forlaufend
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trisch durch eine gerade Linie darstellbar ist, im Ge- gensatz von Flächen- und Körperzahl Linearzeich- nung, Umrißzeicknung.
Linearmaßstäbe, i. Maßstab. Linearsyftem bei Kasernenbauten, s. Kaserne. Lineartaktik, Feuertaktik, auch Frioeri- cianische Taktik genannt, die im 18. Jahrh, übliche Form des Infanteriegefechts, welche im preuß. Heere unter Friedrich d. Gr. die höchste Voll- endung erreichte.
Die Schlachtordnung bestand der Regel nach aus zwei Treffen, die Infanterie in der Mitte, die Kavallerie auf den Flügeln. Im lang- samen Gleichschritt, 75 schritt in der Minute, gin- gen die Bataillone nebeneinander in Linie vor, von 200 Schritt Entfernung an ununterbrochen feuernd. Die Feuergeschwindigkeit der preuß. Infanterie war durch die Einführung des eisernen Ladestockes und des konischen Zündloches (welches das Aufschütten von Pulver auf die Pfanne des Steinschlosses er- sparte) derartig gesteigert, daß in der Minute bis zu sechsmal gefeuert werden konnte.
Da man nur in diesen langen Linien fechten zu können glaubte, so kam auf ihre schnelle Herstellung alles an; man lagerte und marschierte daher auch in der Schlachtordnung.
Bedecktes und durchschnittenes Gelände wußte man nickt zu benutzen.
Beide Teile suckten die Entscheidung auf der Ebene, wo sich die langen Linien bewegen konnten.
Friedrich d. Gr. wandte häufig die fog. schiefe ^ chlachtordnun g an, d. h. er richtete feinen Angriff gegen einen Flügel der feindlichen Aufstellung: sein zurückgehaltener Flügel bildete eine Art Reserve.
Berühmtestes Bei- spiel hierfür ist die Schlacht bei Leuthen Die Lingens bot der Kavallerie die Möglichkeit, bei geschickter Benutzung des Augenblickes gegen erschüt- terte Infanterie glänzende Erfolge zu erringen. (S. Fecktart, Feucrgefecht und Feuerwaffen.) Linearzahl, Linearzeichnung, s. Linear. Ling (chines.), Berg, Gebirgspaß.
Ling, ckines. Wassernuß, s. 'I'riiM. Ling, Pehr Henrik, sckwed.
Dichter und Begrün- der der Heilgymnastik, geb. zu Ljunga in Smäland, fand nach langem Umherirren in sei- nem Vaterlande, in Deutschland und Frankreich eine bleibende Stätte als Fechtmeister an der Universität in Lund.
Seit 1813 war er in gleicher Stellung an der Kriegsakademie auf Karlberg bei Stockholm thätig und wurde später Vorsteher des durch seine Anregung gegründeten gymnastischen Centralinsti- tuts in Stockholm, wo er starb.
L.s Ideal war die physische und geistige Regeneration seiner Landsleute.
Durch die Dichtungen " (^M'»" (Stockh. 1814) und ((^8Hrii(?" (3 Tle., ebd. 1816-26) wollte er dem Volke Epen bieten, in denen es den Ausdruck des Nationalbewußtseins fände.
Einen größern Erfolg erreichte er durch seine Gymnastik, deren deutscher Ursprung nickt wegzuleugnen ist. Durch gymnastische Übungen für Heilzwecke wurde er der Begründer der .Heilgymnastik ls. d.).
Bald wurden in mehrern schwed. Städten, namentlich in Stockholm, gymnastische Heilanstalten nach L.s System errichtet;
auch in Deutschland solgte man diesem Beispiele (z. B. zu Wien, Berlin und an andern Orten).
L.s Werk «Allgemeine Begründung der Gymnastik» erschien schwedisch erst nach seinem Tode (Ups. 1840; deutsch von Maßmann, Magdeb. 1847). -
Vgl. Rotbstein, Gedenkrede auf Pehr Henrik Lingens (Berl. 1861).
