ähnlichwar. Die Laute hat einen gewölbten Körper, der, einem halben Kürbis
[* 1] ähnlich, aus dünnen
Spänen zusammengesetzt ist, und einen ziemlich langen
Hals, dessen oberes Ende (Kragen) mit den Wirbeln in einem stumpfen
Winkel
[* 2] zurückgebogen ist. Ursprünglich hatte die Laute nur 4 - 5
Darmsaiten, deren Anzahl sich jedoch immer
mehr vergrößerte. Im 17. Jahrh. hatte sie 6
ChöreSaiten, in der Stimmung wie die Guitarre, nur eine
Terz oder
Quarte höher.
Die
Saiten außer der höchsten waren doppelt.
Später traten noch mehrere Baßsaiten unten an, die aber nicht, wie jene, auf dem Griffbrett lagen, sondern neben ihm frei
liegend vom Kragen zum Corpus gingen, also auch nicht verkürzt werden konnten. Diese lagen je einen
Ton voneinander und mußten je nach der
Tonart des
Stückes von vornherein gestimmt werden. Die
Vermehrung dieser Baßsaiten
führte zur Erfindung der
Theorbe (s. d.). Die Laute hat eine von der gewöhnlichen Notenschrift
ganz abweichende Notation,
Tabulatur genannt, verschieden in den einzelnen
Ländern: in
Italien
[* 3] wurden die
Zahlen, in
Frankreich die
Buchstaben auf einem
Systeme von gewöhnlich sechs Linien angewendet, während die deutsche Lautentabulatur
Buchstaben und
Ziffern ohne Linien verwendet.
Letztere ist wahrscheinlich sehr alt, spätestens im 15. Jahrh. entstanden, wurde aber Ende
des 17. Jahrh. von der französischen verdrängt. Die Laute war
früher ein allgemein verbreitetes Hausinstrument, auch im Orchester von hoher Bedeutung als ein bequemes
Mittel zur Ausführung
einer Generalbaßstimme, zur
Begleitung der Recitative u. s. w. Aus dem 16. und 17. Jahrh.
ist eine reiche und für die Musikgeschichte, namentlich für die
Entwicklung der Gesellschaftsmusik wichtige
Lautenlitteratur erhalten. Die ältesten gedruckten Lautenbücher stammen aus dem Anfange des 16. Jahrh.
(italienisch, 1501). In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunders ^[korrekt: Jahrhunderts] steigerte sich die Drucklegung von
Lautenbüchern ungemein und erhielt sich ein Jahrhundert lang in
Blüte.
[* 4] Seit Mitte des 18. Jahrh. wurde die Laute allmählich
vom modernen
Klavier verdrängt, doch schrieb noch z. B.
Haydn für die Laute.
Staatsbahnen,
[* 8] Sitz eines
Amtsgerichts (Landgericht
Thorn)
[* 9] und einer Oberförsterei, hat (1890) 3746 E., darunter 1281
Evangelische
und 359 Israeliten, Post zweiter
Klasse,
Telegraph;
[* 10]
Mahl- und Schneidemühlen, Eisenhammer, Eisengießerei,
[* 11] Maschinenfabrik,
Gerbereien, Molkerei,
Brennereien und
Brauereien.
ein Klavierinstrument, das die Verhältnisse der
Laute möglichst genau nachahmt (gleichlange
Darmsaiten
u. s. w.), um die Erlernung des sehr schwierigen Lautenspiels überflüssig zu machen.
Das Lautenklavier erfanden
und bauten J. N.
Bach in
Jena
[* 12] und der Instrumentenmacher
Fleischer in
Hamburg,
[* 13] der auch einen
Theorbenflügel ganz ähnlicher
Konstruktion wie sein Lautenklavier, nur tiefer in der Stimmung stehend, erfand.
Lauter, frz.
Lutter, linker Nebenfluß des Rheins im bayr. Reg.-Bez. Pfalz,
entsteht auf dem Westabhange derHardt, nordöstlich von Pirmasens,
[* 16] tritt flößbar in das Elsaß ein,
bildet von
Weißenburg
[* 17] an die Grenze zwischen der bayr. Pfalz und Elsaß-Lothringen
[* 18] (s.
Weißenburger Linien) und mündet 5 km unterhalb Lauterburg in zwei
Armen,
Alte und
Neue Lauter, 82 km lang. - 2)
RechterNebenfluß
der
Glan in der bayr. Pfalz, entspringt im Stiftswald im SO.
von Kaiserslautern
[* 19] und mündet nach kurzem nordwestl. Laufe bei Lauterecken. - 3) LinkerNebenfluß der Donau in
Württemberg,
[* 20] entspringt auf der
Alb südlich von
Urach und mündet, 47 km lang, zwischen Ober- und Untermarchthal.
1)
Kreis in der
Hess.
Provinz Oberhessen, hat 538,43 qkm, (1890) 28403 (13595 männl., 14808 weibl.) E., 3
Städte und 64 Landgemeinden.
- 2) Kreisstadt im
Kreis Lauterbach, an der
Lauter, am Fuße des Vogelsberges und an den Linien Gießen-Fulda und
Lauterbach-Gedern der Oberhess. Eisenbahn, Sitz des Kreisamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Gießen)
[* 24] und Forstamtes,
hat (1890) 3345 meist evang. E., Post zweiter
Klasse,
Telegraph, einen Wartturm (15. Jahrh.), zwei Schlösser (16. und 18. Jahrh.)
des
Freiherrn von Riedesel, neues Rathaus, Wasserleitung,
[* 25]
Sparkasse, Vorschußverein; Leinen- und Baumwollweberei, Holzschneiderei,
Molkerei, Zeugappretur, Färberei, Gerberei, Seifensiederei, Preßspan-,
Pappen-,
Apfelwein- und Liqueurfabrikation,
Vieh- und Schweinemärkte. In der Nähe die Schlösser Eisenbach (1217) und Sickendorf, Solbad Salzschlirf und ein Basaltsäulenbruch.
Lauterbach, schon 812 als Besitztum des
Klosters Fulda
[* 26] erwähnt, wurde 1265 Stadt.