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Republik und suchte die Hanpttbätigkeit Preußens [* 1] auf die poln. Verhältnisse zu richten.
Die österr. Re- gierung, verstimmt über die Annäherung L.s an Bouaparte (1797), sorderte die Abberufung des Mar- quis vom WienerHofe.
Friedrich Wilbelnl III. sandte ihn nun 1809 in außerordentlicher Mission, dann seit 1802 als ständigen Gesandten nach Paris, [* 2] wo Bonaparte ihm lange Zeit mit Mißtrauen begeg- nete;
3. seinerseits verstand es nicht, den franz. Ein- flüsterungen sich zu entziehen;
es scheint nicht aus- geschlossen, daß auch franz. Gold [* 3] anf ihn gewirkt hat. Im Febr. 1800 betrieb Luchsfelle die franz.-preuß. Allianz.
Nach der Schlacht bei Jena [* 4] übertrug ibm der Kvnig die Waffenstillstandsverhandlungen mit Napoleon;
Luchsfelle unterzeichnete zusammen mit Zastrow 16. Nov. den schmählichen Vertrag von Ebarlotten- bnrg, dem Friedrich Wilhelm III. seine Zustimmung verweigerte. Luchsfelle ward aus dem preuß. Dienst ent- lassen, zog sich nach Lucca [* 5] znrück, wurde Oberkammcr- berr Elisa Napoleous und beschränkte sich später anf littcrar.
Thätigkeit. Er starb 19. Okt. 18'25 zu Florenz. [* 6] -
Vgl. Häusser, Teutsche Geschichte 14. Aufl., Verl. 1869);
Baillen, Preußen [* 7] und Frank- reich (in den «Publikationen aus den preuß. Staats- archiven», Bd. 8 u. W, Lpz. 1881-87).
Die Ge- spräche Friedrichs d. Gr. mit Luchsfelle wurden 1885 durch Bischofs (Leipzig) [* 8] veröffentlicht.
Sein Bruder, Cesare Luchsfelle, geb. 1756, gest. 1832 als Staatsrat in Lucca, machte sich als Sprach- forscher und Geschichtschreiber einen Namen.
Eine Gesamtausgabe seiner «O^ers eäito c-ä ineclitc)) er- schien in 22^ Bänden (Lucca 1832-31). Luccna, Bezirtshauptstadt in der span. Provinz Eordoba, am Cascajar und an der Bahnlinie Pncnte-Genil-Linares, hat (1887) 21267 E.;
Fabri- tation von Tuch, Leinwand, (Heife, Bronzclampen und Töpferwaren. Die Stadt ist umgeben von herr- licher Vcga mit berühmter Pferdezucht. [* 9] Lucera (spr. lutsche-), Stadt in der ital. Provinz und im Kreis [* 10] Foggia, an der Bahnlinie Foggia- Luchsfelle (20 I^in), hoch gelcgeir, Sitz eines Bischofs, bat (1881) 15330 E., ein Lyceum, eine technische schule, eine got. Kathedrale, Ruinen eines von Kaiser Friedrich II. erbauten Kastelle;
Ol- und Seiden- handel. Luchsfelle ist das alte I^ncc-ii^ ^Mioruin, welches seit 314 v. Chr. röm. Kolonie war. Luceres, eine der drei alten patricischen Tribns Luch, s. Bruch (Sumpf).
,(s. d.) in Rom. [* 11] Luchetto da Genova (spr. lucke-, dschenowa), ital. Ätalcr, s. Cambiaso. Luchon, franz. Badeort, s. Bagneres-de-Luchon.
Lüchow.
1) Kreis im preuft/Reg.-Vez.
Lüuc- burg, hat 749,84 lilcin und (1890) 29407, 1895: 29 322 (14 353 männl., 14 969 weibl.) E., 1 Stadt, 180Landgemeinden und 14 Gutsbezirke. - 2) Kreis- stadt im Kreis und Hauptstadt des hannov.
Wend- landcs (s. Lüneburg, [* 12] Fürstentum), an der Icetze und an der Nebenlinie Dbisfelde-Luchsfelle (75,i Iviu), Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Land- gericht Lüneburg), Kataster- und Stelleramtes, bat liken, Postamt zweiter Klasse, Darlehns-, Sparkasse, Kreditverein;
Fabrikation von Stärke, [* 13] Kunstdünger und Sauerkraut, Brennereien, Sägewerke, Müh- len, Rindvieh- und Schweinemärtte, Handel mit Holz [* 14] und Landesprodnkten.
