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studierte zu Jena [* 1] und Leipzig, [* 2] habilitierte sich 1802 zu Wittenbcrg, erhielt daselbst 180? das Konrektorat und 1809 das Rektorat am Lyceum und bald dar- auf auch eine außerord. Profennr an der Universi- tät. 1814 wurde er ord. Professor der alten Littera- tur und Beredsamkeit in Königsberg, [* 3] wo er starb. L.s Arbeiten waren namentlich für die griech. Grammatik bedeutend. Von seinen Werken sind besonders zu erwähnen die Bearbeitungen des «Ajax» von Sophokles (Lpz. 1809; 3. Aufl. 1866) und des Phrynichus (ebd. 1820); die «^raUpo- mena ssrHinm3,tica0 ssi-aecHL» (2 Bde., ebd. 1837), deren Inhalt vorzugsweise die griech. Wortbildung betrifft; «I^deiuaticoii, 8ivL verdorum ^i'^Lcoi-uni 6t. nominum V6ll)llliuin t6cIinol0,2M') lKönigsb. 1846), »?3,tk0l0Fiii6 ^i-aeci 86i'M0ni3 olemeut^)) (2 Bde., ebd. 1853-62) und «^^Uiolo^iak 86i'in0ins ssi-aeci ^i-olL^oinenH» (Lpz. 1843). Auf dem Ge- biete der griech. Mythologie veröffentlichte er «^.»Mo- I)Iiaiuu8, 8LN ä6 t!i60l0Fili6 m)'3ticao ^i-akcoi'um cau8i3 lidri III" (2 Bde., Königsb. 1829). Eine «Auswahl aus L.s akademischen Reden» veröffent- lichte Lehncrdt (Berl. 1865). «Ausgewählte Briefe von und an Eh. A. und K. Lehrs» gab A. Ludwich (2 Tle., Lpz. 1894) heraus. -
Vgl. Friedländer, Mitteilungen aus L.s Briefwccksel (Lpz. 1861); Lehrs, Populäre Aufsätze au5 dem Altertum (2. Aufl., ebd. 1875).
Lobed, Ort in Kordofan, s. El-Obeid. Lobeda, Stadt im Verwaltungsbezirk Apolda [* 4] des Großhcrzogtums Sachsen-Weimar- Eisenach, [* 5] unweit der Saale, 5 kin südlich von Jena, hat (1895) 921 (1890:902) meist cvang. E., Postagentur, Telegraph, [* 6] altgot. Kirche (12. Iadrh.) und Wasser- leitung. 1^/2 Km entfernt die Ruine der L 0 bdaburg. Loveit, Ort in Kordofan, f. El-Obeid. Löbejün, Stadt im Saalkreis des preuß. Neg.- Bez. Merseburg, [* 7] nahe bei der Fubne, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht.halle a. S.), bat (1895) 3216 (1890: 3289) E., darunter 26 Katholiken, Post, Telegraph; eine Zllckerfabrik und in der Nähe Stein- kohlenlager und Porphyrbrücke.
I"ohs1ia. ^., Pflanzengattung aus der Familie der Lobcliaceen (s. d.) mit gegen 200 Arten, die mit Ausnahme des mittlern Europa [* 8] und westl. Asten fast über die gauzen Tropen und gemäßigten Zonen verbreitet sind, krautartige Gewächse, seltener Sträucher mit rachenförmigen, meist großen und lebhaft gefärbten Blüten. Von einer in Nord- amerika einheimischen Art, I.. wtwta /.. ls. Tafel: Eampanulincn, [* 9] Fig. 3), wird dao Kraut als Il6i'I)H I^odeiiae gegen asthmatische Leiden [* 10] an- gewendet.
Mehrere Arten sind beliebte Zier- pflanzen, besonders: 1^. I^riiiuz ^., eine 12 - 15 cm hohe, buschige, den ganzen Sommer hin- durch mit prächtig blauen, im Schlunde weißgefleck- ten Blumen bedeckte Pflanze; 1^. i-ainos^ 2?e,M. unterscheidet sich von voriger durch einen anfangs ausgebreiteten, später mehr aufreckten Wuchs und durch reichere Verästelung; ferner mehrere amerik. Arten, wie 1^. cai-äinlUis 2v. aus dein südl. Nord- amerika, 1^. 8i)i6iiä"n3 I^7/t/. und 1^. t'ulFLns 1^7?^. aus Mexiko, [* 11] 80 cm hoch und darüber,"mit scharlachroten oder prächtig purpurroten Blüten in ähreuförmiger Anordnung, die bei letzterer Art noch durch die dunkelbraune Betäubung besonders ge- hoben werden.
