-Aspinwall sowie nach allen span. Häfen besteht regelmäßige Dampferverbindung. Deutschland sowie die meisten andern Staaten sind durch Konsulate vertreten.
Das alte Malaca, welches die Phönizier ange- legt hatten, war schon zur Nömerzeit ein bedeutender Handelsplatz. Im 5. Jahrh, war die Stadt nach- einander in den Händen der Vandalen, Sueven und Westgoten, 534-624 oströmisch. 711 wurde es von den Manren erobert und diesen erst von Ferdinand dem Katholischen 1487 wieder entrissen. Malagasch oder Malagässi, die Einwohner von Madagaskar (s. d.). Malagaweine, in dem span. Distrikt Malaga gezogene Weine, die an Reichtum des Körpers und des liqueurartig harzigen Aromas kaum von einem andern Wein der Welt übertroffen werden.
Des- wegen und hauptsächlich infolge ihres großen Ge- haltes an phosphorsaurer Magnesia wurden sie von jeher als besonders heilkräftige Medizinalweine ver- wendet. Die zum Distrikt Malaga gehörigen Wein- berge erstrecken sich nördlich bis gegen Äntequera, östlich bis Velez Malaga und Motril und westlich bis Ronda, doch kommen als eigentlicher Pro- duktionsdistrikt der edelsten Weine meist nur die gleich um die Stadt herumliegenden Berge (N0M68 äe NHil^) in Betracht.
Die östl. Gebiete produ- zieren beinahe ausschließlich Muskatellertrauben, die, in den Weinbergen selbst auf südlich abfallen- den Halden an der Sonne getrocknet, die bekannten Malagatafeltrauben ergeben. Die zur Weinberei- tung benutzten Sorten sind kleinbeenge weiße Trau- ben von sehr hohem Zuckergehalt (Rome, Mantua u. s. w.). Für die getrockneten Tafeltrauben beginnt die Ernte im August, für die Weine im September. DerReblansschaden, obschon teilweise bereits durch Neuanpflanzungen ersetzt, hat doch die Ertrags- fähigkeit des Distrikts vorübergehend bedeutend ge- mindert.
Die billigen Malaien sind daher vielfach nichts anderes als Imitationen. Die jährliche Produktion beträgt etwa 1 Mill. Iii. Neu eingeführt ist die Cognac- destillation nach der Charentemethode, wofür die Weine aus dem Innern des Landes bezogen werden. Malaghettapfeffer, Mallaguettapfeffer, s. ^MOINNIN. Malaguettaküste (spr. -getta-), s. Guinea. Malaien (Malayen), im weitern Sinne Kol- lektioname für eine Anzahl von Völkerstämmen, die Blumcnbach als Malaiische Nasse (s. d. und Malaio- Polynesische Sprachen) zusammenfaßt, im engern Sinne der Name eines zu diesem Völkerkomplex ge- hörenden, über den ganzen Malaiischen Archipel zerstreut lebenden Volks.
Die Malaien im engern Sinne oder die eigentlichen Malaien sind verhältnismäßig neuern Ursprnngs. Obschon keine Staatseinheit unter ihnen besteht und sie zerstreut, vorwiegend in den Küsten- gegenden leben, lassen sie sich doch als Volk betrach- ten, da eine große Übereinstimmung der Sitten, Gewohnheiten und Lebensweise besteht, sie durch- gehends Bckenncr des Islam sind und dieselbe Sprache reden und mit arab. Schriftzeichen schreiben. Sie zeigen im allgemeinen weniger Geschick und Neigung für den Ackerbau als für den Handel, die Schiffahrt und andere sie nicht fest an einen Ort bindende Beschäftigungen, und durchstreichen fort- 33''