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Kopierpresse, s. Vrieftopierpresse.
Kopierstift, s. Bleistift [* 1] (Bd. 3, S. 119 ^). Kopiertelegraph, s. Elektrische Telegraphen [* 2] ^, 5(Vd. 5, S. 1007d). Kopiertinte, die zum Abklatschen vermittelst der Vriefkopierpress^ verwendbare Tinte, eine ge- wöhnliche, konzentrierte Tinte mit starkem Zusatz von arab. Gummi oder Zucker. [* 3] Kopiertintenstift, soviel wie Kopierstift (s. Bleistift, Bd. 3, S. 119 a). Köping (fpr. tschö-), alte Stadt im schwed. Län Wcstmanland, aus den beiden Seiten der Köpingsa, etwa 3 Km von ihrer Mündung in den Mälarsee, an den Linien Arboga-Westeras und K.-Uttersberg, ^ nach einer Fcuersbrunst 1889 neu gebaut, hat (1892) 4067 E., sehr lebhaften Handel mit Eisen, [* 4] Getreide [* 5] und Zimmerholz.
Kopiöpie (grch.), die Augenmattigkeit.
Kopiös (lat.), reichlich. Kopisch, Aug., Maler und Dichter, geb. zu Brcslau, bezog 1815 die Kunstakademie zu Prag, [* 6] doch blieb seine Neigung geteilt zwischen der ^ Malerei und der Dichtkunst.
Ein übel an der z rechten Hand, [* 7] die Folge eines Sturzes auf dem Eise, hinderte seine technische Ausbildung zum Maler. Der Heilung wegen reiste er, nachdem er j 1819 Breslau [* 8] wieder besucht und sich sodann drei ! Jahre in Dresden [* 9] aufgehalten hatte, nach Italien [* 10] ! und gab sich in Neapel [* 11] mehrere Jahre lang im ! Umgänge mit Platen und andern ganz dem Stu- z dium des Volkslebens, des Volkstheaters und der Volkspoesie hin.
Durch seine Gewandtheit im Schwimmen entdeckte er hier mit Ernst Fries die Vlaue Grotte (s. d.) bei Capri. [* 12] 1828 kehrte er nach Deutschland [* 13] zurück und begab sich nach Berlin, [* 14] wo er 1844 das Prädikat als Professor erhielt. Seit 1847 lebte in Potsdam, [* 15] wo er im Auftrage des Königs ein beschreibendes Werk über «Die Schlösser und Gärten zu Potsdam» (Berl. 1854) ausarbeitete.
Daneben übte er das Modellieren in weichen Massen und stellte unter anderm ein Relief von der Insel Capri, die Vlaue Grotte und die Sircneninseln dar. Kopp starb in Berlin. Mehr als durch seine meist skizzenhaften Malereien, seine Erfindung der Berliner [* 16] paten- tierten Schnellöfen, seine Öde an König Friedrich Wilhelm IV. (Berl. 1840) und seine Übersetzung des Dante machte er sich durch seine köstlichen «Gedichte» (ebd. 1836) und die Sammlung «Allerlei Geistes» (ebd. 1848) bekannt, unter denen die schalkhaften, muntern oder neckisch-märchenhaften Balladen die besten sind.
Die «Historie von Noah», «Die Heinzel- männchen», «Das grüne Tier», «DerSchneiderjuuge von Krippstedt» sind populär geworden.
Seine «Ge- sammelten Werke» gab Kopp Bötticher heraus (5 Bde., Berl. 1856).
Bildner. Kopist (frz.), Abschreiber;
in der Kunst: Nach- Kopitar, Vartholomäus, Elawist, geb. zu Nepnje im Herzogtum Kram, ging 1808 nach Wien, [* 17] um die Rechte zu studieren, wurde dann Beamter an der Hofbibliothek und 1814 nach Paris [* 18] geschickt, um die 1809 von Wien weggeführten Bücher und Handschriften zu übernehmen. 1843 wurde er erster Kustos der kaiserl. Bibliothek;
doch starb er schon Sein Hauptwerk ist die Ausgabe einer glagolitischen Handschrift, des sog. " (^la^oUta ^lo^wnus» (Wien 1836) mit der Einleitung dazu. Zu Silvestres Ausgabe des slaw. Evangeliums von Reims, [* 19] des sog. «^6xte du äkcre» Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. (Par. 1844),
schrieb Kopp «?i'0i6F0ineiiH liistoricH».
