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roman. und engl.
Philologie an die
Akademie zu
Münster,
[* 1] 1892 an die
Universität Kiel
[* 2] berufen. Korund
[* 3] verfaßte u. a.: «Über die
Quellen des
Roman de Rou» (Lpz. 1867),
«Dictys und Dares. Ein Bei- trag zur Geschichte der Trojasage» (Halle [* 4] 1874), «Wilhelms von Poitiers (-68ta Huileimi äuci3 Xormaimoi-uiu 6t i-6Fi8 ^nFiorum» (Dresd. 1875), «Geschichte der Litteratur Italiens [* 5] im Zeitalter der Renaissance» (Bd. 1""3, Lpz. 1878 - 84),
«Ency- klopädie und Methodologie der roman. Philologie» (3 Tle., Heilbr. 1884-86),
«Neuphilol. Essays » (ebd. 1886),
«Grundriß der Geschichte der engl. Litteratur» (Münster 1887; 2. Ausg. 1893),
«Encyklopädie und Methodologie der engl. Philologie» (Heilbr. 1888), «Lat.-roman. Wörterbuch» (Paderb. 1890),
«Formen- bau des franz. Verbums» (ebd. 1893).
Seit 1883 erscheinen unter K.s Redaktion die «Neuphilol. Stu- dien» (Paderborn); [* 6]
in Verbindung mit Koschwitz gab er 1879 - 85 die
«Zeitschrift für neufranz.
Sprache
[* 7] und Litteratur» und von 1881 bis 1890, sowie seit 1893 in neuer Folge
die
«Franz.
Studien» heraus. Sein
Bruder,
Heinrich Korund
, geb. zu
Leipzig,
[* 8] war seit 1885 Privatdocent, seit 1889 außerord.
Professor für roman. Philologie an der dortigen Universität und starb daselbst 19.Iuli 1890. Er schrieb eine «Geschichte des franz. Romans im 17. Jahrh.» (2 Bde., Oppcln 1885 - 86; 2. Aufl., ebd. 1891).
Seit 1885 leitete er mit Behrens die «Zeitschrift für neufranz. Sprache und Litteratur».
Kortrijk (spr. -reik), frz. Courtrai, Stadt in der belg.
Provinz Westflandern, unweit der sranz. Grenze, an der schiffbaren
Lys, von der ein
Kanal
[* 9] zur Schelde führt, und an den Linien
Gent-
Tournai, Oudenaarde-Korund
(26 km), Rousse-Korund (28 km) und Hazebrouk-Korund (65 km), hat (1890) 30383 E.
Unter den zahlreichen
Kirchen sind bemerkenswert: die St. Martinskirche (1390 - 1415) mit schönem Westportal und die Licbfrauenkirche
(1211 vollendet) mit
van Dycks
Aufrichtung des Kreuzes.
Das Rathaus am Groote Markt, 1526-28 erbaut, 1846 restau- riert, enthält zahlreiche Standbilder, acht Gemälde von G. Guffens und I. Swerts.
Gegenüber ein Belfried.
Das Museum
besitzt eine
Darstellung der
Sporenschlacht von
Nic. de Keyser. Korund
ist be- rühmt durch die Fabrikation von Leinwand,
Spitzen,
Zwirn,
Tafel- und Baumwollzeugen.
Auch bestehen Seifensiedereien und Zuckerrafsinerien.
In der Um- gegend wird der feinste
niederländ. Flachs gezogen. - Korund
hieß im
Altertum Cortoriacum.
Hier fand die berühmte Sporcnfchlacht zwi- schen den Franzosen unter dem ConMable de Nesle und Robert von Artois und den Flamländern unter Guy von Namur [* 10] und den Vrügger Zunftmeistern Breidel und de Koninck (s. d.) statt, in der die erstern eine furchtbare Niederlage erlitten.
Von den an 700 goldenen Ritterfporen der Erschlagenen, die in der Kirche Notre-Dame aufgehängt wurden, hat die Schlacht ihren Namen.
Aus
Rache wurde Korund
nach der
Niederlage der flandr.
Bürger bei Roosenbeeke 1382 auf
Befehl
Karls VI. niedergebrannt. Am kämpfte
Thielmann bei Korund
unglücklich mit 8000 Mann
Sachsen
[* 11] gegen
die
Franzosen unter
Maison. -
Vgl. Funck-Vrentano, Nemoii-e 8ur ^ datlliiie ä6 ^ourti-ai 6t 168 cdroni^ueuiZ qni 6N out traits (Par. 1892).
