machos auf der
Akropolis
[* 1] zu
Athen,
[* 2] deren
Helmbusch und Lanzenspitze schon den von Sunion Heranschiffenden sichtbar war, und
die beiden Goldelfenbeinbilder der
Athena Parthenos im
Parthenon zu
Athen (s. Textfig. 1 beim
ArtikelAthena) und des Zeus
[* 3] in
Olympia.
Besonders bekannt ist der zu den sieben
Weltwundern gerechnete Kolóß zu Rhodus, welcher den Helios
[* 4]
(Sonnengott),
die Nationalgottheit der Rhodier, darstellte, von Chares aus
Lindos, einem
Schüler des Lysippos, stückweise aus Metall gegossen
und nach 12 Jahren, um 290 oder 280
v. Chr., vollendet wurde. Seine Höhe belief sich auf 34 m; er stand am
Hafen (nicht aber,
wie man früher irrig annahm, mit ausgespreizten
Beinen über der Mündung des
Hafens), wurde bereits nach 56 oder 66 Jahren
nebst einem
Teile der Stadt durch ein
Erdbeben
[* 5] umgestürzt und infolge eines Orakelspruchs nicht wieder aufgestellt. Der arab.
Feldherr Muawiah verkaufte nach der Eroberung der
Insel 653 n. Chr. die Trümmer an einen
Juden aus
Edessa,
welcher zur Wegschaffung des
Erzes 900 Kamele
[* 6] gebraucht haben soll. (Vgl. C. F. Lüders, Der Kolóß von Rhodus, Hamb.
1865.) Außerdem fanden sich in Rhodus noch hundert andere Kolóß.
Die moderne Kunst hat erst verhältnismäßig spät Kolóß aufgerichtet. Unter diese gehören die
Statue des heil.
Karl Borromäus
beiArona, der Hercules zu Wilhelmshöhe bei
Cassel, die
Bavaria zu
München,
[* 7] das Hermannsdenkmal,
[* 8] die
Germania
[* 9] auf dem Niederwald und die
Statue der Freiheitsgöttin auf Bedloes
Island
[* 10] am Hafeneingang von Neuyork.
[* 11]
(später auch Kolassä), eine vormals volkreiche Stadt in Großphrygien am
Flusse Lykos, wurde 65 n. Chr.
unter Nero samt den Nachbarstädten Laodicea und
Hierapolis durch ein furchtbares
Erdbeben fast gänzlich
zerstört, jedoch später wieder aufgebaut, und blühte
bis in das 12. Jahrh. Die unbedeutenden Ruinen von Kolossä liegen etwas
nördlich von der heutigen Stadt Chonas.
einer der im
NeuenTestament enthaltenen
Briefe, als dessen Verfasser der
ApostelPaulus
genannt wird. Der Verfasser will im Gegensatz zu der in der Gemeinde von
Kolossä in
Kleinasien verbreiteten Engelverehrung
zeigen, daß
Christus als das universelle Haupt der gesamten Schöpfung auch das alleinige Haupt der
Kirche sei, durch seinen
Kreuzestod über alle Mächte der übersinnlichen Welt triumphiert und dadurch die aus
Juden und
Heiden
gesammelte
Kirche versöhnt und zu seinem «Leib» sich verbunden habe. Die Echtheit
oder doch Integrität des
Briefs ist streitig. -
Vgl. Holtzmann, Kritik der Epheser- und Kolosserbriefe (Lpz. 1872);
Kommentare zum Kolosserbrief lieferten besonders
De Wette (2. Aufl., Lpz. 1847),
Bleek (Berl. 1865), Lightfoot (7.
Aufl., Lond. 1884),
H. A. W.
Meyer (5. Aufl., von
Franke, Gött. 1886), Oltramare (Bd.
1, Par. 1890), von
Soden, im «Handkommentar zum
NeuenTestament», Bd. 3, Abteil.
1: «Die
Briefe an die
Kolosser, Epheser, Philemon» (Freib. i. Br. 1891).
(ital. coliseo, colosseo), das größte und prachtvollste
und zur Zeit seiner Erbauung einzige steinerne
Amphitheater in
Rom,
[* 12] an der Südostseite des
Forum
[* 13] Romanum in der Thalsenkung
zwischen dem
Palatin, dem
Cälius und dem Esquilin gelegen, wurde von Vespasian an der
Stelle eines zum
Goldenen Hause des Nero
gehörigen künstlichen Sees (Stagnum Neronis) begonnen, von
Titus (80 n. Chr.) geweiht, aber erst von
Domitian ganz vollendet, daher, weil diese
Kaiser dem Flavischen Geschlecht angehörten, Amphitheatrum Flavium genannt.
