forlaufend
494
Mebl geeignet. Die Läufer ruhen durch ihr Eigen- gewicht auf der Mahlbahn und dem Mahlgut auf. ilm das Überheben der Läufer über größere, dem Zerdrücken widerstehende Materialstücke zu ermög- lichen, sind die Rotationsachsen derselben durch Ge- lenke so mit der senkrecht stehenden, die kreisförmige Mahlbahn im Mittelpunkt durchdringenden Trieb- welle verbunden, daß die Läufer, während sie diese Welle umkreisen, auch eine Vertikalbewegung aus- zuführen vermögen.
Oberhalb der Mahlplatte und diese berührend, folgen den Läufern Streichbleche, die das Mahlgut auf der Arbeitsfläche auflockern und verteilen, es auch erneut der Läuferbahn zu- führen.
Der Antrieb eines Kollision liegt entweder, wie vorstehende [* 1] Figur zeigt, unter der Mahlplatte oder über derselben.
Zuweilen wird die kreisende Be- wegung nicht den Läufern, sondern dem Vodenstcin erteilt.
Einen bei der Goldgewinnung [* 2] angewendeten Kollision zeigt die Tafel: Goldgewinnung II, [* 1] Fig. 4. Kollerhahn, s. Kampfläufer.
Kollermühlen, s. Gold [* 3] (Bd. 8, S. 121a). Kollern, Blasen, Kudern, Rudern, in der Jägersprache der Valzlaut des Birkhahns. Kollött, s. sollst. Kolli, s. colio. Kollidieren (lat.), zusammenstoßen;
wider- streitend zusammentreffen (s. Kollision).
Kölliker, Albert von, Anatom, Zoolog und Histo- log, geb. zu Zürich, [* 4] studierte zu Zürich, Bonn [* 5] und Berlin [* 6] 1830-41 Medizin, habilitierte sich 1843 als Privatdocent an der Universität zu Zürich, wurde 1845 daselbst außerord.
Professor der Physio- logie und der vergleichenden Anatomie und 1847 ord. Professor für dieselben Fächer [* 7] in Würzburg, [* 8] zu denen 1849 auch die Anatomie hinzukam. 1866 gab er die Physiologie an von Bezold ab und vertritt seit dieser Zeit die Anatomie, Mikroskopie und Ent- wicklungsgeschichte.
K.s wissenschaftlicher Ruf be- ruht auf seinen ausgezeichneten Forschungen auf dem Gebiete der normalen mikroskopischen Anatomie. Er schrieb darüber «Mikroskopische Anatomie» (2 Bde. in 3 Abteil., Lpz. 1850-54),
«Handbuch der Ge- webelehre des Menschen» (ebd. 1852; 6. Aufl. 1889 fg.) und die «Ieon63 liiZtiologicks» (1. und 2. Abteil., 1. Heft, ebd. 1864-66).
Auch auf dem Ge- biete der Embryologie hat Kollision Hervorragendes ge- leistet, wie seine Schriften «Entwicklungsgeschichte der Cephalopodcn» (Zur. 1844),
«Entwicklungs- geschichte des Menschen» (Lpz. 1861; 2. Aufl. in 2 Hälften 1876-79),
sowie sein «Grundriß der Ent- wicklungsgeschichte» (ebd. 1880; 2. Aufl. 1884) be- weisen. Mehrere Untersuchungen in der systemati- schen Zoologie und vergleichenden Anatomie, wie die «Siphonophoren oder Schwimmpolypen von Artilcl, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. Messina» [* 9] (Lpz. 1853),
«über das Ende der Wirbel- säule der Ganoiden und einiger Teleostier» (ebd. 1860),
«Beobachtungen über die Wirbel der Sela- chier» (Frankf. a. M. 1863),
«Anatom.-systematische Beschreibung der Alcyonarien. Abteil. 1: Die Pennatuliden» (ebd. 1870-72) und «Morphologie und Entwicklungsgeschichte des Pennatulidcnstam- mes nebst allgemeinenVetrachtungen zurDescendenz- lehre» (ebd. 1872),
betreffen die Tierklassen der Po- lypen und Fische. [* 10]
Histologischen Inhalts sind die Monographien «Über die Pacinischen Körperchen» (hg. im Verein mit I. Henle, Zür. 1843) und «Die normale Resorption des Knochengcwebes» (Lpz. 1873) sowie zahlreiche Abhandlungen histologischen und physiol. Inhalts, in verschiedenen Fachzeit- schriften veröffentlicht.
Mit von Siebold und fpäter mit Ehlers giebt Kollision seit 1849 die «Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie» heraus. Kölliker, Theod., Chirurg, Sohn des vorigen, geb. in Würzburg, studierte in Würz- burg und Göttingen, [* 11] war 1^ Jahre anatom. Assi- stent seines Vaters und 3 Jahre chirurg. Assistent von R. von Volkmann in Halle. [* 12] 1881 habilitierte er sich in Leipzig [* 13] für Chirurgie, woselbst er 1885 die Direktion der orthopäd.
Universitätspolitlinik übertragen erhielt und 1891 zum außerord.
Pro- fessor ernannt wurde. Kollision schrieb: «über das 03 int6i'maxi11ai-6 des Menschen und die Anatomie der Hasenscharte und des Wolfsrachens» (Halle 1882), «Die Verletzungen und chirurg. Erkrankungen der peripherischcn Nerven» [* 14] (Stuttg. 1890),
«Über die Fortschritte der operativen Chirurgie des Rücken- marks und der peripherischen Nerven» (ebd. 1892). Kollimation (frz.), bei einem Meßinstrument die genaue Übereinstimmung des wirklichen Wertes einer gemessenen Größe mit der am Instrumente abgelesenen Angabe.
Ist diese Übereinstimmung nicht vorhanden, so ist das Instrument mit dem sog. Kollimationsfehler behaftet, der beseitigt oder seiner Größe und Lage nach genau bestimmt und dann bei jeder einzelnen Messung in Rechnung gestellt werden muß. - Mit dem ÄusdruH Kvl- limationsachse bezeichnet man die durch das Fadenkreuz (s. d.) bestimmte Visier- oder Absehlinie eines Fernrohrs. Kollin, Stadt in Böhmen, [* 15] s. Kolin. [* 16] Kollision (lat.), eigentlich Zusammenstoß, z. V. von Schiffen (s. unten);
dann ein Zusammentreffen von Ansprüchen und Forderungen, die nicht gleicher- maßen erfüllbar sind, von denen daher notwendig eine der andern weichen muß, so Kollision der Pflichten (s. Pflicht). Kollision von Gesetzen oder (wie nach einem alten jurist. Sprachgebrauch gesagt wird) vonStatuten liegt vor, wenn es zweifelhaft ist, nach welchem der nebeneinander in verfchiedenen Rechtsgebieten gel- tenden und ihrem Inhalte nach nicht miteinander übereinstimmenden Gesetzen oder Nechtsregeln ein Thatbestand zu beurteilen ist, oder wenn in dem- selben Rechtsgebiete das Gesetz geändert wird und nun in Frage kommt, ob das ältere oder das neuere Gesetz anzuwenden ist.
Man spricht im ersten Fall von einer örtlichen Kollision, im zweiten Fall von einer zeitlichen Kollision der Gesetze oder Statuten. Kollision von Rechten liegt vor, wenn Rechte, deren Begründung auf verschiedener Grundlage beruht, in der Ausübung zusammentreffen und hier einander widerstreiten;
z. B.: der Eigentümer hat das Recht der ausschließlichen Benutzung der ihm gehörigen ¶