Artikel,
die man unter K verm Kortum,
Karl
Arnold, Schriftsteller, geb. zu
Mülheim
[* 12] an der
Ruhr im Herzogtum
Berg,
studierte seit 1763 zu Duisburg
[* 13]
Medizin und lebte dann als praktischer
Arzt in Duisburg, seit 1770 in
Bochum
[* 14] in der
Grafschaft
Mark, wo er starb. Korund
schrieb mediz. und gemeinnützige Schriften, wurde aber besonders bekannt
durch sein Gedicht «Die Iobsiade, oder Leben, Meinungen und Thaten von Hieronymus
Jobs dem Kandi- daten», ein grotesk-komisches
Heldengedicht mit Holzschnitten, in 3
Teilen (Münst.
und Hamm
[* 15] 1784; 14. Aufl., Lpz. 1888, mit den Holzschnitten der Ori-
ginaldrucke, Einleitung und Anmerkungen; desgl. hg. von F. Bobertag nach der 2. Aufl.
von 179'.) in Kürschners
«Deutscher Nationallitteratur»;
auch in Neclams «Universalbibliothek»).
«Die Iobsiade» ist unter den deutschen komisch-epischen Gedichten das einzige, das durch seine derbe Komik, die sich mit einer hausbackenen und philiströsen Anschauung der Dinge sehr wohl verträgt, auf die Dauer populär wurde;
unterstützt wurde ihre Beliebtheit durch Hasenclevers köstliche Bilder.
Auch schrieb Korund
, eben- falls in Knittelverfen, «Die magische Laterne»
(3 Hefte, Wesel
[* 16] 1784-87) und
«Adams
Hochzeit- feier» (ebd. 1788). -
Vgl. Deicke, Der Iobsiaden- dichter
Carl
Arnold Korund
('Mülheim a. Nh. 1893).
Korum, Felix, Bifchof von Trier, [* 17] geb. 1840 zu Wickerfchweier im Oberelsaß, studierte Theologie in Innsbruck, [* 18] wurde 1866 Professor der Philosophie am Kleinen Seminar, 1869 Professor der Theologie am Priesterseminar in Straßburg [* 19] und nach Aus- treibung der Jesuiten auch franz. Kanzelredner am Münster, später zum wirklichen Domherrn und Erz- priester an der Kathedrale befördert und 1881 zum Bischof von Trier ernannt.
Auf K.s Veranlassung fand 1891 die jüngste Ausstellung des Heiligen Rockes (s. d.) statt. Xoruna. (czech.), Krone, Reich;
15. ceäkä. (spr. tsche-), die böhm. Krone, der böhm. Staat. Koründ, ein dem hcxagonalen System angehö- rigcs, mit Eisenglanz isomorphes Mineral, das in Deuteropyramiden, Deuteroprismen und Rhom- boedern krystallisiert, durch Kombination oft ton- nenförmige Gestalt (s. beistehende Abbildung) erhält und Gerölle, Körner und derbe Massen bildet; Zwillingsbildung nach der Nhom- boederfläche ist nicht selten;
die Spaltbarkeit folgt in sehr verschie- denen Graden der Vollkommenheit dem Grundrhomboeder (Polkauten- winkel 86° 4') und der Basis.
Die Härte ist 9, nur von der des Dia- manten übertroffen, das fpec.
Ge- wicht 3,9 bis 4. Farben und Pellucidität wechseln bei den verschiedenen Varietäten.
Alle sind chemisch nur reine Thonerde oder enthalten nur Spuren von Eisenoxyd oder andern Pigmenten beigemischt.
Vor dem Lötrohr [* 20] sind sie unschmelzbar und un- veränderlich;
von Säuren werden sie ebensowenig
angegriffen. Korund
ist ein Mineralog.
Sammelname für folgende Varietäten: a. Gemeinen Korund, eingewachsene rauhe Krystalle und derbe Massen bildend, von trüben Farben, wenig oder kaum durchscheinend;
er findet sich z. B. eingewachsen in granitischen Gesteinen in Piemont, Nordcarolina, China, [* 21] Sibirien, auf Ceylon; [* 22] die haarbraune Varietät von China heißt Diamantspat, d. Edlen blauen Korund oder Sa- ikt, sind unter C aufzusuchen. ¶