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schichte des Osmanischen Reichs» (englisch, französisch, deutsch, rumänisch). ^ Kantenbeutel, ein langer, starker ^techbeutel für Wagner und Zimmerleute, dient zum Aus- stemmen sehr tiefer Löcher; er führt seinen Namen von der in der Richtung der Achse laufenden Kante, ^ welche von zwei schrägen Flächen gebildet wird und das Werkzeug bedeutend verstiirkt und vor dem Biegen und Abbrechen schützt. (S. auch Beutel.) [* 1] Kantenlineal, Kantenschrägmaschine, s. Buchbinderei (Bd. 3, S. 651 u). Kantenstecher, s. Gartengeräte (Vd.7, S.555d).
Kanter, kurzer Galopp [* 2] des Pferdes, s. Canter. Kanth, Stadt im Kreis [* 3] Neumarkt des preuß. Reg.-Bez. Vreslau, 20 km von Vreslau, an der Weistritz und der Linie Vreslau-Sorgau-Halb- stadt der Preuß. Staatsbahnen, [* 4] Sitz eines Amts- gerichts (Landgericht Vreslau), hat (1890) 2785 E., darunter 1035 Evangelische; zwei Postämter dritter Klasse mit Telegraph, [* 5] bedeutende Weißgerberei und Handelsgärtnerei. Hier siegten die Preußen [* 6] über die Bayern. [* 7] Kanthaken, [* 8] ein zum Umwenden (Kanten) schwe- rer Bauhölzer dienendes Wertzeug der Zimmerleute, welches an einem Cnde mit einem Ring (Kant- ring), am andern mit einem zum Fassen des Holzes bestimm- ten Haken versehen ist.
Wäh- rend letzterer über eine Kante des Stammes gelegt wird, steckt man durch den Ning nach un- ten einen Hebebaum und ver- mag so mittels vergrößerter Hevelkrast den Stamm leichter umzuwenden. (S. beistehende [* 8] Figur." Kanthariden, s. Blasenkäfer und Spanische [* 9] Fliege. Kantharidenkollodium, Kantharidenkam- pfer, Kantharidenpflaster, Kanth aridentink- tur, s. spanische Fliege. Kantharidin, s. Cantharidin. Kantharus, bei den alten Griechen der bohe Henkelbecher (s. Tertfigur 2 beim Artikel Becher); [* 10] in der Altchristlichen Kunst (s. d.) der im Atrium be- findliche Brunnen. [* 11]
Kantholz, im Gegensatz zu den (unbearbeiteten) Rundhölzern alle im Querschnitt rechteckig oder qua- dratisch behauenen oder geschnittenen Baumstämme, selbst wenn ihre Kanten nicht scharf, sondern zum Teil verbrochen oder baumkautig, d. h. von der natürlichen Rundung des ursprünglichen Stammes begrenzt sind. Die Baumkante, auch Wahn- kante, Waldkante, Schalkaute, darf nie größer sein als ein Drittel der Breite [* 12] und nie länger als ein Fünftel der Länge eines Balkens.
Kantilene (ital.) war früher in Italien [* 13] die Be- zeichnung der weltlichen Gesänge und ist es noch jetzt für alle heitern und freundlichen Lieder. Dar- aus entstand die ueuere Bedeutung, nach der man in größeren musikalischen Sätzen jene Stellen oder Melodien, die sich durch ihren einfachen gesang- lichen Charakter als Kern des Ganzen bemerklich machen, als Kant-Laplacesche bezeichnet. ( Cantabile.) Kantille, Kaudille(spr.-illje) oder Bouillon (vom frz. caniietiiis, douilion; engl. dulliou, pni-i), Erzeugnisse der Gold- und Silberdrahtspinnerei, aus biegsamen Röbrchen von verschiedenem Querschnitt bestebend, welche dadurch hergestellt werden, daß der Draht, [* 14] meist echter oder unechter Gold-oder ^?ilber- draht, spiralförmig auf eine stählerne Nadel aufge- wickelt und regelmäßig von dieser heruntergeschoben wird.
