Luppe
oder Deul, die Klumpenform, in welcher das Eisen [* 1] aus den Frischherden und Buddelöfen hervorgeht.
oder Deul, die Klumpenform, in welcher das Eisen [* 1] aus den Frischherden und Buddelöfen hervorgeht.
Arm der Weißen Elster, zweigt westlich von Leipzig [* 2] ab, fließt mit dem Hauptfluß parallel und mündet, 36 km lang, unterhalb Merseburg [* 3] in die Saale.
Luppenfrischerei, s. Eisenerzeugung (Bd. 5, S. 927 a u. 925 b).
das als Glandulae Lupuli offizinelle Hopfenmehl, Bezeichnung für die an der hohlen Basis der Fruchtzapfen der weiblichen Hopfenpflanze (s. Hopfen, [* 4] Bd. 9, S. 347 a) sitzenden gelblichgrünen, mit der Zeit schön orangegelb werdenden Drüsen, die man durch Abklopfen der Fruchtzapfen und als Abfall aus den Hopfensäcken gewinnt. Lupulin riecht und schmeckt eigentümlich stark aromatisch und verleiht dem Biere hauptsächlich sein Aroma. Medizinisch benutzt man es als harntreibendes Mittel. - Lupulin heißt auch ein im Hopfen vorkommendes flüssiges Alkaloid, das dem Coniin nahesteht.
C48H82O19, entsteht aus dem Bitterstoff des Hopfens (s. Hopfenbitter) neben einem Harz Lupuliretīn beim Kochen mit verdünnter Schwefelsäure. [* 5]
(lat.), der Wolf;
Lupus in fabula, der Wolf in der Fabel (der unverhofft erscheint, wenn man von ihm spricht), Citat aus Terenz' «Adelphi» (4,1).
Narbenflechte, Hautwolf, fressende Flechte, fressender Wolf (Lupus), eine chronische, umschriebene Entzündung der Haut [* 6] und des Unterhautzellgewebes, welche mit der Bildung dunkelroter oder violetter, linsen- bis bohnengroßer runder Knoten und Knötchen einhergeht und je nach der Anordnung, Ausbreitung und weitern Entwicklung derselben unter verschiedenen Formen auftritt. Entweder erscheint die Oberhaut nahezu normal, die Lupusknötchen werden nach längerer oder kürzerer Zeit wieder resorbiert und es bleiben nur glatte oder strahlige Narben in der Haut zurück, d. i. der sog. nicht verschwärende Lupus (Lupus non exedens), der auch, wenn dabei eine gleichzeitige immerwährende Abschilferung der Oberhaut stattfindet, abschilfernder Lupus (Lupus exfoliativus) heißt; oder es bilden sich abnorme Wucherungen der Lederhaut, so daß sich förmliche Wülste über die Haut erheben, d.i. der wuchernde oder hypertrophische Lupus (Lupus hypertrophicus), oder endlich die Lupusknoten zerschmelzen eiterig und bilden jauchende, immer weiter um sich greifende Geschwüre, die schließlich zur völligen Zerstörung des erkrankten Organs führen, d. i. der verschwärende oder fressende Hautwolf (Lupus exedens s. esthiomenos).
Der Lupus befällt am häufigsten das Gesicht, [* 7] insbesondere die Nase, [* 8] die Schleimhaut des Gaumens, die Augenbindehaut, kommt meist im jugendlichen Alter, zwischen dem 9. und 15. Lebensjahre zum Ausbruch, ergreift mit Vorliebe das weibliche Geschlecht und ist nicht selten ein Symptom der skrofulösen Dyskrasie. (S. Skrofulose.) Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß sich in den Lupusknötchen fast ausnahmslos Tuberkelbacillen vorfinden, so daß der Lupus als Tuberkulose der Haut zu betrachten ist. Die Behandlung ist eine chirurgische, rein örtliche; sie besteht in der Beseitigung der lupösen Infiltrationen durch Ausschneiden, Skarifikationen, Auskratzen mit dem scharfen Löffel, Ätzmittel u. dgl. und bietet nur dann Aussicht auf dauernde Heilung, wenn alles Kranke gründlich entfernt und jeder Nachschub rechtzeitig im Keime zerstört wird.
Nicht zu verwechseln ist der Lupus mit dem auch als Hautwolf (s. d.) bezeichneten Frattsein.
Rutilius, röm. Grammatiker, s. Rutilius Lupus.
ägvpt. Dorf, s. Luksor. ^[= ägypt. Dorf in dem alten Stadtbezirk von Theben, eine starke halbe Stunde südlich ...]
Lurche
[* 9] oder Amphibien, Wirbeltiere mit nackter, lederartiger, von der Absonderung zahlreicher Hautdrüsen meist feuchter und klebriger Haut, in der bei wenigen Arten fischschuppenähnliche Bildungen stecken. Der Körper ist bald wurmförmig geringelt, fußlos und lang, bald fischähnlich mit seitlich zusammengedrücktem Ruderschwanze und vier kurzen, schwachen Beinen, bald eidechsenförmig mit rollrundem Schwanze und kräftigern Beinen, oder endlich ungeschwänzt und gedrungen mit vier kräftigen Beinen.
Das
Skelett
[* 10] der Lurche
ist vielfach noch knorpelig, das Hinterhaupt liegt mit zwei Gelenkfortsätzen dem ersten Halswirbel,
dem
Atlas,
[* 11] auf; Rippen fehlen vollkommen, so daß die
Tiere, unfähig durch Erweiterung des Brustkorbes die Luft in ihre
Lungen
einzusaugen, sie einschlucken müssen. Zum Eindringen der Luft dienen an den äußern Nasenöffnungen
bewegliche
Klappen, deren
Schluß die Luft am Wiederentweichen nach außen hindert. Entfernt man die
Klappen, so ersticken die
Tiere.
Fast alle Lurche
haben kleine, spitze
Zähne,
[* 12] die häufig außer auf den
Kiefern, auch auf den
Knochen
[* 13] der Gaumendecke stehen und
dann ihrer Form und
Anordnung nach Unterscheidungsmerkmale bieten. Der
Blutkreislauf
[* 14] ist ziemlich einfach.
Zwar besitzt das
Herz einen doppelten
Vorhof, doch wird, da die Herzkammer stets einfach bleibt, niemals eine vollkommene Scheidung
des von der
Lunge
[* 15] zurückkommenden sauerstoffreichen (arteriellen)
Blutes von dem aus dem Körper kommenden kohlensäurereichen
(venösen)
Blute bewirkt.
[* 9] ^[Abb.: Metamorphose eines Amphibiums (Froschlurchs). a-d Entwicklung der Larven im Ei. [* 16] e-h Entwicklung der freien Larve in den ersten Tagen. i Larve mit hintern Gliedmaßen in der Anlage; k in höherer Entwicklung; l mit beiden Extremitätenpaaren.] ¶