forlaufend
dar-323
unter265Katholiken und 80Isracliten), in Garnison das brandend.
Iägerbataillon Nr. 3, Postamt erster Klasse, Telegraph, [* 1] Reste der alten Stadtmauer, 4 Kirchen, Synagoge, Schloß, Stände- baus, Realprogvmnasium, hö- here Mädchenschule, Hebam- meninstitut, Kreiskrankenhaus, Idiotenanstalt, Sparkasse, Vor- sckußverein;
Trikot-, Pappen-, Cigarren -, Schuhwareufadri- tation, Holzschnitzerei, Säge- werke, Mühlen [* 2] und Landesprodukteubandel.
Lübben,Heinr.Aug.,^prackforfcher,geb.21.Ian. 1818 zu Hooksiel im Amte Iever, studierte 1838 -41 zu Ieua, Leipzig [* 3] und Berlin, [* 4] war 1844-75 Lehrer in Oldenburg, [* 5] 1877 Vorstand der Landes- bibliothek in Oldenburg und starb daselbst Sein Hauptwerk ist das «Mittelnieder- deutsche Wörterbuch» (6 Vde.^ Vrem. 1871 - 81), das er mit Karl Schiller in Schwerin [* 6] bearbeitete.
Seit 1877 redigierte er das «Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung» (Bremen).-
Vgl. den Nekrolog im 9. Bande dieses Iabrbuchs. Lübbenau, weud. I^iw^on, Stadt im Kreis [* 7] Calau des preuß. Reg.-Bez. Frankfurt, [* 8] zwischcu mchrern Armen der Spree, am Spreewalde uud an den Linien Berlin-Görlitz und Lübeck-Kamenz (71,4 km) der Preusi.
Staatsbabnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Cottbus), [* 9] bat (1895) 3812 (1890: 3753) E., daruuter 46 ^atboliken, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, ein gräfl.
Lv- narsches Schloß mit Bibliothek und Gemäldesamm- lung; bedeuteuden Garten- und Gemüsebau sowie Handel mit Sämereien und Gartengewächsen. -
Vgl. Fahlisch, Geschichte der ^preewaldjtadt Lübeck [* 10] (Lübbenau 1877).
Lübbensteine, s. Helmstedt. Lübbertsfehn, s. Tabelle zum Artikel Fehn- und Moorkolonien (Bd. 6, (H. 629). Lübbesee, Großer, See in der preuh.
Provinz Pommern, [* 11] südöstlich von Dramburg, erstreckt sich 14 km weit nach SO. und wird von der Trage (s. d.) durchstossen.
Lubbock (spr. löbb-), Sir John, engl. Natur- forscher, Archäolog und Politiker, geb. zu London, [* 12] trat in das Bankgeschäft feines Vaters, wurde 1870 für Maidstone als liberales Mitglied in das Parlament gewäblt, wo er seit 1880 die Universität London vertritt, an der er früher als Vicekanzler fungierte. Er gebort jetzt zu dcnlinionisten. Er ist Mitglied des I^onäon ^ountv Ouncil, dessen zweiter Präsident er war. (^. auch Vankfeiertage.) Er ist Präsident mebrerer gelebrter Gesellschaften.
Seine Hauptverdienste gründen sich auf feine naturwissenschaftlichen Schriften, in denen er als einer der hervorragendsten Anbänger Dar- wins crsckeint.
