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der Familie der Umbclliferen (s. d.), eine kraut- artige Pflanze, bis zu 2 m hoch, mit unbehaarten, glänzenden, einfach oder doppeltgcfiederten Blät- tern mit breiten verkehrt-eiförmigen Vlättchen und blaßgelben Blüten. Liechtenstein [* 1] wird in Deutschland [* 2] häufig in Gärten gebaut und die einzelnen Teile werden als Zausmittel angewandt.
Die Wurzel [* 3] ist als I^^äix I^istici ofsizinell, wirkt hauptsächlich als Reizmittel auf die Nieren. j^Tetschen (s. d.). Liebwerd, landwirtschaftliche Lehranstalt bei Liebwerda, Dorf in der österr.
Bezirkshanpt- Mannschaft und dem Gerichtsbezirk Friedland, am Fuß (402 m) der Tafelfichte (1122 m) und an der Linie Reichenberg-Scidenberg der Südnorddeut' schen Verbindungsbahn, hat (1890) 780 deutsche E., Post, Telegraph, [* 4] Stahl- und Sauerbrunnen und ist ein besuchtes Frauenbad und Sommerfrische.
Liechtenstein, souveränes Fürstentum, nächst Monaco [* 5] das kleinste Europas, wird westlich von dem durch den Rhein geschiedenen schwciz.
Kanton [* 6] St. Gallen, nördlich, nordöstlich und östlich von Vorarl- berg, südlick von dem schweiz. Kanton Graubünden begrenzt und besteht aus den Herrschaften Vaduz und Schellcnberg.
Mit Ausnahme des ebenen Rhein- thals ist das Land gebirgig, die höchste Erhebung ist der Naafkopf (2574 m);
von S. nach N. wird es von zwei Ausläufern der Rhätikonkctte durchzogen, welche durch das Saminathal voneinander getrennt sind;
in dem westlichen erheben sich die Drei Schwe- stern zu 2108 m;
der östliche, welcher die Grenze gegen Vorarlberg bildet, gipfelt in dem Ochsenkopf (2283 iu).
Hauptflusi ist der Rhein, der das Land im W. begrenzt.
Das Klima ist, mit Ausnahme des Alpengebietes, mild und trotz schnellen Witterungs- wechsels gesund.
Der Flächenraum umsaßt 159 cikiu mit (1891) 9434 (4757 männl., 4677 weibl.) kath. deutschen E., d. i. 59 E. auf 1 schäftigungen der Feld-und Weinbau, die Alpen- wirtschaft, Rindviehzucht und die Baumwollspin- nerei und -Weberei sind.
Mit Graubündcn ist Liechtenstein durch den Luziensteig verbunden.
Bis 1866 war Liechtenstein ein Glied [* 7] des Deutschen Vnndes, seitdem gehört es staatsrechtlich weder zum Deutschen Reich noch zu Österreich, [* 8] doch steht es in vielen Dingen unter österr.
Einfluß. Infolge der Verfassungsurkunde vom 26. ^ept. 1862, teilweise abgeändert ist Liechtenstein eine konstitutionelle Monarchie, im Mannsstamm (Primogenitur) des kath. Hauses Liechtenstein erblich; der Fürst übt die gesetzgebende Gewalt mit dem Landtage (15 Mitglieder, 3 vom Fürsten er- nannte, 12 durch Wablmänner auf 4 Jahre gewählte Mitglieder und 5 Ersatzmän- ner) aus, der sich jedes Jahr einmal in Vaduz versammelt.
Dic oberste Verwaltungsbe- Horde ist die fürstl.
Hofkanzlei in Wien, [* 9] welche als 2. Instanz (Appellationsgcricht) fungiert, wäbrend das Oberlandcsgericht in Innsbruck [* 10] in letzter Instanz (Vertrag vom entscheidet.
Unter der Hof- kanzlei steht der fürstl.
Landes- verweser in Vaduz, welchem das Landgericht und die Landes- kassenverwaltung untergeordnet sind.
Die Einnah- men betrugen (1892) 218157 Fl. österr.
