taue in richtiger
Lage. Das
Kumt stützt sich beim Ziehen auf die starken Muskelpartien der Schulter, einigermaßen auch auf
die Seitenwände des
Halses, also auf diejenigen
Stellen, welche nach dem
Bau des
Pferdes am geeignetsten zum Fortziehen der
Last sind; das
Kumt ist daher dem
Sielengeschirr, das die
Brust des
Pferdes einengt und seine Lungenthätigkeit
beschränkt, vorzuziehen. Im deutschen
Heere ist das
Kumt ausschließlich im Gebrauch.
Alexander, neugriech. Staatsmann, geb. 1814 in Lakonien, studierte in
Athen,
[* 1] praktizierte dann zuerst als
Advokat inMessenien und wurde später daselbst zum Staatsanwaltsubstituten ernannt. 1850 zum Deputierten
erwählt, zeichnete er sich bald durch sein Rednertalent aus, sodaß er 1855 zum Kammerpräsidenten gewählt wurde. 1856 wurde
er Finanzminister, welche
Stelle er später 1857 und 1859 nochmals einnahm. Nachdem er sich an der Revolution von 1862 beteiligt
hatte, wurde er bei der
Bildung der ersten revolutionären Regierung mit dem Justizportefeuille betraut,
war dann unter Kanaris zweimal (1864 und 1865) Minister des Innern und wurde zum erstenmal Ministerpräsident,
welche
Stellung er seitdem wiederholt bekleidete.
Seiner
Initiative sind viele der neuen
Verwaltungs- und Finanzgesetze des
Landes zu verdanken. In seinem
letzten Ministerium bis hatte Kumunduros den endgültigen Beschluß der Großmächte hinsichtlich
der griech. Grenzfrage anzunehmen und die
Annexion von
Thessalien und eines kleinen
Teils von
Epirus durchzuführen. Die nach
Auflösung der Kammer neu gewählten thessalischen Deputierten stimmten infolge der Agitationen der Kriegspartei,
die mit der
Griechenland
[* 2] bewilligten Landesvergrößerung nicht zufrieden war, sämtlich gegen Kumunduros' Politik. Kumunduros trat
zurück und starb
ein bei den Kirgisen und
Baschkiren aus Stutenmilch bereitetes gegorenes Getränk, welches meist unmittelbar
nach der Gärung genossen und in
Rußland als heilkräftig, besonders bei Lungenleiden gepriesen wird,
aus welchem auch durch
Destillation
[* 3] ein
Branntwein dargestellt werden kann. Die Stutenmilch kommt ihren
Bestandteilen nach der
Frauenmilch sehr nahe und ist namentlich sehr reich an
Milchzucker. Den Kumys bereiten die Kirgisen nach Heftels Angaben aus
folgende
Weise.
Als
Gefäß
[* 4] zur Bereitung nehmen sie die frische
Haut
[* 5] der ganzen hintern Extremität eines
Pferdes, von
der Hüfte an bis zum Ende des
Unterschenkels, sodaß der breite
Teil zum
Boden und der schmale zum
Halse des
Gefäßes wird.
Nachdem sie frische Pferdemilch in dieses
Gefäß, in welchem sich ein luftdicht schließender Kolben zum öftern Umrühren
bewegt, hineingegossen haben, überlassen sie diese Flüssigkeit der alkoholischen Gärung, wobei der
Milchzucker in Laktose übergeht, die in
Alkohol und
Kohlensäure zerfällt; als Ferment wird eine Portion von altem, noch gärendem
Kumys,
Kor genannt, zugegossen.
Die
Milch gärt schnell, besonders wenn der Kumys im
Frühjahr, sobald die Stuten ein Füllen geworfen haben,
zubereitet wird. Die orenburgischen
Baschkiren bereiten zwei Sorten Kumys: den sog. jungen oder Kumys-Saumel und den alten oder
echten Kumys. Der letztere enthält am meisten Säure und kohlensaures
Gas, weshalb er beim Eingießen in ein
Glas
[* 6] schäumt;
das
ätherartige
Bouquet ist bei solchem mehr bemerkbar als beim jungen, welcher nur 2-3
Tage gegoren hat.
