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niederdeutsch Miid, !i^p0l, lo^on, Lcliii'p zu Hoch- ^ deutsch pt'uliä, H^k^l, lauten, 8cinss;
aber p statt zik wird im westl. Deutschland [* 1] (bis Zur Rhön, zum ^ Spessart, Odenwald und nordwärts vom Elsaß) gesprochen, und das inlautende pp und mp ist in Beispielen wie ap^6i und Ltrump noch in der thü- j ring.-obersächs. und in der lausitzisch-schles. Mundart ! erhalteil.
Die geringste Ausdehnung [* 2] hat die Ver- schiebung des german. k erlangt.
Diese ist nur nach Vokalen Gemeingut aller hochdeutschen Mundarten geworden', vgl. niederdeutsch maken, ick zu hoch- deutsch m^olisn, ick.
Nach Konsonanten und im Anlaut ist k in unserer Schriftsprache erhalten, z. V. in v6i-k, kinä.
Nur in der Schweiz [* 3] sagt man ckwä. - Ii. die german. Medien g, ä, d haben im Hoch- deutschen ihren Stimmton eingebüßt und werden zum Teil wie 1c, t, p ausgesprochen.
Auch hier ist die Verschiebung bei dem dentalen Konsonanten am weitesten gegangen;
vgl. niederdeutsch ä^, taääei- zu hochdeutsch wF, vatEr.
Die Buchstaben 3 und d hat unsere Schriftsprache überall bewahrt, z. B. in Fsdeii, t^5, drucisi- ^ niederdeutsch F^6ii, ä^, dioäer.
Die Erhaltung dieser Laute rührt zum Teil daher, daß A und d nach Vokalen bis auf den heutigen Tag noch als Reibelaute gesprochen werden (so in Nord- und Mitteldeutschland), folglich nur den Buchstaben, nicht aber der Aussprache nach Medien sind. In Oberdeutschland schrieb man im Mittel- alter vielfach auch K und p für 3 und d. Lautwandel, s. Lautgesetze.
Lauwerzee (spr.-see), Bucht der Nordsee zwischen den Holland.
Provinzen Friesland und Groningen, ist im 13. Jahrh, entstanden, jetzt zum Teil durch Ein- polderungen ausgefüllt.
Sie nimmt den Reitdiep mit dem Grenzfluß Lauwers und die Ee auf. Lauzun (spr. losöng), Antonin Nompar de Cau- mont, Graf, später verzog von, Günstling Lud- wigs XIV., geb. 1633 in der Gascogne, kam bci seiner Aufnahme am franz. Hofe in den Kreis [* 4] der Gramont-Mazarins und trat dem König bald näher, der diesen Virtuosen höfischer Kunst mit Hofämtern und militär. Würden auszeichnete. 1670 führte er das Korps, mit dem der Hof [* 5] nach Flandern reiste. In demselben Jahre ward ihm die Hand [* 6] der Herzogin von Montpensier (s.o.) versprochen;
eine Hofintrigue durchkreuzte aber die Heirat, und Ende 1671 erlebte Lavaletta einen völligen Sturz;
er ward in die Bastille, dann nach Pinerolo gebracht, wo er zehn Jahre in Haft saß. Lavaletta lebte dann vier Jahre in der Provinz und kehrte hierauf in die Nähe des Hofs zurück. Man hat annehmen wollen, daß er nun mit der Herzogin in heimlicher Ehe gelebt habe.
Später entzweiten sie sich. 1688 ging Lavaletta nach England und führte nach dem Sturze Jakobs II. die Königin und den Prinzen von Wales im Dezember nach Frank- reich, wodurch er wieder an den Hof kam. 1689 kom- mandierte er die franz. Armee in Irland, die in die Niederlage am Boynefluß 1690 verwickelt wurde. Er starb Lava, die bei vulkanischen Eruptionen in glut- flüssigem Zustande der Erdtiefe entströmenden Massen, die beim Erkalten zu festen, blasigen oder schlackigen, meist aber dichten, auch wohl glasigen sind wahrscheinlich Ergießungen des noch jetzt heiß- flüssigen Erdinnern, wie die andern sog. Eruptiv- gesteine, die Basalte, Grünsteine, Granite u. s. w. Ergießungen früherer Perioden waren.
Ihre Zu- sammensetzung ist im allgemeinen diesen Gesteinen ganz ähnlich;
sie schließen sich in dieser Beziehung ihnen vollständig an.
