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hg. von C. Benedcttini (Nccanati 1885).
Über- setzungen der «Lyrischen Dichtungen» lieferten Kanne- gießer (Lpz. 1837) und, mit trefflicher Einleitung über L.s Leben und Wirken, Hamcrling (Hildburgb. 1866) und G. Brandes (Hannov. 1869).
Sämtliche Werke überfetzte P. Heyse (2 Bde., Verl. 1878, und in den «Ital. Dichtern seit Mitte des 18. Jahrh.», II, 2. Aufl., ebd. 1889).
Auskunft über Ausgaben und Übersetzungen giebt Cappelletti, «LidUoFi^H 1^60- MläiHna» (Parma [* 1] 1882).
Vgl. Bouche-Leclercq, (^. 1^. 8". vi6 6t 868 wuvr68 (Par. 1374);
Namen, 8ett6 anni äi Lollalixio con (^. 1.-. (Neap. 1880);
Teresa Leopardi, ^0t63 dio- ^rapdi(iu68 8url^. 6t 83. t'amiiis (Par. 1881);
Monte- nedini, I^a vita 6 16 0Z)6i'6 äi (^. 1^. (Mail. 1881); Piergili, Xnovi clocuinenti intorno «11». vita 6 ^U scritti äi (-. I.. (Flor. 1882; 2. Aufl. 1889); de Sanctis, 3wäio 8u (^. I.. (Neap. 1885);
Cesareo, Xuov6 ric6ic1i6 8n 1a vita, 6 16 opsrs cli 6s. 1^. (1893).
Leopards, Alessandro, ital. Bildhauer, gest. nach 1521, ist der Hauptmeister Venedigs in dieser Zeit. Er soll den Guß der Colleonistatue von Ver- rocchio (s. Tafel: Italienische Kunst IV, [* 2] Fig. 7) 1495 vollendet haben, vermutlich stammt auch der Sockel der Statue von ihm.
Seine be- rühmtesten Arbeiten sind die in antikem Geiste ge- haltenen bronzenen Flaggenhalter auf dem Markus- platz (1505) und das Grabmal des Andrea Ven- dramin in San Giovanni e Paolo zu Venedig. [* 3] Leopold I", römisch-deutsch er Kais er (1658 -1705), zweiter Sohn Kaiser Ferdinands III. und der Maria Anna von Spanien, [* 4] geb. wurde durch Jesuiten zuerst für den geistlichen Stand erzogen, doch infolge des Todes seines ältern Bru- ders, Ferdinands IV. (1654), zum Nachfolger in den österr.
Erblanden bestimmt und als König von Ungarn [* 5] und von Böhmen [* 6] eingesetzt.
Nach dem Tode seines Vaters (April 1657) wurde Leopold I, nach einem Interregnum von sünf Vierteljahren, trotz aller Intriguen Ludwigs XIV., der dle Kaiferkrone für sich selbst zu gewinnen dachte, zum Deutschen Kaiser gewählt, dank dem Eintreten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. [* 7]
Nach der Wahl L.s vereinigte sich die franz. Partei im Reiche zur Rheinischen Allianz (s. d.) von 1658. Leopold I war ohne Leidenschaft und thatkräftigen Willen, durchaus friedliebend, und dennoch wurde seine lange Regierung zu einer fortgesetzten Kette von Kriegen.
Mit dem Könige von Polen und dem Kurfürsten von Brandenburg beteiligte er sich an dem Kriege gegen Karl X. von Schweden [* 8] (s. schwe- disch - Polnisch - Brandenburgisch - Dänischer Krieg von 1655 bis 1660) und dessen Bundesgenossen Georg II. Nakoczy von Siebenbürgen.
Die Ein- mischung in die Wirren Siebenbürgens (s. Apafy) verwickelten den Wiener Hof [* 9] in einen Kampf mit der Pforte. 1663 brachen die Türken unter dem Großwcsir Achmed Kjöprili in Ungarn ein, eroberten Neuhäusel, wurden aber von Montccuccoli in der Schlacht bei St. Gotthard an.der Raab [* 10] geschlagen.
Statt diesen Sieg auszunutzen, be- willigte der Kaiser in dem 10. Aug. zu Vasvar abgeschlossenen Waffenstillstand, day die Pforte Großwardcin und Neuhäusel behielte.
Der Krieg erneuerte sich, als Leopold I zur Erweiterung seiner Sou- veränität in Ungarn gewaltsame Maßregeln ergriff; dcr Streit der prot.
