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Handel gebracht. Der große Gehalt an aufgeschlossener
Kieselsäure giebt dem Mörtel gute hydraulische Eigenschaften.
Der feine aus den Feuerzügen c kommende
Staub wird, mit
Carbolsäure gemischt, als Desinfektionsmittel in den
Handel gebracht.
AlleMaschinen zum Zerkleinern und Mischen dieser
Stoffe werden durch den vorerwähnten Dampfkessel
[* 1] getrieben. Ein solcher Ofen
mit acht Zellen verbrennt bei ununterbrochenem Betrieb jährlich etwa 14400 t (à 1000 kg)
Kehricht. –
Vgl. Zeitschrift
des
Architekten- und Ingenieurvereins in Hannover
[* 2] (Hannov. 1890).
GroßerKai oder
GroßerFluß, in
Afrika,
[* 10] an der Westgrenze des eigentlichen Kaffernlandes
(Britisch-Kaffraria oder
Transkeidistrikt), entspringt in den Stormbergen, nimmt von links den Indwe auf, hat gewundenen,
nach
Regen sturzbachähnlichen, 280 km langen Lauf und mündet nördlich vom
Kap Morgan.
oder
Tikul (engl. kyat oder ticul), birmanische Geldeinheit und Gewichtsgröße, meist ungenau
als
Tikal bezeichnet.
Sowohl im Münzwesen
[* 11] als auch beim
Handels- und Edelmetallgewicht hat der Keiat eine
Schwere von
255½ engl.
Troygrän = 16,5561 g.
Der Feinsilbergehalt ist 16 g = 1,5 brit.-ostind.
Rupien (= 2 M.).
Geprägt ist der
Keiat erst seit 1861.
Beim Handelsgewicht ist der Keiat der 100.
Teil des
Wiß(vis, viss) oder
Pektha(paiktha), sodaß das
Wiß eine
Schwere von 3,65 Pfd. engl. Handelsgewicht oder 1,6556 kg hat.
(spr. kihslě [kihlě]),Municipalborough in der engl.
GrafschaftYork, im West-Riding, 15 km im NW. von
Bradford, unweit der
Aire, in deren tiefem
Thale, hat (1891) 30811 E., gegen 25247 im
J. 1881, Lateinschule;
Fabrikation von Worstedzeugen, Baumwollstoffen und Papier;
Maschinenbau, hauptsächlich Webstühle,
[* 12] Näh- und Waschmaschinen.
kleine Inselgruppe im östl.
Teile der Bandasee, südlich von Neuguinea und westlich von dem Aru-Archipel,
zwischen 5 und 6° südl. Br. und etwa unter 133° östl. L., besteht aus den höher sich erbebenden
InselnGroß-Kei (Nuhujund)
und
Klein-Kei (Nuhuroa) sowie aus einer Anzahl niedrigerer
Inseln von zusammen 1211 qkm, nach anderer Messung 1650 qkm, mit
17–20 000 E., Papua und
Alfuren, zu denen sich malaiische und bugische Einwanderer sowie solche von
Amboina und andern
Inseln gesellen. Etwa ein Drittel bekennt sich zum
Islam. Die größere
Insel ist vulkanisch und trägt ein
600–900 m hohes
Gebirge, die kleinere besteht aus Korallenfels. Heftige
Erdbeben
[* 13] sind häufig. Gute Ankerplätze sind auf
Groß-Kei, Dula, Dula-Laut. Der Archipel gehört zur niederländ.