Außer zahlreichen Adbandlungen in Zeitschriften, in welchen er seine Untersuchungen und Entdeckungen über die Entwicklung und den Aau der niedern Tiere, über die Befruchtung [* 13] der Pflanzen durch den Vefuch der Insekten, [* 14] über Pfahl- bauten, über die Kjökkenmöddinger an der dän. Küste u. s. w. veröffentlichte, fchrieb er namentlich «I'i'eliiLtoric tim68, ll3 i11u8ti-^t6ä d^ knciLiit rß- inainZ, g.uä t1i6 luainierZ llnä cuLton^-ok inoäern 8HV3.F68» (Lond. 1865; deutfch von Passow, 2 Bde., Jena [* 15] 1873 - 74),
«NonoziÄpii of tlie ^d^33.nnrll, Hnä^oliemdoiü)) linden Schriften derlio^aisociet^, Lond. 1871), »Iii» 0riFin «.nä inetHinorpnoLkg ol iii56ct3u (ebd. 1873; deutsch von Schlösser, Jena 1876), »On Zritisli ^vilä Ü0W6r8, c0ti8ili6i-6(1 in tiieir i-6iation to in86ct8" (Lond. 1875; deutsch von Passow, Berl. 1877),
«^nt8, d668 l^nä ^8p3» (Lond. 1882; deutsch Lpz. 1883),
«0n t1i6 86N868, in8tinot8, HN(1 int6i1i^6nc6 ot' aniniHi8» (Lond. 1888; deutsch von Marshall, Lpz. 1889),
und als sein Hauptwerk «^I1i6 ori^in ol civili^iitioii anä tk6 1)i'imitiv6 conäition ol nilln» (Lond. 1870; 5. Aufl. 1890; deutsch von Passow, Jena 1875);
ferner «11i6 pi6ll3ui-68 ol 1it6» (Lond. 1887 u. ö.; deutfch von M. zur Megcde, 3. Aufl., Verl. 1891),
«^oiitriw. tion to 0U1' 1cl10vi6c1^6 os 866(11inA8» (2 Bde., Lond. 1892) und «'IIi6 1^6Hnti63 ok NÄwr6)) (ebd. 1892). Seine kleinern Schriften gab Lübeck gefammelt heraus in tt^. (1(1i'63368, political anä LäncationHi» (Lond. 1879),
«3ci6ntiKo i6cwi'68)) (ebd. 1879) und »^itt)' )"6lli'3 ok 3ci6nc6)) (ebd. 1882). Lübeck, ein zum Grosiherzogtum Oldenburg ge- höriges Fürstentum, 150 km nordöstlich vom Haupt- lande entfernt, wird vom preuß. Rcg.-Vez.
Schleswig [* 16] und dem Gebiet der Freien und Hansestadt Lübeck um- schlossen und im O. von der Ostsee begrenzt und hat 541,23 (i^m und (1890) 34 718 (17125 männl., 17 593 weibl.) E., daruuter 262 Katholiken und 22 Israe- litcn.
Tie Bevölkerung [* 17] ist niedersächs.
Stammes. Tas Land bildet eine fruchtbare, von Hügelketten, Seen, von denen der Ukleifee der berühmteste ist, und Wäldern durchzogene Ebcue. (S. Karte: Hannover, [* 18] Schleswig-Holstein, [* 19] Braun schweig und Oldenburg.) Das Fürstentum zerfällt in die Amts- gericht^beürke Eutin, Schwartau und Ahrensböck uud nimmt nach dem Staatsgrundgefctze von 1852 an dem Landtage des Großherzogtums Oldenburg teil, neben dem der Provinzialrat des Fürstentums nur eine gutachtliche Wirksamkeit hat.
Hauptstadt des Landes und Sitz der Regierung ist Eutin. Das Fürstentum ist ursprünglich entstanden aus den Gütern, welche das von Herzog Heinrich dem ^öwen 1163 aus Oldeuburg in Holstein nach der neu aufblühenden Stadt Lübeck übertragene wagrifche Bistum fowie das Domkapitel zu und das 1309 gestiftete Kollegiatstift zu Eutin im östl. Holstein lWagrien) besaßen.
Dieselben blieben unter bolstcin. Landeshoheit, bis Bischof Eberhard von Holle (1561 -86), der bier das luth.
Glaubensbekenntnis durch- führte, für diefe Besitzungen die Neichsunmittelbar- keit bcanfpruckte.
Der Anfpruch wurde um fo leich- ter durchgefetzt, da feit 1586 fortwährend Mitglieder des fchlesw. - Holstein - gottorpischen Fürstenhauses auf dem bifchöfl.
Stuhle saßen. Im Westfälischen Frieden 1648 ward Lübeck als ein reichsunmittelbares luth.
Bistum anerkannt, durch deu Reichsdeputa- tionsbauptschluß 1803 aber säkularisiert und dem damaligen Fürstbischof Peter Friedrich Ludwig als erbliches Fürstentum übertragen.
Nur der biscköfl. Hof [* 20] und die Domkapitclsgebäude zu Lübeck nebst einigen Besitzungen innerhalb des Stadtgebietes fielen 1804 an die Freie und Hanfestadt Lübeck. Seit 1823, wo der Fürst Peter Friedrich Ludwig auf dem oldenb. Thron [* 21] folgte, gehört das Fürstentum Lübeck zu Oldeuburg. Laut Vertrag mit Dänemark [* 22] fand 1843 ein Aus- taufch von Enklaven statt, und durch die Gebiets- abtretung seitens Preußens [* 23] 1867 gestaltete sich das früber sehr zerstückelte Fürstentum Lübeck. Zu einem ab- geruudeten Ganzen. Lübeck.
1) Freie und Hansestadt, Bundesstaat des Deutschen Reichs, hat 298,7 hkm und umfaßt 21 * ¶