forlaufend
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I.n.urooer3.8U8 (?iunu8 1^.), s. Kirschlorbeer.
Laurostearm, Laurinfett, das Glycerid der Laurinsäure, kommt im Lorbeeröl und deu unter Laurinsäure genannten Pflanzenfetten vor. Es fcheidet sich aus der heißen alkoholischen Lösung des Lorbeeröls beim Erkalten als lockere weiße, aus seidenglänzenden Nadeln [* 1] bestehende Masse aus, ist wenig in kaltem, leicht in heißem Alkohol und in Äther löslich und schmilzt bei 44-45° 0. Laurostearmsäure, s. Laurinsäure.
I"a.uru8, s. Lorbeer. - 1^. campnora 2^., s. ^ampliora. Laurvik, Laurvig oder Larvik, Stadt im norweg. Amt Iarlsberg - Laurvik (s. d.) im inner- sten Teile des Laurviksjords, an der Mündung des Laagen und an der Bahn Drammen-Skien schön gelegen, hat (1891) 10933 E., zwei Vororte Lange- strand und Thorstrand, vielbesuchte Seebäder und bedeutenden Handel mit Holzwaren. I.2.U3 (lat.), Lob;
Mehrzahl: I^uä68 (s. d.);
cum lauäö, mit Lob (bei Censuren). Laus,
Insekt, s. Läuse. Lausanne
[* 2] (spr. losänn).
1)
Bezirk im schweiz. Kanton Waadt,
[* 3] hat 92,9 ykm und (1888) 41852 E.,
darunter 5217 Katholiken und 241 Israeliten, in 12 Gemeinden. - 2) Hauptstadt des Kantons Waadt
und des
Bezirks Lausanne
, liegt etwa 1 km nördlich
vom Ufer des Genfersees in 520 m Höhe, 145 m über dem See, auf den in
Absätzen ansteigenden Hügeln des Mont-Iorat sIurten),
an den Linien
Bern-Lausanne-Genf (159 km), Neuenburg
[* 4] - Iverdon - Lausanne
(75 km), Lausanne-St.
Maurice-Brieg (140 1 cm), Lyß-Payerne-Lausanne
(102 km) der Iura-Simplonbahn, Lausanne-Verchen (24 km) der Lausanne-Echallensbahn und
Lausanne
-Ouchy (l,4km) mit drei
Bahnhöfen, ist Sitz des eidgenössischen
Bun- desgerichts (seit 1875), der Kantons- und Vczirks-
behörden sowie einer Post- und Telegraphendirek- tion und hat (1888) 34049 E.,
darunter 4793
Ka- tholiken und 194 Israeliten;
die Bevölkerung spricht französifch.
Auf und zwischen drei durch den Flon und
dessen Zufluß Louve getrennten Hügeln erbaut, bildet die Stadt in ihren ältern
Teilen ein Gewirr krummer und steiler Gäßchen,
langer
Treppen,
[* 5] un- regelmäßiger
Terrassen, während die neuen Stadt- teile, zum Teü durch Auffüllung
und Überwölbung den
Flüssen abgewonnen, breite und regelmäßige
Straßen und Plätze zeigen. Gebäude. Auf dem nördl. Hügel
zwischen dem Flon und der Louve, in der Cito
(Altstadt), liegen das im 13. Jahrh, erbaute, vielfach veränderte Schloß der
Bischöfe, später der bernischen Landvögte von Lausanne
, jetzt Sitz der Kantonsbehörden;
in der Nähe die Terrasse, ein ehemaliger Kirchhof;
die Akademie, ein großes unregelmäßiges Gebäude, 1587 errichtet, welches außer den Lehrräumen der Kantonsschule die Kantonsbibliothek (120000Vände) und dasKantons- museum enthält, mit Sammlungen von Naturalien und Altertümern, das neue Universitätsgebäude und die Kathedrale, wo 1536 die DisputationvonL. abgehalten und damit die Trennung des Waadt von der kath. Kirche eingeleitet wurde, ein schöner got. Bau, 1235-75 an Stelle einer ältern Kirche errich- tet, von Gregor X. in Gegenwart Rudolss von Habs- burg eingeweiht und 1875 - 89 nach Plänen von Viollet-le-Duc restauriert, mit Turm [* 6] (76 m), präch- tigen Portalen und Fensterrosen und Grabmälern;
endlich nördlich der Cito das Kantonsspital (250 Betten), die deutsche Kirche, die Weinbau- und Meteorologische Schule und die Ackerbauschule.