Man unterscheidet Trachyt- laven, Basaltlaven und Andesitlaven.
Sie sind in der That nichts als Trachyte, Basalte und Andcsite. Der Ausdruck Lavaletta bezeichnet also keine besondere Ge- steinsart, sondern nur die vulkanische Entstehungs- weise verschiedener Gesteinsarten.
In der Technik werden harte und dichte Lava- massen zu Mühlsteinen, Bau- und Pflastersteinen verarbeitet;
blasige und schaumige Laven liefern den Bimsstein;
glasige Laven, mit schönen Zeichnungen, dienen geschliffen als Material für Schmuckgegen- stände, Inöpfe, Armbänder u. s. w. Lavacrum, s. Irisch-Römisches Bad.
Lavadores, Küstenstadt der span. Provinz Pontevedra (Galicien), südwestlich von Vigo, zählt (1887) 12 443 E. Lavaglas, soviel wie Hyalitglas (s. d.). Lavagna (spr. -wannja), Stadt im Kreis Chia- vari der ital. Provinz Genua, [* 7] an der Linie Pisa- Genua, hat (1881) 5222, als Gemeinde 6972 E., eine schöne, 1250 erbaute Kirche und Schiffswerfte. ^ In der Umgegend Schieferbrüche. Lavaletta ist Stammsitz der Grafen Fieschi (s. Fiesco). ^ Lavakrater, s. Krater. [* 8] ! Laval (spr. -wäll).
1) Arrondifsement des franz. Depart. Mayenne, hat 1808,42 cikm, (1891) ! 117 998 E., 91 Gemeinden und zerfällt in die 9 Kan- ^ tone Argentre' (163,52 (284,32 likN,14 959E.), Evron(229,93 hkm,13 622E.), Laval-Est (18217 E.) und Laval-Ouest (24671 E., mit zusammen 283,?8 hkiu), Loiron (252,18 hkm, 13 275 E.), Meslay (249,20 ^m, 10562 E.), Montsürs (135,00 (ikm, 6638 E.), Ste. Suzanne (210,49 (ikm, 8670 E.). - 2) Hauptstadt des Depart. Mayenne, an der Mayenne, an der Linie Paris-Brest der Westbahn, die hier nach Mayenne und Chäteau- Gontier abzweigt, ist im alten Teile schlecht gebaut und mit Mauern umgeben, hat (1891) 24495, als Gemeinde 30374 E., in Garnison das 124. In- fanterieregiment, ein altes Schloß mit einem Don- jon, einst Residenz der Herzöge von Lavaletta, jetzt Ge- fängnis, Iustizpalast in einem ehemaligen Schlosse, bischöfl.Palast, Katbedrale (12., 14. Jahrh.) und eine große Leinwaudhalle, jetzt Ausstellungspalast. Lavaletta ist ^itz eines Gerichtshofs erster Instanz, Assisen- hofs, Handelsgerichts, Gewerberats, Handelskam- mer, einer Bankfiliale und des Kommandos der 15. Infanteriebrigade, besitzt Lyceum, Lehrersemi- nar, Taubstummenanstalt, Bibliothek und drei Zei- tungen.
Sehr bedeutend sind Fabrikation von Leinwand, Zwillich, Kattun und andern Baumwoll- waren, Papier und Töpferwaren, außerdem Eisen- hütten, Kalköfen, Ol-, Getreide- und Lohmühlen, Gerberei, Marmorbrüche und Färberei.
Lavaletta, 1429 zur Grafschaft und Pairie erhoben, kam durch Heirat an das Haus Montmorency, 1521 an Franz von Tremouille. -
Vgl. Couanier de Launay, lliLtoirs äe I.. (2. Aufl., Laval 1866).
Laval (spr. -wäll), franz. Adelsfamilie, s. Mont- morency (Geschlecht).
Laval (spr. -wäll), Gilles de, s. Retz, Baron von. Lavaletta, Hauptstadt der brit. Insel Malta, Sitz eines Erzbischofs, einst Hauptsitz des Ordens der Johanniterritter, benannt nach dem Großmeister Jean de Lavalette, 1566 gegründet, liegt auf einer Landzunge, ist fast unbezwinglich, da die meisten Werke (Fort St. Elmo) in den Fels gehauen sind. Lavaletta hat 70000 E., einen Freihafen und einen ¶