Lobeliaceen (I^odeiiaceas), Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Campanulinen (s. d.), die sich ^obkowitz 243 von der nahestehenden Familie der Eampanulaceen hauptsäcklich durch die unregelmäßige lippenförmige Blumenkrone unterscheidet Man kennt etwa 4!^0 vorzugsweise tropische Arten. Es sind meist schön blühende kraut- oder strauchartige Gewächse, die vielfach als Zierpflanzen kultiviert werden. Loebell, Joh. Wilb., Geschichtschreiber, geb. 15. Sepi. 178li zu Berlin, [* 12] wurde erst Kaufmann, studierte aber dann in Heidelberg [* 13] und Berlin, war während der Befreiungskriege im Bureau für die Organisation der Landwehr thätig und wurde 1820 Lehrer der Geschichte an der Kriegsschule zu Vres- lau, 1823 am Kadcttenbause zu Berlin, 1829 Pro- fessor der Geschichte in Bonn, [* 14] wo er starb. Er schrieb: «Gregor von Tours [* 15] und scine Zeit» (Lpz. 1839; 2. Anfl. 1869),
«Weltgeschichte in Umrissen und Ausführungen» (Bd. 1, ebd. 1846), «Die Entwicklung der deutfchenPoesie von Klopstocks erstem Auftreten bis zu Goethes Tode» (Bd. 1-3, Vraunsckw. 1856-65),
«Histor. Briefe» (anonym, 1861). In weitesten Kreisen machte sich Lobkowitz durch seine Umarbeitung der Vcckerschen «Weltgeschichte» be- kannt. -
Vgl. Bernhardt und Noorden, Zur Wür- digung L.s (Braunschw. 1864).
'Lobenstein, Fürstentums Reuft j. L., bis 1824 Residenz der fürstl. Linie Reuß-Lobenstein, im Thale der Lemmtz und 5tosel, um einen Berg mit den Ruinen der alten Burg Lobkowitz, an der Nebenlinie Triptis-Lobkowitz (54 km) der Prcuß. Staatsbahnen, [* 16] ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Gera), [* 17] Berg- und Steueramtes und hat (1895) 2932 (1890: 2603) meist evang. E., Postann zweiter Klasse, Telegraph; Gerbereien, Cigarren- sabriken, Brauerei, vier erdige Eisenwässer, Kur- und Badeanstalt [* 18] (berühmte heiße Moor-, Fichtennadel-, Sandbäder u. a.) mit Kursaal im Schloßpark und Kaltwasserbeilaustalt (1895: 322 Kurgäste). -
Vgl. Asckenback, Das Stahlbad Lobkowitz im reuß.
Oberlande Lobkowitz iLobeust. 1880): ders., Bad [* 19] Lobkowitz (3. Aufl., ebd. 1881).
Lobifa oder Babisa, Landschaft östlich vom Vangweolofee im südl. Ccntralafrika, wird im N. durck den Lauf des Tschambesi und im S. durck das Muschingagcbirge begrenzt, welches deshalb auch früber als das Babisagebirge bezeichnet wurde. Livingstone durchforfchte diefe Gegend 1866-67. Lobköwitz, altes böhm.Gescklecht, hieß ursprüng- lich von Ujezd und nannte sich seit 1410 nach dem im Gerichtsb ezirk Kaurim liegenden Schlosse Lobkowitz, erlangte in den Brüdern Nikolaus und Johann Popel von Lobkowitz 1459 den Reichsfreiherrenstand und spaltete sick mit ibnen in zwei Hauptlinien. ^. Nikolaus von Lobkowitz begründete die hassensteinische, die noch jetzt in einem freihcrrl.
Aste in Bayern [* 20] blüht; 1. Johann Popel von Lobkowitz stiftete die Linie der Popel von Lobkowitz, die sich unter den Enkeln des Stifters in die jün- gere Linie zu Bilin, welche 1722 mit Vererbung von Bilin an die Chlumetzer Linie ausstarb, und in die ältere Linie zu Ehlumetz, deren Grün- der Ladislaus I. (gest. um 1505) war, spaltete. Der Sohn des letztern, Ladislaus II., erhielt vom Kaiser Marimilian II. die unmittelbare Reichsherrschaft Neustadt [* 21] an der Waldnaab im Nordgan, die 1641 unter dem Namen Eternstein zur gefürsteten Graf- schaft erdoben, 1807 aber an Bayern verkauft wurde. Ladislaus' II. Sohn, Zdenko Adalbert, erhielt 1624 die Reichsfürstenwürde und sein (^ohn Wenzel Euse- bius 1653 wegen Sternstein Sitz und Stimme im Reicksfürstenrate. Durch die Enkel des Wenzel Eusebius, Philipp und Georg, teilte sich das Ge- 16" ¶