Der
Name Kolosseum
[* 14] findet sich erst bei
Beda (8. Jahrh.) und wird von der nördlich von dem
Amphitheater aufgestellten Kolossalstatue
des
Apollo Nero abgeleitet. Das Kolosseum diente zur Abhaltung der großartigsten
Tier- und Fechterspiele. Unter
Macrinus (217 n. Chr.) zerstörte ein durch Blitzschlag verursachter
Brand den obern
Teil, der dann unter
Heliogabalus und
Alexander Severus
wiederhergestellt wurde. Der letzte bezeugte Restaurationsbau fällt in die Zeit des
Theodorich.
Bei den innern Kämpfen zwischen den röm.
Baronen wurde das Kolosseum lange Zeit als Festung
[* 15] benutzt; während
des Aufenthalts der Päpste in
Avignon und bis ins 16. Jahrh. hinein diente es als Steinbruch: fast zwei Drittel des
Baues sind der Verwendung für private und öffentliche
Gebäude des neuen
Rom zum Opfer gefallen. Doch blieb die
Masse des Erhaltenen
immer noch groß. Seit der Mitte des 18. Jahrh., zuerst durch
Benedikt XIV., ward der
Erhaltung und Wiederherstellung
größere Sorgfalt zugewandt. 1811 begann die Bloßlegung des antiken
Bodens um das Kolosseum; 1813 fand man die unterirdische
Anlage
der
Arena, 1874 ging man daran, die
Arena wiederum von Schutt und Erde zu räumen und die unterirdischen
Gänge zu säubern. Gegenwärtig ist die Hälfte sämtlicher innern
Substruktionen bloßgelegt.
Der
Umfang beträgt 524, die Länge der großen
Achse 188, der kleinen 155, die entsprechenden
Achsen der
Arena 86 und 54 m,
die Gesamthöhe 48 m. Das
Gebäude selbst, von elliptischer Form, ist aus Travertinquadern ausgeführt. Die Außenseite stellt
sich in vier
Stockwerken dar, von denen die drei untersten aus je 80
Bogen
[* 16] und Pfeilern mit vorgelegten dor., ion. und korinth.
Halbsäulen bestanden (nur 33 sind vom Untergeschoß erhalten). Das Ganze hat vier Haupteingänge, die durch reichen
Schmuck ausgezeichnet waren.
Innerhalb der Umfassungsmauer befinden sich fünf elliptische Mauerringe, welche, an Höhe nach innen
zu abnehmend, die Sitze der Zuschauer trugen. Bewundernswert ist besonders die
Anlage der innern
Gänge und
Treppen,
[* 17] die zu
den verschiedenen Sitzreihen führten. Die marmornen Sitzstufen, bis auf ganz geringe Reste zerstört, stiegen terrassenförmig
von der
Arena bis zur Höhe des dritten äußern
Stockwerks. Zu unterst befand sich das Podium mit der
Kaiserloge und gegenüber liegendem entsprechendem
Balkon an den beiden
Enden der kleinen
Achse der
Arena; auf den Sitzen des
Podiums nahmen Senatoren,
Vestalinnen, fremde Gesandte und andere Ehrengäste Platz.
Zwei weitere Stufenordnungen (maeniana),
die erste mit etwa 16, die zweite mit etwa 20
Stufen, waren für
die röm. Ritter und
Bürger bestimmt. Oberhalb folgt eine mit Zugangsthüren (vomitoria) und Fenstern durchbrochene Gürtelwand
(balteus), die, wie es scheint, eine aus 80
Säulen
[* 18] bestehende, dem vierten äußern
Stockwerk entsprechende
Halle
[* 19] trug. Innerhalb
der
Halle, auf Holzgerüsten, fanden die Zuschauer aus den untern
Klassen Platz. Unter der
Arena zogen sich
gemauerte
Gänge hin, teils für die wilden
Tiere, teils für
Maschinerien aller Art. Die Zahl der Zuschauer, welche das Kolosseum fassen
konnte, wird auf 87000 angegeben. -