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Krippenbeitzer, Krippensetzer, s. Koppen. Kris, eine dolchartige Waffe der meisten Volks- stämme der malaiischen Raffe auf den Inseln des Malaiischen Archipels. Er besteht aus einer etwa 30-40 cm langen doppelschneidigen, mehr oder weniger schlangenförmig gekrümmten, bisweilen ge- raden Klinge, die oft von der vorzüglichsten Schmiede- arbeit ist. Der Handgriff von Holz oder Elfenbein ist oft sehr kunstreich geschnitzt. Die Scheide ist ge- wöhnlich von Holz, bei Reichen und Vor- nehmen mit Gold oder Silber überzogen und oft reich mit Diamanten besetzt. Nach einer weit verbreiteten malaiischen Sage sind vorzügliche Exemplare diefer Dolche von überirdifchen Wefen beim Glühen mit den bloßen Fingern in die richtige [* ] Fig. 1. [* ] Fig. 2. [* ] Fig. 3. Form gebracht worden. Vorstehende [* ] Fig. 1 u. 2 zeigen die gewöhnliche Form, [* ] Fig. 3 die Waffe in der Scheide, [* ] Fig. 4 einen außergewöhnlich großen Kristiania der Ilanun auf Mindanao (auch in Brunei und auf dem Sulu-Archipel gebräuchlich). -
Vgl. I. G. Wood, ^k6 QHwi'ai Kiätoi^ ot man, Bd. 2 (Lond. 1870), S. 472. Krisa, s. Krisfa. Krifchna (sanskr., XrsiinI., «der Schwarze»),
die achte Inkarnation des Wischnu. Aus den alten Teilen des N3Mdkg.r3.t3. (f. d ergiebt sich, daß Kristiania ein Fürst der Iadavas war, durch dessen hinter- listige und tückische Anschläge die Pändaväs den Sieg über die Käuraväs davon trugen. Infolge des Fluches der Mutter der Käuraväs tötete er feine eigenen Verwandten, wurde fpäter felbst durch einen Jäger, der ihn für eine Gazelle hielt, getötet und seine Stadt Dvaraka vom Meere verschlungen. Der Hilfe, die er den Siegern geleistet hatte, ist es jedenfalls zuzuschreiben, daß er allmählich zu gött- licher Würde erhoben und ganz mit Wischnu iden- tifiziert wurde. Schon in den jüngern Teilen des NaMdkNrHtÄ. tritt das Bestreben, ihn als Gott hinzustellen, klar hervor. So wird ihm die unter dem Namen Lda^avaäFitÄ berühmte Epifode in den Mund gelegt; ganz ihm gewidmet ist der Hari- vani^a. (s. d.).
Die Legende erzählt, daß er ein Sohn des Vasudeva und der Devak: war und auf wunderbare Weise den Nachstellungen seines Oheims Kamsa entging. Er wurde, von dem Hirten Nanda und seiner Frau Iacoda unter den Hirten aufge- zogen, und seine Liebesabenteuer mit den Hirten- mädchen, namentlich seine Liebe zu Nädhä, sind oft geschildert worden, am schönsten von Dschajadeva (s. d.) im 6it3.Z0viiiä3.. Krifchna, ostind. Fluß und Distrikt, s. Kistna. Krisis (grch., «Entscheidung»),
in der Medizin der schnelle, in wenigen Stunden erfolgende Abfall der hohen Fiebertemperatur und der Pulsfrequenz zur Norm (s. Fieber). Geht das Fieber nur all- mählich während mehrerer Tage herab, so nennt man diese Wendung Lösung oder Lysis. Mit dem Schwinden des Fiebers ist in den meisten Fäl- len die größte Gefahr vorüber. Die schon im Alter- tum, namentlich von Hippokrates aufgestellte und auch jetzt noch unter den Laien in hohem Anfehen stehende Lehre von den kritischen Tagen, wonach bestimmte Krankheiten nur an bestimmten Tagen (am 5., 7., 9., 11. Tage, dem sog. äi68 criticuä) sich entscheiden, hat sich nach neuern, insbesondere genauen thermometrischen Untersuchungen als voll- kommen unhaltbar herausgestellt. - In über- tragenem Sinne spricht man von Mimsterkrisen, Handelskrisen (s. d.) u. s. w. Krispation (lat.), das Kräuseln, Krausmachen-, Krispatur, krauses Zuckcrgebäck; krispieren, kräuseln; eine Ader krispieren heißt: eine abgeschnit- tene Ader zudrehen, um die Blutung zu hemmen.
Krispelholz, Krispeln, s. Lederfabrikation. Kriffa oder Krisa, im Altertum eine reiche, süd- westlich von Delphi gelegene Stadt in Phokis, von welcherderKrissäischeMeerbusenseinenNamen erhielt, in der Nähe des heutigen Chryso, ober- halb der oft fälschlich mit ihr für identisch gehal- tenen Stadt Kirrha, der Hafenstadt von Kristiania, wurde wegen der Abgaben, die sie von den nach dem Orakel zu Delphi Wallfahrenden erhoben hatte, um 590 v. Chr. zerstört und das verödete Gebiet dem pythischen Gotte geweiht.
Delphi hatte bis dahin in Abhängigkeit von Kristiania gestanden. Der Wiederanbau eines Teils dieses Gebietes
durch die Phoker und die Amphissäer gab die Veranlassung zum zweiten und dritten Heiligen Krieg (s. d.). Kristiania, Christiania,
Hauptstadt des Königreichs Norwegen und des Stifts Kristiania, unter .59° 54' 43" nördl. Br. und 10° 43' 28" östl. L.
von Green- wich, in der innersten Bucht des von fruchtbaren Landschaften umgrenzten Kristianiafjords (s. d.),
am Fuße des 129 m hohen Ekeberg herrlich gelegen, hat (1893) 161121 meist prot. E. und etwa 5100 Wohnhäuser.
Die frühern Einwohnerzahlen waren 1801: 9917,1845: 31703 und 1885:128302. Auf 1000 E. kommen jährlich 37 Geburten und 21 Todesfälle. Das Stadtareal beträgt 16,6 Die mittlere Jahrestemperatur ist -j-5,2° 0.; die Regenmenge jährlich 671 mm. (Hierzu ein Situa- tionsplan.) Anlage und Bauten. Kristiania besteht aus der eigentlichen Stadt, die Christian IV. nach dem Brande des alten, 1050 angelegten Oslo 1624 im N. der Festung Akershus ls. d.) aufführen ließ, und einer Anzahl einverleibter Vorstädte.
Die alten, cen- tralen Teile haben breite gerade Straßen und wohl- gebaute, meistenteils zweistöckige Häuser, während die Vorstädte, mit Ausnahme von Homansbyen mit seinen prächtigen Villen, der ärmern Bevölkerung als Wohnsitz dienen. Die Stadt hat mehrere große, öffentliche Plätze, wie Grev Wedelsplatz, Eidsvolds- platz mit der Statue des Dichters Wergeland, den Studentenhain, den Botanischen Garten und sechs Märkte. Denkmäler sind noch die 1875 vor dem königl. Schloß errichtete Reiterstatue Karl Johanns, die Schweigaardstatue (an der Universität) und die Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.