112 wächshäuser, Bd. 7, S. 967b), muß ein möglichst helles
Glasdach, entweder ein- oder zweiseitig, mit oder ohne Stehfenster, eine gute Lüftungsvorrichtung sowie eine zur Erzielung
einer Wärme
[* 1] von 5–7°R. bei stärkster Winterkälte ausreichende Heizungsanlage erhalten, sodaß sich im Innern eine möglichst
gleichmäßige Wärme und eine frische, aber trockne Luft erhalten läßt. Das Kap soll außerdem
so eingerichtet sein, daß die
Pflanzen möglichst nahe unter dem
Glasdache zu stehen kommen.
(lat.) oder
Haarröhrchenwirkung, die Niveauveränderungen in engen Rohren oder
Kanälen, wenn dieselben
mit ihrem untern Ende in eine Flüssigkeit eintauchen. Diese Erscheinungen treten namentlich in kapillaren, d. h.
nur haarweitenRöhren
[* 2] auf, daher der
Name. Wenn die
Substanz der
Röhre von der Flüssigkeit benetzt wird,
wie
Glas
[* 3] vom Wasser, so findet im Röhrchen eine
Erhebung über den äußern Flüssigkeitsspiegel statt, und zwar ist die Höhe
der gehobenen Flüssigkeitssäule umgekehrt proportional dem Durchmesser des Röhrchens. In einem 1
mm weiten Glasröhrchen
steigt das Wasser 30
mm hoch über den äußern
Spiegel,
[* 4] in einer 2, ½, ⅓
mm weiten
Glasröhre steigt
also das Wasser 15, 60, 90
mm hoch.
In der gleichen
Röhre steigen verschiedene benetzende Flüssigkeiten nicht gleich hoch; so steigen z. B.
Weingeist,
Terpentinöl und Petroleum ungefähr nur halb so hoch als Wasser. Flüssigkeiten, welche die
Substanz des Röhrchens nicht benetzen, wie
Quecksilber in Berührung mit
Glas, erleiden eine Depression,
[* 5] die um so bedeutender
ist, je enger das Röhrchen. Aus diesem
Grunde sollen enge
Röhren nicht zu
Barometern verwendet werden, weil sie eine zu starke
Depression der Barometersäule bewirken würden.
Die Oberfläche
(Meniskus) der Flüssigkeitssäule in einer engen
Röhre ist gekrümmt und zwar konvex
bei nicht benetzenden Flüssigkeiten (z.B.
Quecksilber), dagegen konkav bei benetzenden (z.B. Wasser). Wie enge
Röhren, so
wirken auch die feinen
Kanäle im
Löschpapier, in
Lampendochten u.s.w. So steigt z. B. das Petroleum aus dem
Gefäß
[* 6] durch in
dem Docht bis zum
Brenner empor. Auch der Saft in den
Pflanzen steigt vermöge der Kapillarität bis zur höchsten
Spitze empor.
Bei den Erscheinungen der Kapillarität wirken mehrere
Ursachen zusammen. Die schwere Flüssigkeit strebt möglichst tief zu sinken, ihre
freie Oberfläche, welche die Eigenschaft einer gespannten
Haut
[* 7] hat (s. Oberflächenspannung),
[* 8] möglichst
zu verkleinern und ihre Berührungsfläche zwischen der Röhrenwand zu vergrößern. Je nach dem Verhältnis der Kohäsion
der Flüssigkeit zu der
Adhäsion zwischen dieser und der Gefäßwand zeigt sich die eine oder die andere Wirkung (Kapillarität oder
Depression). Mathem.
Theorien der Kapillarität rühren her von Clairault,
Th.
Young, Laplace, Poisson und Gauß. Für
die
Landwirtschaft ist die KapillaritätdesBodens eine wichtige Eigenschaft der Ackererde, durch die in trockner Zeit die Feuchtigkeit
aus dem
Untergrunde bis zu den Pflanzenwurzeln gehoben wird. Am größten ist
die Kapillarität beim
Thon- und Moorboden, am geringsten
beim Sandboden.