Währung, die Ausgaben 219851 Fl., die Staatsschuld (1892) 17500 Fl. Infolge der seit 1852 abgeschlossenen, 1876 erneuerten Zolleinigung mit Österreich-Ungarn [* 11] zahlt dieses jährlich etwa 20000 Fl. an Liechtenstein. Das Militär ist aufgelöst. In kirchlicher Hinsicht steht das Ländchen unter dem Bischof von Chur. [* 12]
Münzen, [* 13] Maße und Gewichte sind die österreichischen, auch die Posten werden von Österreich verwaltet.
Das Wappen [* 14] ist ein von Gold [* 15] über Rot quergeteilter Schild; [* 16]
im großen Wappen ist dieser Schild um- geben von den Wappen von Schlesien [* 17] (schwarzer Adler [* 18] in Gold), Khuenring (von Schwarz und Gold zehnmal quergeteilt mit Rautcnkranz), Troppau [* 19] (Rot und Silber gespalten), Ostfriesland (schwarzer Adler in Gold) und Iägerndorf (Goldenes Jagd- horn in Blau).
Die Landesfarben sind Rot und Blau. Der Hauptort ist Vaduz (s. d.). -
Vgl. von Klenze, Die Alpenwirtschaft im Fürstentum Liechtenstein (Stuttg. 1879);
Umlauft, Das Fürstentum Liechtenstein Geographisch, histo- risch, touristisch geschildert (Wien 1891).
Liechtenstein, Feste von Enzersdorf (s. d. 3). Liechtenstein, ein seit etwa 1140 urkundlich bekanntes Herrengeschlecht Österreichs, das 1249 vom Markgrafen Ottokar von Mähren [* 20] Nikolsburg erwarb, wonach es als Liechtenstein-Nikolsburg be- zeichnet wird, um es von einem gleichzeitig auf- tretenden steir. Geschlecht, dem von Liechtenstein- Murau (dem der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein an- gehörte), zu unterscheiden.
Des Hartmann II. (gest. 1585) Söhne, Karl und Gundakar, die beide, jener 1618, dieser 1623, in den Fürstenstand er- boben wnrden, stifteten die Karlsche undGundakarsche Linie.
Karl, der zur kath. Kirche zurücktrat, erhielt vom Kaiser Matthias 1614 das Fürstentum Trop- pau und von Ferdinand II. 1623 Iäaerndorf. Er starb 1627. Sein Enkel Johann Adam An- dreas kaufte 1699 und 1708 von den Grafen von Hohenembs die reichsunmittelbaren Herrschaften Hchellenberg und Vaduz.
Mit ihm starb 1712 diese Linie aus, und das Majorat nebst allen Besitzungen derselben fiel an Gundakars Enkel Anton Flo- rian, der 1713 für sich und 1723 für feine Nach- kommen Sitz und Stimme auf dem Reichstage er- bielt, nachdem 1719 Kaiser Karl VI. Vaduz und ^chellenberg unter dem Namen Liechtenstein zu einem un- mittelbaren Fürstentum erhoben hatte.
Eine Neben- linie bildete Anton Florians Bruder Philipp Erasmus, geb. 1664, gest. 1704, nebst seinen Nachkommen.
Als 1748 der Stamm Anton Flo- rians erlosch, erbte des Philipp Erasmus Sohn Joseph Wenzel Lorenz Liechtenstein (s. d.) das Majorat und die Güterdes Hauses,dienachseinemkinderlosenAbleben 1772 an die Söhne seines Bruders Emanuel, Franz Joseph und Karl Borromäus (gest. 1789), fielen, die die beiden noch blühenden Linien stifteten, von denen die ältere das Fürstentum Liechtenstein besitzt, nebst dem größten Teile der Güter in Österreich und Schlesien, die jüngere im Besitze des Kochen Majorats ist.
Auf Franz Joseph folgte 1781 sein l^ohn Aloys Joseph, auf diesen 1805 bei seinem kinderlosen Tode sein Bruder Johann Joseph Liechtenstein (s. d.). Sein ältester Sohn und Nachfolger war Aloys (gest. dem dessen Sohn Johannen, (geb. 5.Okt. 1840) folgte.
Vettern des Fürsten Johann sind die Prinzen Alfred und Äloys Liechtenstein (s. d.). -
Vgl. Falke, Geschichte des fürstl. Hauses Liechtenstein (3 Bde., Wien 1868-83);
Kraetzl, Statist. Übersicht des gesamten Johann L.schen Güterbesitzes (5. Aufl., ebd. 1891).
Liechtenstein, Alfred, Prinz von, österr.