Der Saumel schmeckt wie Limonade, ist wenig sauer und wird für
Kranke bereitet. Bei einigen der dortigen Völkerschaften
unterwirft man die gegorene
Milch der
Destillation. Die zuerst übergegangene Flüssigkeit
(Araca) wird nochmals destilliert
und giebt dann den
Arsa. Die Kuhmilch liefert ein ähnliches Getränk, welchesAirak genannt wird. Neuerdings
stellt man auch in
Deutschland
[* 7] zu mediz. Zwecken Kumys dar. Kumyskuren werden namentlich bei
Lungenschwindsucht, bei chronischen
Bronchial- und
Darmkatarrhen, bei
Skrofulose,
Blutarmut und Erschöpfungszuständen warm empfohlen. Gewöhnlich läßt man mit
einer Flasche
[* 8] täglich beginnen, läßt stündlich oder zweistündlich ein
Glas trinken und steigt allmählich bis zu
fünf Flaschen täglich; die Hauptmahlzeit nimmt man erst am
Abend nach beendigtem Kumystrinken. Die
Dauer der Kur soll 2 - 3
Monate
betragen. -
Vgl.
Stahlberg, Der Kumys, seine psychol. und therapeutischen Wirkungen (Petersb.
1869);
Tymowski, Physiol. und therapeutische Bedeutung des Kumys
(Münch. 1877);
Stange,
Über Kumyskuren (in von Ziemssens
«Handbuch der allgemeinen
Therapie», Bd. 1,
Tl. 1, Lpz. 1883).
eine Art
Gambir (s. d.), der im Königreich
Annam dargestellt und zu Gerb- und Farbzwecken Verwendung findet.
Die Ausfuhr erfolgt über Hai-phong in
Tongking
[* 9] und beträgt gegen 25000
Pikuls (à 60,4 kg) im Durchschnittswerte von 30000 Haik
Taels (1Tael = 7,43
Frs.).
Gandolf,Graf, österr. Staatsmann und Parlamentarier, geb. zu
Prag,
[* 10] studierte
daselbst und in
Wien
[* 11] Rechtswissenschaften und trat 1863 bei der niederösterr. Hofkammerprokuratur in den
Staatsdienst. Nachdem
er 1865 in den Justizdienst übergetreten war, wurde er Auskultant in
Wien, dann in
Salzburg,
[* 12] 1871 Landesgerichtsadjunkt in
Linz,
[* 13] 1877 Staatsanwaltssubstitut in Wels, später in Linz und 1882 Landesgerichtsrat in Linz. 1874 - 83 war
er
Vertreter des Großgrundbesitzes im oberösterr.
Landtag und gehörte der verfassungstreuen Partei an. 1888 wurde er von der Stadt Linz in den Reichsrat gewählt, wo er der
Vereinigten
[* 14] Linken beitrat. Als sich das Ministerium Taaffe, durch den
Ausfall der
Wahlen (1891) gezwungen, der
Vereinigten deutschen
Linken zu nähern suchte, wurde Kuenburg als Vertrauensmann der Partei in das
Kabinett berufen und
zum Minister ohne
Portefeuille ernannt. Da sich jedoch die
Beziehungen der Regierung zu der deutschen Linken infolge einer
czechenfreundlichen Rede des
Grafen Taaffe wieder verschlechterten, reichte Kuenburg sein Dimissionsgesuch ein, worauf
er10. Dez. zum Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs ernannt wurde.
Richard, preuß. Hauptmann und Afrikareisender, geb. in
Zielenzig in der Neumark, machte als Fähnrich den letzten
Teil des Feldzuges gegen
Frankreich 1871 mit. Am unternahm
Kund seine erste größere Expedition nach
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
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