Koba, zwei Küstenlandschaften in
Französisch-Guinea, südlich von
Senegambien im westl.
Afrika,
[* 9] zwischen dem Rio
[* 10]
Pongo im N.
und dem
Fluß Scarries im S. Der
FlußDembia trennt Koba von Kapitaï. Koba hat einen Flächeninhalt von 660 qkm, Kapitaï
von wenigstens 1650 qkm; beide Landschaften zusammen zählen etwa 30000 E., welche den Baga und eingewanderten
Susu angehören. Koba ist flach und hat ausgedehnte Palmenhaine, Kapitaï zeigt den Charakter eines Gebirgslandes. Koba
ist wichtig wegen der Produktion von Kolanüssen, dem bedeutendsten Handelsartikel nach dem
Binnenlande, den portug. und brit.
Besitzungen
Senegambiens.
(aus dem lat. capitale [debitum],d. i. Hauptschuld), im volkswirtschaftlichenSinne ein
Vorrat von solchen
Gütern, die selbst Produkte der menschlichen
Arbeit sind und als
Mittel zu weiterer Produktion verwendet
werden. Bloße Naturfaktoren, insbesondere aber auch der
Grund und
Boden in seinem natürlichen Zustande gehören also in diesem
Sinne nicht zum Kapital, obwohl sie ebenfalls unmittelbar zu produktiven Zwecken benutzt werden
können. Das volkswirtschaftliche Kapital besteht demnach zunächst aus den
Gebäuden,
Maschinen, Werkzeugen u.s.w., welche der
Produktion dienen, aus den Vorräten von Rohstoffen und Halbfabrikaten, die zu unmittelbar brauchbaren
Gütern umgewandelt
werden sollen, und von Hilfsstoffen, die (wie z.B.
Kohlen) bei dem Produktionsprozeß verbraucht werden.
Auch die durch Kultur, Düngung,
Drainierung u.s.w. bewirkten Verbesserungen der Grundstücke bilden einen
Teil des Kapital, der allerdings mit der Naturgrundlage des
Bodens vollständig verschmolzen ist und nur theoretisch von derselben
wieder getrennt werden kann. Man pflegt auch häufig die in der Gesellschaft vorhandenen Vorräte von Lebensmitteln für
den
Unterhalt der
Arbeiter zu dem volkswirtschaftlichen Kapital zu rechnen, indem auch diese als
Mittel oder
Unterstützung der fernern Produktion erscheinen.
Das
Geld ist kein unmittelbares, eigentliches Produktionsmittel; doch wirkt es indirekt als solches, indem es bei der tauschwirtschaftlichen
Gesellschaftsordnung zur Erleichterung des Produktionsprozesses wesentlich beiträgt. Im privatwirtschaftlichenSinne erscheint
das Kapital als Vermögen, welches für die
Besitzer (Kapitalisten) eine
Quelle
[* 11] von Einkommen bildet. Unter
diesen
Begriff in seinem weitesten
Sinne fällt sowohl der Grundbesitz wie das bewegliche Kapitalvermögen; doch wird zweckmäßiger
der erstere als eine besondere ökonomische
Kategorie für sich behandelt.
Das materielle Kapital umfaßt die sachlichen Produktions- und Erwerbsmittel, dasimmaterielle
Kenntnisse, Fähigkeiten,
Rechte, wertvolle Verhältnisse, wie
Besitz einer renommierten Firma. Erwerbs- und Produktionsmittel,
die augenblicklich unbenutzt liegen, heißen totes Kapital. Man unterscheidet ferner in jedem kapitalistischen Unternehmen
das stehende oder
Anlagekapital (s. d.) und das umlaufende oder
Betriebskapital (s. d.). Die von
Hermann eingeführte
Teilung
des Kapital (im weitern
Sinne) inProduktivkapital und Nutzkapital beruht auf der Unterscheidung, daß die
Kapital entweder
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
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