Linga, s. Lingam. Ling"Nten (indisch I^iu^vlltg, I^in^avantg oder " ehrer des Linssam (s. d.), eine Unterabteilung der Hi- vaiten oder Anhänger des Civa (s. d.), die beson- ders im Dekan zahlreich sind! Lingam (Linga), im Sanskrit das GeWeäM- glied, entsprechend dem griech. Phallus, im besondern das durch ganz Indien göttlich verehrte Geschlechts- glied des ^iva (s. d.), das in allen Tempeln des Gottes, aus Marmor oder anderm Gestein gefertigt, neben einer stets brennenden Lampe sowie auf öffent- lichen Plätzen sich befindet, auch von manchen Sekten
Vgl. Wilson, 86ioct nori", Bd. 1 (Lond. 1861), S^ 223 fg.; Kittel, über den Ursprung des Lingam- kultus in Indien (Maregalur 1876).
^ Lingeh, Hafenstadt in der perf.
Landschaft La- ristan, am Persischen Meerbusen, westlich der Insel Tawilah, ist jetzt nach Buschehr der wichtigste Hafen des Landes.
Die Handelsprodnkte sind Perlen und Perlmutterschalen.
Die Einwobnerzahl ist nicht genau bekannt, die Handelswege führen nach Schiras. Lingen, Grafschaft im ehemaligen westfäl.
Kreise, zerfällt in die obere und in die niedere Grafschaft.
Die Grafschaft bildete früher einen Bestandteil der Graffchaft Tccklenburg (s. o.) und wurde gewöhn- lich als sog. Herrlichkeit den Nebenlinien des gräfl. Hauses zu teil, bis sie, infolge des Beitritts ihres Besitzers zum Schmalkaldischen Bunde und der Acht- erklärung desselben, durch Kaiser Karl V. als er- öffnetes Reichslchn eingezogen und 1548 dem Gra- fen Maximilian von Buren in Lehn gegeben wurde. Die Vormünder der einzigen hinterlassenen Tochter des Grafen von Buren, nachmals Gemahlin des Prinzen Wilhem I. von Nassau-Oranien, verkauf- ten die Graffchaft wieder an Karl V., der sie nun 1555 samt Burgund seinem Sohne Pbilipp II., König von Spanien, überließ, der im Besitz der- selben blieb, bis Prinz Moritz von Nassau-Oranien sich mit Gewalt ihrer bemächtigte.
Nach dem Tode Wilhelms III. von England erbte sie der König von Preußen, der sie wieder mit Tecklenburg ver- einigte;
1809 wurde sie zum Großherzogtum Berg geschlagen und 1810 mit Frankreich vereinigt, 1814 wieder an Preußen zurückgegeben, das 1815 die niedere Grafschaft an Hannover abtrat, mit dem sie 1866 wieder an Preußen kam. -
Vgl. Möller, Ge- schickte der vormaligen Graffchaft Lingens «Lingen 1874).
Lingen.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Osna- brück,'bat 796,7l^1vm und (1890) 30192, 1895: 31542 (15 741 männl., 15801 weibl.) E., 1 Stadt, 57 Landgemeinden und 2 Gutsbezirke.
Der Kreis bildet einen Teil der ehemaligen Graffchaft Lingen (s. d.). - 2) Kreisstadt im Kreis Lingens, an der Ems und dem Emskanal, dcr von hier nach Meppen führt, an der Linie Emden-Münster der Preuß. Staatsbabnen, Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Osnabrück) und Bezirks- kommando5, bat (1895) 6732 (1890: 6304) E., dar- unter 3131 Evangelische und 112 Israeliten, Post- amt erster Klasse, Telegraph, ein königl. Gymnasium Georgianum, 1820 aus der 1697 gegründeten Aka- demie entstanden, landwirtschaftliche Winterschule, Strafanstalt für Frauen, Schlachthaus;
Eisen- gießerei mit Maschinenfabrik, Eisenbahnreparatur- werkstätte, bedeutenden Holz- und Viehhandel.
Lingener Kanal, Emskanal, s. Ems (Fluh). Lingens, Josef, Parlamentarier, geb. in Aachen, studierte seit 1836 in Bonn, Berlin