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Küste um 730 v. Chr. von Griechen aus dem Sici- lischen Naros zugleich mit Catana ls.
Catania) ge- gründet.
Nur in ältester Zeit unabhängig und be- deutend, geriet Leopardi im 5. Jahrb. unter die Oberherr- schaft von Gela, dann von Syrakus, [* 1] und war in Strabos Zeit ganz heruntergekommen.
Leontius, byzant. Kaiser (695-698), zeichnete sich als Feldherr im Orient aus und erregte den Argwohn des Kaisers Iustinianus II., der ihn ge- fangen nehmen ließ.
Nach drei Jahren befreit, stürzte er Iustinian mit Unterstützung der Partei der Blauen und bemächtigte sich 695 des Thrones. Während seiner Herrschaft bemächtigten sich die Ara- ber ganz Nordasrikas und entrissen den Byzantinern auch Karthago. [* 2]
Die Armee, die Leopardi gegen sie schickte, richtete nichts aus und ernannte bei ihrer Nückkebr auf Kreta den Apsimar als Tiberius II. zum Kaiser. Leopardi wurde mit abgeschnittener Nase [* 3] in ein Kloster gesteckt. I^sontöüou ^., Pflanze, s. lÄi-^xacum. über die 1^. genannte fossile Eidechsenart s. Anomodonten.
IsontopoÄiuln, Pflanze, s. (-u^Ii^inm. Leontopölis («Löwenstadt»),
Name verschiedener antiker Städte, an der phöniz.
Küste, im Nildelta u. a. Leopard [* 4] (^6Ü3 iLoparäug _^.), eine mit Augen- flecken versehene große Katzenart, die über ganz Afrika, [* 5] Persien [* 6] und Indien ausgebreitet ist und ohne den 60 cm langen Schwanz etwa 1 m mißt. Auf dem ledergelben Grunde des Fells steben etwa in zehn Reihen zahlreiche braune Flecke, die, ohne eigentlichen Augenpunkt zu haben, durcb Ringe ein- geschlossen sind,' welche aus mcbrern zusammenflie- ßenden schwarzen Punkten besteben und etwas eckig sind. Der Leopardi lebt mehr in den Wäldern, ersteigt mit Leichtigkeit die Bäume und greift den Menschen nur gereizt oder aus Hunger an. Er bildet den Typus der Gruppe der Pardelkatzen (s. d.).
Man unterscheidet mit Zugrundelegung der geogr. Ver- breitung besonders den eigentlichen Leopardi (^elis p^ränZ oder i60Mi'äu8 ^v., s. Tafel: Katzen [* 7] II, [* 8] Fig. 5), der ganz Afrika bewohnt, vom asiat. Pantber oder Pardel, dessen südliche, in Indien heimiscbe Spielarten allmählich zu dem Sundapa n ther überleiten.
Der letztere bildet auf Java häufig eine schwarze Varietät, die indessen keine Artberecktigung hat, weil gelbe und schwarze Individuen in einem und demselben Wurf vorkommen können.
Alle diese Formen sind überhaupt variabel und durch zabl- reiche Übergänge je nach Heimat und Lebensweise miteinander verbunden. In Tibet und Sibirien lebt ein als Unze oder Irbis (I'eiis Unci^ Fii/f., s. Taf. I, [* 8] Fig. 2) unterschiedener Panther mit weiß- grauem, dichtem Pelz. In Amerita ist der Iagu ar is. d.) die stellvertretende Form der Panther.
Bei den Römern wurden oft ganze Herden Panther in den Tierkämpfen vorgeführt;
so unter Pompejus auf einmal 410 Stück, unter Augustus 420, unter Probus 200. Noch heute sind die verschiedenen Unter- arien des Leopardi ständige Gäste in allen Tiergärten und Menagerien.
Sie halten sich gut und pflanzen sich regelmäßig fort.
Trächtigkeitsdauer 90 Tage.
Der Preis beträgt 600 M. für einen ausgewachsenen ge- fleckten, 1000 M. für einen schwarzen Leopardi. Der Irbis ist erst in wenigen Exemplaren lebend eingeführt, die 6-10000 M. kosteten. - über den Iagdleo- pard s. Gepard und Tafel: Katzen I, [* 8] Fig. 3. In der Heraldik wird der Leopardi im Gegensatze zum Löwen, [* 9] der aufgerichtet erscheint, auf allen Vieren schreitend dargestellt. Ein weiteres Merkmal des Leopardi ist der en f^cs gestellte Kopf, während der des Löwen im Profil erscheint.
