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ders das große durch Professor Aßmann in
Berlin
[* 1] ins Leben gerufeue Unternehmen des
«Deutschen
Vereins zur Förderung der Luftspiege
lung»
[* 2] in
Berlin zu nennen. Nach einem einheitlichen
Plane wurdeu hier seit 1891 gegen 50 wissenschaftliche Ballonreisen ausge- führt,
welche mit Anfang 1895 im wesentlichen ihren
Abschluß gefunden haben. Bei einer der letzten Fahr- ten
erreichte Vcrson bei einem Luft- druck von 231
mm und -47,i^ (?. Lufttemperatur eine Höbe von 9155 m. Es ist
dies zugleich die äußerste Erhebilng, die von
Menschen bisher nach- weisbar, sei es im Luftballon oder im Hochgebirge, erstiegen
worden ist. Dagegen sind durch unbemannte Pilotballons
Höhen von 14000 bis 18000 m und
Temperaturen von
unter - 70" (^. registriert worden. Als vorläufige wichtige Ergebnisse dieser Fahrten lassen sich anfuhren: Die erstmalige
Ermittelung so ausnehmend tiefer
Temperaturen in den höhern Schickten des Luftmeers und eine erheblich schnellere
Abnahme
der Luftwärme nach oben, als sie bisber angenommen worden war; eine Abhängigkeit der
Drehung der Windrichtung
mit zunebmender Er- hebung über die Erdoberfläche von der
Annäherung an die barometrischen Marima und Minima; eine unerwartet
große Veränderlichkeit der ^onnenstrab- lung in den hohen Schichten bei fast unveränder- licher Lufttemperatur; Feststelluug
von Regenwolken- bildung bis zu Höben von 7000 in u. a. Der'Plan des schwed.
Luftschiffers
S. A. Andrce, mittels eines 4500 cdni fassenden
Ballons von
Spitz- bergen aus den Nordpol zu erreichen, sollte
im
Som- mer 1896 zur Durchführung kommen; doch konnte der Aufstieg des
Ballons wegen der andauernd un- günstigen Windrichtung
nicht stattfinden.
Vgl. 1^6vu6 äo I'iiLi-onautihn" (Paris); [* 3]
Zeitschrift für und Physik der Atmosphäre (Berlin);
I^6i-s- pkilo (Paris);
1^6vu6 ^sriknne (ebd.);
^Vei-onautics (Neuyork); [* 4]
Glaish er, Tissandier, Flammarion, Fon- vielle, V0VÄF68 llörienZ (Par. 1870);
Moedebcck, Die Luftspiegelung
(Lpz. 1880);
ders., Taschenbuch zum prakti- schen Gebrauch sür Flugtechniker und Luftsckisfer (Berl. 1895);
Tissandier, IIi8toii'6 ä68 dallon^ ot cl63 K6i-0nlmt68 cLiödi-68 (Par. 1887-90);
Poli5, Über wissenschaftliche Ballonfahrten (Aachen [* 5] 189l!).
Luftfchifferabteilung, zur Anwendung der Luftschiffahrt
[* 6] für militär. Zwecke bestimmte
Truppe mit eigenem Ersatz und Etat.
Sie bestebt in
Preu- ßen aus 1 Major, 1 Hauptmann, 4
Lieutenants und einer kriegsstarken Compagnie und trägt die Uniform
der (^ardepioniere mit einem 1^ auf den Achseltlappen und Epauletten.
Außer dieser in
Berlin stationierten
Luftspiegelung
, zu der gleichzeitig eine Lustschisfer- lehranstalt gehört, besteht noch eine bayrische Luftspiegelung
in
München,
[* 7] die nach preuß. Vorbilde organisiert ist. Luftschleuse, ein aus zwei luftdicht
schließen- den Deckeln bestehender
Abschluß im
Schachte, zwi- schen und unter welche Druckluft gepumpt
wird. Man bedient sich der Luftspiegelung
beim
Abteufen in schwim- mendem
Gebirge, um dnrch die Druckluft
das Wasser zurückzudrängen.
