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ist außerdem erwünscht wegen der damit meist ver- bundenen günstigen Winkelung der Knochen [* 1] der Hinterbeine. Die gerade Kruschwitz ist die beste Form; ihr schließen sich an die ovale, die melonenförmige, die schlissige Kruschwitz, die gespaltene Kruschwitz (meist auch breit und durch starke Muskeln [* 2] ausgezeichnet), die Kuppel- kruppe (kurz, gewölbt, mit tiefem Schweifansatz, deshalb fehlerhaft), Schweinekruppe oder abge- schliffene Kruschwitz (abschüssig wie ein Dach, [* 3] kurz, schmal, mager, deshalb schlecht) und die spitze (auf ihr ein höckeriger Kamm). Inebst Textsigur 3). Krüppelwalmdach, s. Dach (Bd. 4, S. 672a, Kruppsche Werke, s. Krupp. Krupps [* 4] Schnellfeuerkanonen. Von den von Krupp konstruierten Schnellfeuerkanonen ent- sprechen am meisten den an solche Geschütze [* 5] zu stellen- den Anforderungen die für die Marine gelieferten, welche den Rücklauf durch hydraulische Bremsvor- richtungen bis auf etwa ein Kaliber Länge beschrän- ken und ein gleichzeitiges Laden und Nichten ge- statten. Zu diesem Zweck sind die Richtvorrichtungen (für Höhen- und Seitenrichtung) nach der linken Seite verlegt, während die Bedienung des Verschlusses von der rechten Seite erfolgt. Die Verschlußeinrichtung stellt fast durchgängig ein wagerechter Keilverschluß her, der dem gewöhnlichen Rundkeilverschluß schütz, [* 4] Fig.
24) sehr ähnlich geblieben ist. Nachstehende [* 4] Fig. 1 stellt den Verschluß durchschnitten von oben, [* 4] Fig. 1. [* 4] Fig. 2 von hinten gesehen dar. Der Keil (a) bildet mit seiner vordem flachen Seite das Widerlager für die Metallpatrone: in dem linken Ende befindet sich das Ladeloch (d), welches sich bei geöffnetem [* 4] Fig. 2. Verschluß genau mit der Bohrung des Rohres deckt; diese Stellung wird durch zwei oben und unten am Keil vorstehende Knaggen (c) begrenzt. Die Schließ- bewegung hingegen wird durch die am rechten Keil- ende angeschraubte Verschlußplatte (ä) begrenzt, während das Festhalten des Keils im Rohr und das letzte Anziehen desselben durch die Verschlußschraube (6) mit Kurbel [* 6] (t) geschieht.
Die Gewindegänge der Schraube sind, genau wie beim gewöhnlichen Nund- keilverschluß, segmentartig abgeschnitten, sodaß die Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. X. Schraube, wenn diese abgeschnittene Seite nach hin- ten gedreht ist, sich ohne weiteres in das Rohr hinein- schieben läßt und sodann nur eine halbe Umdrehung dazu gehört, um sämtliche 3 - 4 Gewindegänge in die entsprechende Nute des Rohres eingreifen zu lassen. Das Abfeuern der Patrone geschieht durch den central gelagerten Schlagbolzen (3) mit Schlagfeder (Ii), das Spannen der letztern durch den zweiarmigen in i drehbaren Spannhebel (k).
Dieser schleift beim Drehen der Verschlußschraube mit seinem rechten kurzen Arm auf dem äußersten excentrisch verlaufenden Gewindegang und wird dadurch derart um i gedreht, daß der kurze Arm nach vorn, der linke längere Arm mit dem Schlag- bolzen (3) nach hinten sich bewegt. In diefer Stellung werden die Teile durch das Einschnappen der unter der Wirkung einer Aeder stehenden Spannplatte (m) gehalten, bis diese bei wieder geschlossenem Verschluß durch den Abzug (n) aus der Rast des Spannhebels herausgehoben wird und dadurch der Schlagbolzen nach vorn,schnellt.
Das Abziehen geschieht entweder, indem der Abzug (n) mit einer Schnur zurückgezogen wird, oder automatisch durch Schließen des Verschlusses. Zu letzterm Zweck trägt der Hals der Verschluhkurbel (l) eine keilförmige Nase, [* 7] die sich im letzten Augenblicke der Schließbe- wegung zwischen Verschluß und Abzug drängt und letztern beiseite drückt. Die automatische Abfeuerung kann ausgeschaltet werden, wenn die Nase an der Verschluhkurbel so weit zurückgezogen wird, daß sie den Abzug nicht mehr berühren ka^nn.
Das Aus- werfen der abgefeuerten Patronenhülfe geschieht durch einen gabelförmigen Auswerfer, dessen halb- cylindrische Drehachse (0) senkrecht steht. Oben und unten hat dieser Auswerfer je eine dem Knaggen c entsprechende Nase (p). Treffen beim Öffnen des Ver- fchlusses die Knaggen auf diefe Nasen, so werden hierdurch die langen Arme des Auswerfers mit der Hülse [* 8] nach hinten gefchleudert. Die außer diesem Verschluß früher vorhandenen senkrechten Verschlüsse waren von Krupp aufgegeben, sind aber seit der Vereinigung der Kruppschen mit dem Grusonwerk wieder aufs neue zur Anwendung gelangt. Es be- stehen die verschiedensten Kaliber von 4 bis 16 cm und Rohrläugen bis zu 40 Kaliber.
Die Feuer- geschwindigkeit der K.schen S. in Schiffs- lafetten beträgt beispielsweise: beim 7,5 cin-Ge- schütz etwa 35, beim 12 cm-.Geschütz 12 und beim 15 cm-Geschütz 9 Schuß in der Minute. Bei Feldlafetten wird die volle Ausnutzung der Schnellfeuer-Verschlußeinrichtung gehindert durck den Rücklauf, welcher in kriegsmähiger Weise mit maschinellen Einrichtungen (hydraulische Bremse u. s. w.) nicht gehemmt werden kann. Krupp sucht hier, wie in den franz. Fabriken, den Rücklauf durch Anbringen von Sporen unter der Achse und La- settenschwanz aufzuheben.
Krural, die Schenkel (lat. crus) betreffend; Kruralneuralgie, Nervenschmerz im Verlauf der Schenkelnerven. Krusäde, Krusa 0 0, portug. Münze, s. Cruzado. Kruschwitz, Stadt im Kreis [* 9] Strelno des preuß. Reg.-Vez.Vromberg,amAusfluß derMontwey (Netze) aus dem Goplofee (s. Goplo), an der Nebenlinie Ino- wrazlaw-Kruschwitz (16,5 kiu) der Preuß. Staatsbahnen, [* 10] hat (1830) 1809 E., darunter 485 Evangelische und 88 Israeliten, Post, Telegraph, [* 11] Zuckerfabrik. Kruschwitz ist Stammort der Piasten, die 842-1370 in Polen und bis 1675 in Liegnitz [* 12] herrschten; auch war es Sitz der 49 ¶