Nationalpartei in Ungarn mit den deutsch-kath. Anhängern des Hauses Habsburg brach 1678, dann 1682 unter Emmerich [* 11] Tököly (s. d.) in offenen Aufruhr aus.
Von den Empörern, den Kuruczen (s. d.), zu Hilfe gerufen und von Lud- wig XIV. angereizt, stürmten die Türken 1683 bis vor Wien, [* 12] das sie vom 14. Juli bis zum 12. Sept. belager- ten.
Doch es gelang jetzt Österreich, [* 13] den Polenkönig Johann Sobieski von der franz. Verbindung loszu- lösen, die Hilfe des Deutschen Reichs zu gewinnen und auch mit Brandenburg wieder bessere Beziehungen herzustellen.
Die Kaiserlichen, unter dem Herzog Karl von Lothringen, im Verein mit einem Reichs- heer und einem poln. Korps erfochten 12. Sept. am Kahlenberge bei Wien über die Türken einen ent- scheidenden Sieg.
Nun ging Österreich zur Offensive gegen die Türken über, so daß durch den Frieden von Karlowitz ^lawonien, Sieben- bürgen und ganz Ungarn bis auf das Temesvärer Banat in die Hand [* 14] des Kaisers gelangten.
Sckon vorher hatten sich auch die Ungarn 1687 aus dem Reichstage zu Prehburg dem Baiser unterworfen und zugestanden, daß ihr Wahlkönigreich in ein Erb- königreich des Hauses Österreich verwandelt würde. Nicht so glücklich bestand Leopold I die Kriege mit Lud- wig XIV.
Der erste (1672-79) war von und dem Deutschen Reiche in Verbindung mit Spanien und Brandenburg unternommen, um den von Frank- reich angegriffenen Holländern beizustehen;
der zweite (1688-97) wurde durch den Eindruch Lud- wigs XIV. in die pfälz.
Lande veranlaßt (s. Deutsch- land und Deutsches Reich, Geschichte);
doch ende- ten beide ohne zum erwünschten Ziel Zu fübren. Einen dritten Krieg gegen Frankreich, den spa- nischen Erbfolgekrieg (s. d.), unternahm Leopold I 1701 in Verbindung mit England, Holland, Preußen [* 15] und dem Deutschen Reich, um seinem zweiten Sohne Karl (s. Karl VI.) die Thronfolge in Spanien zu verschaffen, die ihm Ludwig XIV. für seinen Enkel Philipp von Anjou streitig machte.
Der entschei- dende Sieg Eugens und Marlboroughs bei Höch- städt war der letzte große Triumph L.s, der in derselben Zeit durch eine neue Erhebung der Ungarn unter Rakoczy hart bedrängt wurde. Am starb Leopold I in Wien. Leopold I galt als ein treuer Familienvater, vereinigte aber große Frömmigkeit und Mildthätigkeit mit rücksichtsloser Intoleranz, die besonders den grau- sam verfolgten ungar. Protestanten gegenüber her- vortrat. Er war ein Liebhaber histor. und natur- wissenschaftlicher Studien, auch eifriger Musiker. Sein Verdienst ist die Gründung der Universitäten Innsbruck, [* 16] Olmütz [* 17] und Vreslau;
die Leopoldinische Gesellschast für Naturforschung trägt seinen Namen. Für sein Haus erwarb er nach dem Ableben des Erzherzogs Franz Sigmund von Tirol [* 18] (1665) diese Grafschaft nebst einer reichen Barschast an Geld, mit der er die Fürstentümer Oppeln [* 19] und Ratibor, [* 20] die Ferdinand III. an Polen verpfändet hatte, wie- der einlöste.
Von seinen drei Gemahlinnen hatte er mehrere Söhne;
zwei überlebten ihn, Joseph I. (s. d.), sein Nachfolger, und Karl VI. (s. d.).
Sein italienisch geführter Briefwechsel mit dem Pater Marco d'Aviano erschien 1888 in Graz. [* 21] -
Vgl. Baumstark, Kaiser Leopold I (Freib. i. Vr. 1873); Krones, Grundriß der österr.
Geschichte, Abteil. 3 u. 4 (Wien 1881-82);
Scheichl, Leopold I und d.ie österr. Politik während des Devolutionskrieges 1667-68 lLpz. 1888);
Pribram, Die Heirat Kaiser L.s I. mit Margareta Theresia von Spanien (Wien 1891); Erdmannsdörffer, Deutsche [* 22] Geschichte von 1648 bis 1740 (2 Bde., Verl. 1892-94). ¶