Jeder Deckel hat
Klappen zum Ein- und
Ausfahren der
Arbeiter. Luftschnapper, s. Koppen. Luftfchwindung, s. Tbon. Luftschwitzbad,
s.
Irisch-Römisches Bad. Luftfeilbahnen, s. Drahtseilbahnen und Seil- babnen. Luftspiegelung
,
eine atmosphärische Erschei- nung, vermöge deren unter gewissen
Bedingungen in einer Landschaft Gegenstände
wahrgenommen werden, deren wirklicher Ort weit von der
Stelle, an der sie erscheinen, entfernt ist. Man erklärt die- selbe
durcb
totale Reflexion (s.
Brechung
[* 8] der Licht- strahlen).
Eine solche kann an der Grenze einer käl- tern und einer wärmern Luftschicht (da die erstere derselben stets dichter ist als die zweite), selbst bei dem geringen Temperaturunterschied von zwei Gra- den, eintreten, wenn nur der Lichtstrahl unter einem sehr großen Einfallswinkel die Grenzfläche trifft (also sehr schief gegen sie einfällt). Diese Erscheinung wird in der Tbat in manchen Gegenden sehr häufig beob- achtet. Wenn z. B. ein Beobachter und ein entfernter Gegenstand sich auf nur sehr wenig erhobten Punk- ten befinden und zwischen ihnen ein von der ^onne stark erhitzter sandiger Boden liegt, der ie'me Wärme [* 9] den ihm zuuächst anliegenden Luftschichten mitteilt und diese dadurch stärker erhitzt als die etwas höher gelegenen, in denen sich der Beobachter und der Gegenstand befinden, so muh der Beobachter den ent- fernten Gegenstand zweimal wahrnehmen.
Erstens sieht er ihn aufrecht mittels der Strahlen, die von dem Gegenstand direkt zu ihm kommen, und zwei- tens gespiegelt (und daher umgekehrt) durch Licht- strahlen, die von dem Gegenstand ursprünglich nach unten bin gesendet wurden, die aber, da sie in ihrem Wege auf wärmere, mithin immer dünner werdende Luftschichten treffen, nach dem ansaugs angesübrten Gesetze gebrochen und immer mehr einer horizon- talen Richtung genähert werden, bis sie zuletzt gan^ zurückgeworfen werden und aufwärts zu dem Äuge 6 ^1 des Beobachters gehen, der durch sie ken Gegen- stand wie in einer Wasserfläche gespiegelt sieht.
Diese Erklärung der Luftspiegelung
gab schon Monge in den «Nemoii'l^ ä»
I'Institut ä'N^pw". Wenn die stark erbitzte dünnere Luftschicht nicht (wie vorhin) unterhalb, sondern oberhalb des Beobachters
und Gegenstandes, die beide in der dichtern kältern sick befinden, liegt, so kann auch eine Luftspiegelung
, aber
nach oben hin, stattbaben. Den Bildern, die man so um- gekehrt am Horizont
[* 10] (z. B. Schiffe,
[* 11] Türme, Schlösser u. s. w.) sieht, liegen hiernack wirkliche, wenn auch der Spiegelung
[* 12] nur ähnliche Gegenstände zu
Grunde. In gewissen Gegenden, wie Neapel,
[* 13] Reggio, an der - « ^6° 5
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[* 2]
Fig. 2.
Küste der sicil.
Meerenge, in den großen Sandflächen (am Morgen, wenn die untersten Lustschichten
noch kälter sind, als die obern bereits von der
Sonne
[* 14] erwärmten), in
Persien,
[* 15] in der Tatarci, in
Ägypten,
[* 16] wird diese Erscheinung
(^w moi^na) häufig beobachtet. Bei diesem zweiten Fall kann auch eine
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