sich 1880 nach
Berlin
[* 1] und wurde daselbst Mitglied der
Akademie.
Von seinen Landschaftsbildern sind ferner hervorzuheben: Eisackthal
mit dem
Schlern (1880), Alpenlandschaft (1882;
DresdenerGalerie), Albulapaß in Graubünden (1884), Fondo am Nonsberg in Südtirol (1891),
Albulapaß (1892), Im alten Schloßgarten (1893), Engpaß in den
TirolerAlpen
[* 2] (1895).
Otto,Dichter, geb. zu Eisfeld im Meiningischen, zeigte frühzeitig
Neigung für
Musik und erhielt durch den
Herzog von
Meiningen
[* 3] die
Mittel, sich in
Leipzig
[* 4] unter
Mendelssohn-Bartholdy künstlerisch
zu bilden.
Krankheit nötigte ihn jedoch, der
Tonkunst zu entsagen. Ludwig, Otto widmete sich hierauf erst in seiner
Heimat, dann zu Meißen,
[* 5] seit 1855 zu
Dresden,
[* 6] wo er sich niederließ, poet.
Arbeiten und ästhetischen
Studien, besonders über
Shakespeare. Nach einem fast lebenslänglichen Siechtum starb er zu
Dresden. In Eisfeld wurde ihm 1893 ein
Denkmal
(Bronzebüste von Hildebrandt) errichtet. Seinen Ruf als Dichter begründete Ludwig, Otto mit den beiden
Trauerspielen «Der Erbförster»
(Lpz. 1853) und «Die Makkabäer» (ebd. 1854),
die namentlich auf dem
Wiener Hofburgtheater vielen Beifall fanden und sich auf dem Repertoire erhielten. Hierzu kamen in
den folgenden Jahren die erschütternde Erzählung «Zwischen Himmel
[* 7] und Erde»
(Frankf. 1856) und die entzückend liebenswürdigen, heitern
Thüringer Dorfgeschichten «Die Heiterethei und ihr Widerspiel»
(ebd. 1857). Als Dramatiker gehört Ludwig, Otto der
Richtung Hebbels an. Er neigt zum
Großen und Wilden und hat
namentlich im «Erbförster» ein Familiengemälde geschaffen, in welchem
das Behagen der Ifflandschen Idylle einer grellen und erschütternden
Tragik weicht.
Die Charakteristik in beiden
Dramen ist markig und scharf, mit Hinneigung zum Paradoxen, die
Sprache
[* 8] von
kräftiger, hinreißender Bildlichkeit. Auch der Ertrag seiner ästhetischen
Arbeiten («Shakespeare-Studien» [Lpz. 1871]
u. a.) ist von hohem Werte. L.s «Gesammelte
Schriften» gab Ad.
Stern in 6
Bänden (Lpz. 1891‒92) heraus. Seine
«Studien» erschienen
in 2
Bänden (Lpz. 1892). –
Vgl. Ad.
Stern,
Otto Ludwig, Otto, ein Dichterleben (Lpz. 1891);
A.
Sauer,
Otto Ludwig, Otto (Nr. 176
u. 177 der
«Sammlung gemeinnütziger Vorträge»,
Prag
[* 9] 1893).
1) Oberamt im württemb. Neckarkreis, hat 171,02 qkm und 1890: 47153, 1895: 50751 (27584 männl., 23167 weibl.)
E. in 3
Städten und 19 Landgemeinden. – 2) Stadt und zweite Residenz des Königreichs
Württemberg,
[* 11] 14 km von
Stuttgart,
[* 12] an der Linie
Bretten-Friedrichshafen und der
Nebenlinie Ludwigsburg-Beibingen (6,3 km) der Württemb. Staatsbahnen,
[* 13] ist Sitz der Kreisregierung,
der Generalsuperintendenz, eines Oberamtes, Amtsgerichts (Landgericht
Stuttgart), des Bekleidungsamtes
des 13.
Armeekorps, der Kommandos der 52. Infanterie- und 13. Feldartilleriebrigade, eines
Artilleriedepots, Traindepots und
Bezirkskommandos und hat (1890) 17418 (10603 männl., 6815 weibl.) E., darunter
2123 Katholiken
und 227 Israeliten, 1895: 19279 E., in Garnison das Infanterieregiment
Alt-Württemberg Nr. 121, das Dragonerregiment Königin
Olga Nr. 25, das Ulanenregiment König Wilhelm Ⅰ. Nr.