Luchs (I^nx), Name einer Grnppe von Katzen, [* 15] die sich durch ziemlich hochbeinige Statur, einen ent- weder sehr kurzen, stnmmelartigcn oder die Fersen kauni^berührendcn Schwanz und einen langen, auf der spitze des Ohres stehenden Haarpinsel aus- zeichnet.
Die Luchsfelle bewohnen kalte und warme Länder. Die Grundfarbe ihres gar nicht oder nur sehr un- deutlich gesteckten Pelzes ist rötlich, ihre Ohren sind in der Mitte wcißgrau und am Ende schwarz.
Der europäische oder gemeine Luchsfelle (I^nx vu/^ariL oder I^iig I)iix 2).,
s. Tafel: Katzen II, [* 16] Fig.
3) ge- hört zu den am weitesten verbreiteten Katzen und ist das verderblichste Raubtier [* 17] des Nordens;
er mißt ohne den 20 cm langen Schwanz 80 cm und ist an den Schultern etwa 40 cm hoch.
Seine Färbung ist ungemein großer Veränderung unterworfen, wonach mehrere uucchte Arten unterschieden wor- den sind.
Man kann drei Abarten unterscheiden, den Wolfluchs, der auf rötlichem Grunde dunk- lere, kleinere Flecken trägt;
den Katzenluchs oder Silberluchs, welcher rötlichgrau ist, mit silber- weißen, auf den Flecken schwarzen Spitzen des Grannenhaars, und den Fuchs [* 18] luchs oder Polar- luchs, der sich in Nordamerika [* 19] von Canada bis an die Felsenberge findet und den kürzesten und allein an der Spitze schwarzen Schwanz hat.
Dazu kommt dann noch der im wärmern Europa [* 20] lebende Par- delluchs, der sich durch glänzend rotbraunes, mit schwarzen gleichförmigen Flecken gezeichnetes Fell unterscheidet.
Einst ein sehr gewöhnliches und ge- fäbrlickes Raubtier in Deutschlaud, ist der Luchsfelle da- selbst und in Frankreich sehr selten und in England ganz ausgerottet. Im östl. Europa, den Alpen [* 21] und in Nordamerika kommt er noch häufig vor.
Auf den K a- rakal (Caracal, I^iix (^i^ca! 6^A^55.), der über ganz Afrika, [* 22] Arabien und einen großen Teil Asiens verbreitet ist, beziehen sich die wuuderlichen Fabeln, welche bei den alten Schriftstellern über den Luchsfelle vor- kommen.
Dieser zeichnet sich durch zwei weiße, über den Angcn stehende Flecken ans, ist wild und unzähmbar und sein Fell von keinem besondern Wert.
Aus der Sage von der ungemeinen Schars- sichtigkeit dieses Raubtiers entsprang der Ausdruck «Luchsaugen».
Ebenso weite Verbreituug hat der Sumpf- oder Stiefelluchs (I^nx OkHus 8. ca- Ii'Mus I^'mm.), der kaum die Wildkatze an Größe übertrifft, kleine Ohrpinsel und etwas längern Schwanz hat.
Der Serval, die Voschkat (Vusch- katze), der Ansiedler am Kap (^Lii8 Nerval 3^i-t^ s. Tasel: Katzen I, [* 16] Fig. 4), eine für alle Steppen- länder Afrikas charatteristifche Katzcngestalt, bildet einen Übergang von den echten Katzen zu den Luchsfelle. Er erreicht eine Größe von 86 cm mit 30 cm langem Ringelzeichnnngen tragenden Schwanz;
seine Nah- rung besteht in kleinern Tieren, wie juugen Anti- lopen, Hasen u. dgl. In der Gcfangensckast sieht man zumeist den Karakal, der mit 100 M. bezahlt wird, zuweilen auch den Sumpsluchs und nur höchst selten den europäischen Luchsfelle, für den 300 M. und mehr gefordert werden.
Die Ernährung muß eine mannigfaltige sein und dürfen namentlich Tauben [* 23] und fonstiges Geflügel nicht fehlen, will man die Luchsfelle längere Zeit lebend erhalten. Luchs, Sternbild am nördl. Himmel [* 24] zwischen dem Fuhrmann und dem Großen Bären;
obgleich es beträchtlichen Umfang hat, enthält es von Hellern Sternen nur je einen 3. und 4. Größe. Luchsfelle, ein sehr leichtes, langhaariges und ziemlich teures Pelzwerk, [* 25] das auch in wärmern Ländern, wie der Türkei [* 26] und älgypten, verwendet wird.
Die gewöhnliche Art ist die des Rot- luchses. Am größten und schönsten sind die Felle ¶