Residentschaft
Amboina der
Molukken. Die Kei-Inseln sind reich an
Holz
[* 14] (Teakbäumen), das zum Bootsbau verwandt wird.
ein aus widerstandsfähigem Material, meist
Eisen
[* 15] oder
Stahl, hergestelltes dreiseitiges Prisma,
[* 16] von dessen drei
Kanten die eine, die Schneide, zum Eindringen in ein zu zerteilendesWerkstück bestimmt ist, während
die gegenüberliegende
Fläche, der Rücken, zur
Aufnahme von
Schlägen dient, wenn nicht ein gleichmäßiger Druck, der oft
an einem Stiel angreift, die Vorwärtsbewegung bewirken soll. Der Keil ist als Grundform aller Schneidwerkzeuge anzusehen;
Äxte und
Messer,
[* 17] Scheren,
[* 18] Sägen,
[* 19] Hobel und
Schaber,
Bohrer
[* 20] und
Fräser u.s.w. ergeben sich aus den verschiedenen
Bewegungsarten eines geschärften Keil. Als Maschinenelement dient der Keil zur
Verbindung von Konstruktionsteilen, z. B. von
Achsen oder
Wellen
[* 21] mit Rädern oder
Riemenscheiben, oder zur Erzielung langsamer, genauer oder große Kraft
[* 22] erzeugender
Bewegungen.
Im erstern Fall, als Verbindungskeil, hat er keine Schneide und nur wenig
Anzug; seine Form ist je nach
der Gestalt und der Beanspruchung der zu verbindenden Konstruktionsteile verschieden, und die beiderseitige Befestigung erfolgt
mittels Vertiefungen (Keilnuten) in den betreffenden
Teilen.
Als Bewegungsorgan wird der Keil, der dann als schiefe Ebene wirkt, z. B. bei Lagern zum Nachstellen derselben, bei
Prägepressen zum
Einstellen der Druckplatte, bei Ölsamenpressen zur Erzeugung des Druckes angewendet.
Die bei Befestigungskeilen zum Herausziehen angebrachten
Vorsprünge
(Keilnasen) werden, wenn die Keil an bewegten
Teilen
(Wellen)
angebracht sind, gegen Unglücksfälle mit Blechhüllen verdeckt. Bei Befestigungs- und Stellkeilen wird ein Lockern durch
eine sog.
Keilsicherung verhindert, die am einfachsten durch einen quer durch den Keil gesteckten
Stift
(Splint)
gebildet wird.
Ernst, Buchhändler, geb. in Langensalza,
[* 23] besuchte das Gymnasium in
Mühlhausen,
[* 24] erlernte den
Buchhandel
und redigierte schon als
Gehilfe in
Leipzig
[* 25] die Zeitschrift
«UnserPlanet» (später «Wandelstern»). Auch veröffentlichte er
Novellen u. d. T.
«Melancholie»
(Bautzen
[* 26] 1845). Im J. 1845 begründete er eine Verlagsbuchhandlung inLeipzig
und gab die
Monats-, später Wochenschrift
«Leuchtturm» (1846–51) heraus, die wegen ihrer liberalen
Tendenz unterdrückt wurde.
Ein Preßprozeß brachte Keil im April 1851 auf neun
Monate ins Gefängnis in Hubertusburg. Hier faßte er die Idee zur
«Gartenlaube»
(s. d.),
die dann K.s erfolgreichstes Unternehmen wurde. Außerdem erschienen in seinem Verlag: der «Dorfbarbier»,
Bocks«Buch vom gesunden und kranken
Menschen», Herm.
Schmids Erzählungen aus den bayr.
Bergen,
[* 27]
Romane von E. Marlitt, E. Werner, W. Heimburg,
Schriften von
Schulze-Delitzsch,
Gedichtsammlungen u. a. Nach K.s
Tode (23. März 1878) wurde das
Geschäft Ende 1883 an
Adolf und
PaulKröner in
Stuttgart
[* 28] verkauft,
die es unter der Firma ErnstKeilsNachfolger in
Leipzig fortführen. Die
«Gartenlaube» hat unter ihrer
Leitung einen neuen Aufschwung genommen. Dazu traten der «Gartenlaube-Kalender»
(1886 fg.) und illustr.
Ausgaben der Werke der schon genannten Romanschriftstellerinnen. 1888 trat
AlfredKröner als Teilhaber
in die Firma. (S.
Kröner,
Adolf.)