Zuweilen verwendet man zu Kant-Laplacesche cementierten, d. h. mit einer dünnen Messingschicht überzogenen Kupferdraht, der mit farbiger Seide [* 15] übersponnen ist, oder auch mit Lahn übersponnenen Eisendraht. Je nachdem Nunddraht oder Lahn benutzt wird, zeigt die Kant-Laplacesche ein mattes oder glänzendes Aussehen. Ist die Nadel von halbrundem, drei- oder vierkantigem Querschnitt, so erhält der Draht regelmäßige Knickungen, die sich zu schraubenartigen Windungen verziehen und so den fertigen Kant-Laplacesche ein gekräuseltes Ausfehen geben.
Sowohl die echten als die un- echten Kant-Laplacesche werden zu Fransen, Borten, Quasten, Epauletten, Portepees u. s. w. verwendet. Kantme (frz. cantine, vom ital. cantina, Wein- keller), eigentlich Flaschenfutter, Flaschenkeller, dann VerkaufslokalfürNahrungsmittel,Putzgeräteu.s.w. in Kasernen, wo sie unter Kontrolle einer Kommission stehen und entweder von aktiven oder von invaliden, verheirateten Unteroffizieren verwaltet werden. Auch in Gefängnissen, industriellen Etablissements u. a. hat man Kant-Laplacesche Kant-Laplacesche Theorie, die Anschauung Kants und Laplaces über die Entstehung des Son- nensystems.
Nach Kant ist anfänglich der ganze von unserm Sonnensystem eingenommene Raum aus- gefüllt gewesen von der in ihre Grundstoffe aufge- lösten Materie, die jetzt die Körper unsers Sonnen- systems bildet. Infolge der allgemeinen Schwere haben die dichtern Elemente die dünnern angezogen, während andererseits auch uoch zwischen den dün- nern Elementen abstoßende Kräfte vorhanden ge wefen sind. Es bildete sich zunächst aus dem an- fänglichen Chaos eine große, in rotierender Be- wegung begriffene Masse, die sich in der Richtung der Rotationsachse abplatten mußte.
Diese Masse verdichtete sich allmählich im Centrum zu einem großen Ccntralkörper, der Sonne, [* 16] der von den übrigen Teilchen umkreist wurde. Daueben bildeten sich infolge der Verschiedenheit der Materie eine Reihe anderer untergeordneter Centren, die außer ihrer Bewegung um den Hauptkörper auch uock eine Notation um ihre Achse erhalten mußten. Auf diese Weise entstanden die Planeten, [* 17] aus denen, sich in ähnlicher Weise wieder dic Monde heraus- bildeten. Die schwacbe Seite dieser Kantschen Hypothese bildet der Umstaud, daß nach den Gesetzen der Mechanik die Summe der Notations- bewegungen in einem System nie durch die gegen- seitige Einwirkung seiner Teilcken geändert werden kann, sondern immer dieselbe bleiben muh, die sie von Anfang an war. - Unabhängig von Kant ge- langte zu einer ähnlichen Theorie Laplace.
Der- selbe setzt von vornherein eine große feurige, weit- hin mit einer glühenden Atmosphäre ^NMbene Sonne voraus, die sich in langsamer Notation be- findet. Durch Ausstrahluug in den Weltraum zog diese Masse sich zusammen; dadurch muhte ihre Rotationsgeschwindigkeit zunehmen. Es mußte dann einmal ein Zustaud vorbanden sein, bei dem sür die äußerste Schicht die Ccntrifugalkraft gleich der Anziehuug des Centrums war. Dieser Zu- stand bewirkte die Loslösung dieser Schicht und ihre Umbildung in einen den rotierenden Central- körper umkreisenden Ring. Im Laufe der Zeit mußte fo neben der immer mehr und mehr sick zusammenziehenden Sonne eine Reihe diese um- kreisender Ringe entstehen. Mit der allmählichen Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. ¶