Eine Sammlung seiner kleinern Schriften begann Miklosich (Bd. 1, Wien 1857; darin eine 1839 geschriebene Selbstbiographie K.s).
Sein Vrief- wechfel mit Dobrowsky ist herausgegeben von Iagic Köpnick, s. Cöpenlck. Merl. 1885). Kopnitz, Stadt im Kreis [* 20] Bomst des preuft.
Neg.- Bez. Posen, [* 21] an der Obra, hat (1890) 850 E., dar- unter 363 Evangelische, Postagentur, Telegraph; [* 22] Hopfen- und Weinbau. Kopp, Georg, Fürstbischof von Vreslau, geb. zu Duderstadt (Provinz Hannover), [* 23] war einige Jahre Telegraphenbeamter, besuchte 1858 - 61 die theol.-phi'los.
Lehranstalt zu Hildes- heim, trat daselbst 1861 in das Priesterscminar und empfing 1862 die Priesterweihe.
Nachdem er einige Jahre ^chulvikar am Waisenhaus zu Hencckenrode und Kaplan zu Detfurt gewesen war, wurde er 1865 Hilfsarbeiter am Generalvikariat zu Hildesheim, [* 24] 1868 Generalvikariatsassessor und 1871 vom Papst zum apostolischen Notar ernannt, 1872 Domkapi- tular und Gcneralvikar. 1881 zum Bischof von Fulda [* 25] geweiht, besaß er das Vertrauen der Regie- rung in so hohem Maße, daß er 1884 in den preuß. Staatsrat, 1886 auf Lebenszeit in das preuß. Herrenhaus, 1890 in die Arbeiterschutzkonferenz und 1891 in die Konferenz für Reform des höhern Unter- richts berufen wurde.
Als Mitglied des Herrenhauses suchte er vorzugsweise durch Revision der Maigesetze die gestörten Beziehungen zwischen der preuß. Re- gierung und der kath. Kirche wiederherzustellen;
die Früchte dieser Bemühungen waren die sog. Frie- densgesetze vom und in denen der kath. Kirche namhafte Zugeständnisse gemacht wurden. 1887 wurde Kopp vom Papst in Übereinstimmung mit der preuß. Regierung und mit Zurückweisung der Vorschlagsliste des Bres- laucr Domkapitels zum Fürstbischof von Breslau ernannt;
als solcher ist er auch Mitglied des österr. Herrenhauses und des österr.-schles. Landtags, in lctzterm seit 1893 Stellvertreter des Landeshaupt- manns sür die Leitung der Verhandlungen. 1893 wurde er von Leo XIII. zum Kardinal ernannt. Kopp, Herm., Chemiker, geb. zu Hanau, [* 26] studierte in Heidelberg [* 27] und Marburg [* 28] Natur- wissenschaften. Um in Liebigs Laboratorium [* 29] zu arbeiten, ging Kopp 1839 nach Gießen; [* 30]
1841 habili- tierte er sich an dieser Universität, der er, 1843 zum außerord. und 1853 zum ord.
Professor ernannt, bis 1864 angehörte, in welchem Jahre er einer Be- rufung nach Heidelberg folgte.
Hier starb er Er hat hauptfächlich auf den Gebieten der physik. Chemie und der Geschichte der Chemie ge- arbeitet.
Von seinen Schriften sind zu nennen: «Über die Modifikation der mittlern Eigenschaft oder über die Eigenfchaften von Mifchungen in Rücksicht auf die ihrer Bestandteile» (Franks a. M. 1841),
«über das fpecififche Gewicht der chem. Ver- bindungen» (ebd. 1841),
«Geschichte der Chemie» (4 Bde., Braunschw. 1843-47),
«Einleitung in die Krystallographie» (ebd. 1849; 2. Aufl. 1862), «Beiträge zur Geschichte der Chemie» (3 Stücke, ebd. 1869 - 75),
«Die Entwicklung der Chemie in der neuern Zeit» (Münch. 1873),
«Einiges über Wit- terungsangaben» (Braunschw. 1879),
«^ui-sa ca,- t6UÄ llomeri» (ebd. 1880),
«Die Alchemie in älterer und neuerer Zeit» (2 Tle., Heidelb. 1886).
Mit Buff und Zamminer veröffentlichte Kopp ein «Lehrbuch der Physik, und theoretischen Chemie» (Braunschw. ¶