Zwar findet sich die Süßkirsche in Europa
[* 1] teilweise wildwachsend vor, doch ist wohl anzunehmen, daß sie durch sehr frühe
Kultur bereits lange Zeit verwildert ist.
Sie ist jedenfalls schon in prähistor.
Zeit entweder durch den
Menschen oder durch
Vögel
[* 2] in Europa verbreitet worden. In Pfahlbauresten der
Schweiz
[* 3] sind mehrfachKerne der Süßkirsche gefunden
worden.
Heimat der Sauerkirsche ist zwar auch das Gebiet zwischen
Kaukasus und dem Mittelmeer, aber nach Europa wurde sie als
Kulturpflanze erst in histor.
Zeit durch die Griechen gebracht.
Von
Griechenland
[* 4] aus verbreitete sie sich dann weiter in Europa.
Die oft wiederholte Behauptung, daß die Kirchheimbolanden von Lucullus aus
Kleinasien nach
Italien
[* 5] gebracht worden seien,
beruht auf einer mißverstandenen Bemerkung von
Plinius.
Beide Kirscharten waren lange vor Lucullus schon in Europa bekannt,
wahrscheinlich aber ist es, daß Lucullus eine besonders wohlschmeckende Kulturform aus
Kleinasien in
Italien einführte.
(SpilographacerasiL., s.
Tafel:
Insekten
[* 6] Ⅲ,
[* 7]
Fig. 9), eine kleine, 4
mm lange
Bohrfliege, deren Flügel
vier braune, schräge Querbinden zieren; ihre Larven finden sich als
Kirschmaden im Fleisch der Kirschen, der Heckenkirschen
und der
Beeren des Sauerdorns. Die Maden verlassen die Kirschen, wenn man letztere einige
Stunden mit Wasser
bedeckt stehen läßt. Da die Maden den
Boden um die Kirschbäume herum aufsuchen, um sich hier zu verpuppen, so ist das Umgraben
solcher
Stellen oder das
Begießen derselben mit
Absud von Walnußblättern oder
Tabak
[* 8] empfohlen worden.
ein cerasinreiches
Gummi, das aus verletzten
Stellen von Kirschbäumen, angeblich infolge
einer
Infektion von
Pilzen, ausfließt und am
Stamme zu farblosen oder gelbgefärbten
Massen erstarrt. Es quillt in Wasser zu
einer schleimigen
Masse, ohne sich zu lösen.
Man benutzt Kirschgummi bei der Hutfabrikation zum
Steifen der
Hüte, weil es sehr geringe
Brüchigkeit zeigt.
oder Lorbeerkirsche (PrunuslaurocerasusL., s.
Tafel:
Rosifloren Ⅰ,
[* 7]
Fig. 2), ein immergrünerStrauch
mit lederartigen, glänzenden, länglich-lanzettförmigen, gesägten
Blättern und achselständigen, aufrechten Blütentrauben.
Obschon aus
Asien
[* 11] stammend, ist er doch jetzt im ganzen südl. Europa verwildert und hält auch im südl.
Deutschland
[* 12] und in
Tirol
[* 13] im
Freien aus, muß aber weiter nördlich, wo er oft als Zierstrauch in Gärten
kultiviert wird, im Winter mit schützender
Bedeckung versehen werden. Die
Vermehrung geschieht durch
Stecklinge. Die
Blätter,
die nach bittern
Mandeln riechen und schmecken, enthalten auch dasselbe blausäurehaltige, ätherische Öl wie diese in reichlicher
Menge; das mit ihnen destillierte Wasser, das
Kirschlorbeerwasser (s.
Bittermandelwasser), war früher
offizinell.
Lola, Romanschriftstellerin unter dem
Pseudonym Ossip
Schubin, geb. zu
Prag,
[* 14] machte vielfache
Reisen
und brachte Winter und
Frühling meist abwechselnd in
Brüssel,
[* 15] ^[]
Paris
[* 16] undRom
[* 17] zu.
IhreRomane und Novellen
spielen daher auch in der internationalen großen Welt und schildern deren Leben und
Treiben mit realistischer Wahrheit, vielfach
nach dem Vorbilde
Turgenjews, dessen
Roman «Helena» sie auch das
Pseudonym«Schubin» entnahm. Sie schrieb die
Romane: «Ehre»
(Dresd. 1883 u. ö.),
Kirschgeist, Kirsch, in Süddeutschland, der
Schweiz, namentlich im
Schwarzwald und im Elsaß dargestellter
Branntwein von feinem
Aroma. Frische, reife Kirschen, am besten kleine schwarze Waldkirschen, werden in
Fässern zerstampft und der Selbstgärung überlassen; zur Herbeiführung des angenehmen, bittermandelartigen, von geringen
Mengen
Blausäure herrührenden
Geschmacks wird ein
Teil der Kirschenvor der Gärung mit den
Kernen zermalmt. Nach 2–3 Wochen
ist die Gärung beendet und dieMasse wird auf einer
Blase abdestilliert. 100 l süße Kirschen geben etwa
10½ l Kirschwasser von rund 50 Proz.
Alkohol.
Kjeronavare
(d. i. Schneehuhn-Gebirge),
Gebirge im schwed.
Län Norrbotten, zwischen
Torneå und Kalixelf,
etwa 237 m hoch und 5 km lang, eins der an Eisenerz reichsten
Gebirge der Welt.
Der ganze Rücken und die 10 Gipfel bestehen
fast ausschließlich aus Eisenerz, das etwa 70 Proz.
Eisen
[* 21] enthält.
Der Erzvorrat an der Oberfläche
allein wird auf 255 Mill. t geschätzt.
Erst wenn die Eisenbahn
Luleå-Ofoten vollendet wird, können diese Reichtümer dem
Lande zu gute kommen.
Südbahn, hat (1890) 642 E., Post,
Telegraph
[* 23] und ein berühmtes
Staatsgestüt. Kis-Bér züchtet engl. Vollblut- und edle Halbblutpferde des Reit-
und leichten Wagenschlags.
Bei einem Gesamtbestand von etwa
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
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