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zu können, 10 - 12 m stark sein. Der Wall ist, um die kostbaren Geschütze (auch gegen Schräg- feuer) zu sichern, durchweg mit Traversen zu ver- sehen, sodaß immer nur ein Geschütz zwischen zwei Traversen steht. Nachstehende [* ] Fig. 1 zeigt ein deut- sches Küstenfort von oben gesehen (Einrichtung scheidet man: Befestigte Küstenpunkte, die feindlichen Schiffen die Benutzung von Häfen und Reeden ver- wehren sowie die Mündungen wichtiger Flüsse, Meer- engen oder Kanäle abschließen sollen, und befestigte Kriegshäfen (s. Kriegshäfen, befestigte), die in Ver- bindung mit Landbeftstigungen für die eigene Flotte ^ [* ] Fig. 1. einer Linie zur Geschützaufstellung), [* ] Fig. 2 das Profil durch die Mitte eines Geschützstandes ^L der [* ] Fig. 1. Die Traversen sind teils zur Munitions- förderung (Munitionsfördertraverfen, [* ] s.Fig. 1 a und dd), teils als Munitionsmagazin (Munitionslager- traversen), teils als Unterstände für Mannschaften (Mannschaftstraversen, [* ] Fig. 1c) eingerichtet.
Die Magazine stehen durch Hebeschächte und Winde- werke mit den unter ihnen gelegenen Geschoßmaga- zinen und durch Laufbahnen mit den Geschützstän- den in Verbindung, während von den Mannschafts- traverfen Treppen nach tiefer gelegenen, zur Auf- nahme von Reserven dienenden Piketträumen füh- ren. Die Erdanschüttung der Traversen überragt die Feuerlinie der Brustwehr um etwa 2 m, die Ge- schütze feuern mehr durch breite und tiefe Einschnitte [* ] Fig. 2. mit bedeutendem Gesichtswinkel (90°). Will man den Geschützen einen bessern Schutz und eine größere Dauer verleihen, als es mittels bloßer Erdbrustwehr möglich ist, so werden die einzelnen Geschütze durch Panzerschilde gedeckt, die in den Traversen einen festen Halt finden.
Hat die Batterie eine tiefe Lage, so wird das Feuern über Bank aufgegeben und die Schilde, die eine größere Höhe bekommen, werden mit oben offenen Schartenschlitzen oder mit ringsum geschlossenen Scharten versehen. Auch hat man kase- mattierte Geschützstände mit Stirnpanzern oder dreh- baren Panzerkuppeln auf kasemattiertem Unterbau in den aussprengenden Winkeln der Erdwerke zu Hilfe genommen. Eine andere Art der Sicherung der Ge- schütze in Erdbatterien bietet die in England vor- kommende Moncriefflafette (s. d.). Küstenbefestigungen, permanente Vefesti- gungswerke gegen die See und den Angriff von Kriegsfchiffcn. Der besondern Aufgabe nach unter- sichere Häfen bilden follen. Für die Anlage der- artiger Bauten gelten dieselben Grundsätze wie bei der Permanenten Befestigung (s. d.) überhaupt; in- des werden im einzelnen in der Anordnung ver- schiedene Änderungen notwendig.
1) Der Gegner verwendet zum Angriff Schiffe, die mit den weit- tragendsten und fchwersten, dabei durch Panzer ge- sicherten Geschützen besetzt sind; daher muß man die Küstenbefestigungen zur Aufstellung solcher Geschütze einrichten, die die Panzerung der feindlichen Schiffe felbst noch auf große Entfernungen zu durchschlagen vermögen.
2) Der Feind kann beim Ausbruch und im Verlauf des Krieges mit einer Menge von Schiffen, Ge- fchützen und Munition überraschend auftreten und die Küstenwerke mit großen Eisenmassen plötzlich überschütten; dies erfordert eine hohe Kriegsbereit- schaft der Küstenwerke schon im Frieden sowie die Herstellung starker Deckungen.
3) Die Schiffe durch- laufen das Feuer der Werke mit bedeutender Ge- schwindigkeit; die Aufstellung der Gefchütze und die Vorkehrungen für die Munitionsversorgung müssen daher bei möglichster Deckung der Bedie- nung und Geschütze und trotz der zu bewältigenden Gewichte ein direktes, auf große Gesichtswinkel aus- gedehntes und schnelles Feuer ausführbar machen. Die Formen, in denen, obigen Eigentümlichkeiten entsprechend, Küstenbefestigungen vorkommen, sind Erd werke und Panzer werke.
Erstere genügen in den meisten Fällen zur Erfüllung der den Küstenbefestigungen zufallenden Auf- gaben ; sie sind entweder in der Kehle offen: Küsten - vatterien (s. d.), oder geschlossen: Küstenforts (s. d.). Panzerwerke sind der großen Kosten wegen nur bei beengtem Bauplätze oder an ganz besonders wichtigen Stellen angezeigt; sie sichern die Geschütze durch auf Mauerbauten ruhende Pan- zerungen, die man als Panzerbatterien oder als Drehtürme anordnen kann. Wo der Zweck der Küstenbefestigungen darin besteht, die Einfahrt feindlicher Schiffe in eine Flußmündung oder ein bestimmtes Fahr- wasser zu hindern, wird die Geschützwirkung allein hierzu nicht ausreichen. Die Küstenwerke müssen in solchen Fällen mit einer Sperre (s. d.) im Fahr- wasser in Verbindung stehen, um die feindlichen Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.