20, das Feldartillerieregiment
Prinz-Regent Luitpold von
Bayern
[* 14] Nr. 29 und das Trainbataillon Nr. 13, Postamt
zweiter
Klasse und
Telegraph.
[* 15]
Die Stadt hat gerade
Straßen, schöne Kastanien- und Lindenalleen, 8
Thore, 3
Kirchen, 1
Synagoge, Schillerdenkmal von
Hofer,
Standbild des
HerzogsEberhardLudwig, Lyceum, Realanstalt, gewerbliche Fortbildungsschule, Frauenarbeitsschule,
höhere Mädchenschule, großes Zuchthaus, eine große Militärbäckerei, Spar- und Vorschußbank, Wasserleitung.
[* 16] Das prächtige
Schloß, 1710‒20 von
HerzogEberhardLudwig im Rokokostil erbaut, enthält 460 Gemäcker, die Ahnengalerie des Regentenhauses,
Ordenssaal und -Kapelle,
Theater,
[* 17] Fürstengruft und im
Keller ein großes Faß
[* 18] (900 hl), sowie reizende
Gartenanlagen mit den künstlichen Ruinen der Emichsburg.
Nahe dabei die Villa Marienwahl, königl. Sommerresidenz. Auf dem Friedhofe das Grabmal der
Prinzessin Marie von
Württemberg und die von König
Friedrich erbaute Grabkapelle des
Grafen Zeppelin mit einem Marmorstandbild
von
Dannecker.
Die Industrie erstreckt sich auf
Weberei,
[* 19] Orgelbau, Fabrikation von
Cichorien, Metall-,
Blech-
und Lackierwaren,
Brauerei. Ludwigsburg wurde 1706 von
HerzogEberhardLudwig erbaut und ist der Geburtsort von
DavidStrauß,
[* 20] Ed.
Mörike,
Justinus
Kerner und Fr. Vischer. In der Umgebung sind bemerkenswert das Jagdschloß
Monrepos mit berühmter
Musterwirtschaft,
das Favoriteschlößchen mit Favoritepark an der
Straße nach
Marbach und die
Solitude, ein 1767 von
HerzogKarl erbautes Lustschloß, 1770‒75 Sitz der Karlsschule, sowie
Hohenasperg (s. d.) und die Erziehungsanstalt Karlshöhe mit
Diakonenanstalt und Männerkrankenhaus. –
Porzellan, nach der über den zwei verschränkten C angebrachten
Krone als
Marke auch
Kronenburger Porzellan genannt, aus der auf Veranlassung des
HerzogsKarl Eugen von
Württemberg durch Ringler 1758 gegründeten,
bis 1824 bestehenden Fabrik zu
Ludwigsburg stammendem Porzellan. Es zeichnet sich durch prächtige Bemalung aus. –
Vgl.
E.
Jäger, Rokokomalereien aus ludwigsburger Porzellan (10
Tafeln, Stuttg. 1893).
1836‒45 unter König
Ludwig Ⅰ. vonBayern zur
Verbindung von Donau
und Main nach dem
Plan des Oberbaurats Pechmann erbauter
Kanal;
[* 22] er führt von der Donau bei
Kelheim aus 340 m Seehöhe in der
schiffbar gemachten
Altmühl auf 32,9 km Länge mittels 13 Schleusen aufwärts bis zur Griesstetter Schleuse (361,9 m) und
als
Kanal mit 28,9 km Länge mittels fernerer 19 Schleusen zu der auf 418,64 m gelegenen 24 km langen
Scheitelstrecke bei Neumarkt im
Fränkischen Jura. Von hier fällt er mittels 68 Schleusen auf 83,5 km Länge zur schiffbaren
Regnitz ab, die er unweit
Bamberg,
[* 23] 8,3 km vom Main, auf 234,72 m Seehöhe erreicht. Eine letzte Schleuse
in der
Regnitz vermittelt das Gefälle zum Main (229,87 m). Die sonach im ganzen 177,6 km lange Wasserstraße,
die als
Verbindung von Schwarzem
Meer und Nordsee
¶