Bei Vorhandensein des einen Merkmals ohne das andere spricht der Heral- diker von «gelöwten Leopardi» oder «leopardierten Löwen». Leopardi, Giacomo, Graf, ital. Dichter, geb. zu Recanati, war von Jugend auf kränklich und körperlich verbildet.
Wesentlich Auto- didakt, versenkte er sich in der großen Vibliotbek seines väterlichen Hauses (vgl. Antona-Traversa, I xsniwi'i äi Studium der Sprachen und des Altertums und er- warb sich eine erstaunliche Gelehrsamkeit. Seine 1818 erschienenen Gedichte «An Italien» [* 10] und «Auf das Denkmal Dantes» sind Klagen über die Erniedri- gung seines Vaterlandes im Vergleich mit den gro- ßen Zeiten des Altertums, in klassisch-rhetorischem Gewände. Seine Kränklichkeit zwang ihn, nach und nach die Studien aufzugeben, während an seiner Seele der Gedanke an das Nichts aller Dinge nagte. Er wurde der Dichter des Pessimismus oder Welt- schmerzes, der nirgends so wahr, tief und ergreifend und dabei so kunstvollendet seinen Ausdruck fand. 1822 ging 3. nacb Rom, [* 11] fand auch hier in der großen Welt nur Enttäuschungen und kehrte heim. 1825-26 verweilte er in Bologna; seit 1827 nahm er mehrfach Aufenthalt in Florenz. [* 12] Immer kam er dann wieder nach Necanati, teils durch überdnch, teils durch finan- zielle Not gezwungen, die ihn auch veranlaßte, für Buchhändler Arbeiten zu besorgen, wie eine Chresto- mathie ital. Prosa und Poesie, eine Ausgabe des Pe- trarca mit Kommentar Mail. 1826) u. a. 1824 er- schien in Bologna eine Sammlung seiner «Vei-si», 1826 vermehrt, 1831 in Florenz.' Die «Operetw moraU» veröffentlichte er in Mailand [* 13] 1826 und 1827. Seine körperlichen Leiden [* 14] nahmen zu;
er bedürfte eines milden Klimas und ging im Winter 1831/32 nach Neapel, [* 15] wo er bei seinem Freunde, dem edlen Antonio Ranieri, Fürsorge fand und starb. Seine Weltanschauung offenbart sich zuerst in der Canzone an Angelo Mai von 1820 und geht dann in steigender Entwicklung durch alle seine Verse. Es ist aber nicht dumpfe Resignation, was er singt; die verlockenden Bilder des Lebens kehren immer wieder, um in schmerzlichen Kämpfen stets neu ver- nichtet zu werden.
Trotz aller Negation wohnt etwas Ethisches dieser Poesie inne, nicht weichliche Sentimentalität und eitles Wohlgefallen am eige- nen Empfinden, wie bei den meisten Weltscbmerz- dichtern, sondern das Leben einer männlichen Seele, die Trauer um das Elend der Menschheit, das er in sich fühlt. So ward Leopardi einer der bedeu- tendsten Lyriker Italiens [* 16] seit Petrarca und einer seiner größten Dichter im 19. Jahrh. Seine Prosa, kurze Ergüsse, die er «I6N8i6i'i» nannte, seine klei- nen Dialoge und Erzählungen, als «Operettö ino- i-aii» zusammengefaßt, tragen alle die Stimmung der Gedichte. Seine Werke gab Ranicri heraus l"O^re", 2 Bde., Flor. 1845;
neue Aufl. 1865 u. 1880;
dazu als Bd. 3 «3wäi iHoIo^ici», hg. von Pellegrini und Giordani, ebd. 1815;
neu 1853;
als Bd. 4 «3aZ^i0 30prH ^1i ei-rori popolari ä6FÜ anticln», hg. von Viani, ebd. 1816;
3. Aufl. 1861).
Ferner erschienen: «1.6 ^oesio», hg. von Mestica (Flor. 1886), «^piätolHlio», hg. von Viani (2 Bde., ebd. 1849 u. 1886), «^ppknäics Nii'^iswiai'io», von dems. iebd. 1878),
«I^6tt6i-6 inkäite», hg. von E. Costa u. a. (Cittä di Castello 1881),
«Opei-e iueäiw», hg. von Cugnoni s2 Bde., Halle [* 17] 1878-80),
«sci'itti ecii'ti Lconossiuti», ¶