Von der Cits durch das im Thal [* 7] des Flon gelegene Quar- tier du Pont gesckieden, erhebt sich auf dem südl. Hügel das Quartier du Vourg, dessen Hauptstraße, die Rue du Vourg, einst Sitz des bischöfl.
Adels und der städtischen Geschlechter, jetzt noch eine der ansehn- lichsten Straßen ist.
Das Westende derselben mündet auf den Platz Et.
Francois mit der spätgot.
Kirche St. Francois, in der i'449 das Konzil von Basel [* 8] zu Ende geführt wurde, und ein großer Viadukt, der Grand-Pont oder Pont-Pichard', 1839-44 erbaut, 26 m hoch, 188 m lang, von dem Platze über das Thal des Flon zum Quartier St. Laurent hinüber, das den westl. Hügel einnimmt und die 1719-63 erbaute Kirche St. Laurcnt umgiebt.
Zwischen St. Laurent und der Cite' liegt das Quartier de la Palud mit dem alten Rathaus an der Place de la Palud, dem Museum Arlaud (Bildergalerie) an der Riponne westlicb anstoßenden Quartier du Grand-Prs die kath. Kirche St. Claire.
Auf dem
Montbenon, einem Bergrücken mit schönen
Alleen und Aussicht, erhebt sich das stattliche neue
Bundesgericht ('Ii'idunai t6ä6i-a.I),
im Renaissancestil von Recordon erbaut, westlich außerhalb der Stadt das vortrefflich ein- gerichtete
Blindeninstitut, 1843 gegründet, südöstlich der
Altstadt das
Theater,
[* 9] nördlich die
Kaserne, 4 Km nordwestlich von Lausanne
in
Cery die großartige Irren- anstalt mit Kapelle und Konzertsaal und das nach Pennsylvanischem
System eingerichtete Zuchthaus.
Rings um die Stadt schließt sich ein
Kranz schöner, von
Weinbergen und Parkanlagen umgebener Land- häuser,
der sich südlich bis zu der Vorstadt Ouchy (380 m) am See erstreckt, die ein altes, srüher bischöfl. Schloß und einen
geräumigen
Hafen mit
Dampfer- station für Lausanne
besitzt und mit der Stadt durch eine Drahtseilbahn verbunden ist. Unterrichts-
und Vildungswesen.
Die
Universität Lausanne
wurde 1536 mit der Einfübrung der
Reformation in der roman.
Schweiz
[* 10] als
Akademie gegründet zur Ausbildung von prot.
Geistlichen. Nach 1806 wurden Lehrstühle für Philosophie und Rechtswissenschaft eingerichtet, 1836 Fakultäten für Theologie, Recht, Naturwissenschaften und I^6tti-68 gegründet. 1869 wurde eine technische, 1873 eine pharmaceutische Schule hinzugesügt und 1881 end- lich eine 86ction mkäicais gegründet, die sich 1888 zu einer medi^.
Fakultät erweiterte, sodah nun füns Fakultäten bestehen.
Die Universität zählte (1893/94) 70 Docenten und 482 Studierende.
Ferner hat Lausanne eine technische Schule, Gymnasium, Lehrerseminar, Kantonsschule, Primär- und Mädchenschulen, eine Acker- und Weinbau- und eine Waisenschule;
ferner eine Naturbistorische, Historische, Medizinische, Litte- rarische, Gemeinnützige und Industrie-Gesellschaft, endlich 2 Gesellschaften zur Verpflegung unheilbarer Kranker, eine Unterstützungskassc für arme Gesellen und 2 Ersparniskassen.
Die Industrie erstreckt sich auf Eisengießerei, [* 11] Brauerei, Maschinen-, Tabak- und Schokoladenfabri- kation, der Handel auf Getreide, [* 12] Wein und Holz. [* 13] Der Fremdenverkehr ist sehr lebhaft, und die vorzüglichen Bildungsanstalten führen eine Menge junger Leute, namentlich aus England, Deutschland [* 14] und der deutschen Schweiz, in die Institute und Pensionate der Stadt. - Lausanne, das röm. I^uäonium, ¶