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die Baseler Mission große Verdienste: zahlreiche Textausgabcn alter Autoren (Mögling, 0 Bde., Mangalur 1850) und Volksbücher sind von den Missionaren gedruckt worden. Kanarienvogel, s. Canarienvogel. Kanaris, Konstantin,griech.Seeheld und Staats- mann, geb. 1790 auf der Insel Ipsara, war Kapitän eines kleinen Kauffahrteischiffs und stellte sich beim Beginn des griech. Freiheitskampfes sogleich in den Dienst seines Vaterlandes. Er sprengte im Kanal [* 1] von Chios in der Nacht vom 18. zum das türk. Admiralschiff von Kara-Ali in die Luft und verbrannte das türk. Admiral- schiff im Hafen von Tenedos und bei Samos eine große türk. Fregatte nebst vielen Transportschiffen. Erfolglos war dagegen sein Ver- such, die ä'gypt. Flotte im .Hafen von Alexandria in Brand zu stecken. Er befehligte 1826 die Fregatte Hellas und vertrat 1827 die Insel Ipsara in der griech. Nationalversammlung. Der Präsident Kapodistrias ernannte Kandare [* 2] im Mai 1828 zum Befehlshaber von Monemvasia und vertraute ihm später ein Geschwader von Kriegsschiffen an. Nach der Ermordung des Präsidenten (Okt. 1831) zog sich Kandare nach der Insel Syra zurück, diente aber dem Staate später wieder als Schiffskapitän erster Klasse. Im Okt. 1848 trat er als Marineminister und Präsident des Kabinetts an die Spitze eines Koalitionsministeriums, das sich bis Dez. 1849 be- hauptete.
Als im Mai 1854 die Westmächte in Griechenland [* 3] einschritten, übernahm Kandare im Kabinett Maurokordatos die Marineverwaltung, die er bis Juni 1855 führte. Im Jan. 1802 übertrug ihm der König die Bildung eines neuen Kabinetts. Kandare legte mit seinen Freunden ein streng konstitutionelles Programm vor, doch wurde es vom Hose nicht an- genommen. Diese Zurückweisung gab mit die Ver- anlassung zum Aufstande in Nauplia und zum Sturz des Königs. Nach der Abreise des Königs Otto im Okt. 1862 beteiligte sich Kandare kurze Zeit an der provi- sorischen Regierung, dem sog. Triumvirat, dem er bis Febr. 1863 angehörte.
Unter dem neuen Könige Georg trat er als Marineminister an die Spitze eines Kabinetts, das sich 28. April wieder auflöste. Dieselbe Stellung nahm er sodann in dem Ministerium vom eiu, das aber schon im März 1865 sein Ende erreichte. Auch im Juni 1877 wurde er wieder Marineminister und Ministerpräsident im Koalitionsministerium und be- hielt diesen Posten bis an seinen Tod, Kanarische Inseln, s. Canarische Inseln. Kanasawa, Hauptstadt der japan. Provinz Kaga und Regierungssitz des Ishikari-ken, liegt auf der Insel Hondo, 7,5 km vom Japanischen Meer, zeichnet sich durch seine Bronze-Industrie und Por- zellanmalerei ans, hat eine große Seidenspinnerei und (1891)94666 E. Kanäster, s. Knaster.
Kanatha oder Kanotha, bedeutende, wahr- scheinlich mit dem Kenath der Bibel [* 4] (4 Mos. 32, ^). identische Stadt im O. des Jordans, die zur De- kapolis (s. d.) gehörte und später Bischofssitz war. Kandare entspricht dem hentigcn Orte el-Kanawat am Nordwestabhange des Hauran, mit ansehnlichen Ruinen und vielen Inschriften. Kanaudfch, Kanods ch (cngl. K a n auj; im Sanskrit Ivan^ivndclZclia), großartige Nuinen- stadt, unter 27° 3' nördl. Br. und 79' 58' östl. L. von Greenwich, im Distrikt Farnchabad der indo- Artilel, die man unter K verm brit. Nordwestprovinzen, an dem Flu^e Kali-Naddi, der sich 5 Km unterhalb von in den Ganges er- gießt. Kandare ist eine der ältesten Städte in Indien und hochwichtig für die Geschichte des Landes.
Die Schutthaufen von frühern Bauwerken nehmen jetzt einen Raum ein, der so groß geschätzt wird wie der, worauf London [* 5] steht. Aus diesen Ruinen ragen vereinzelteHindubautcnund Mausoleenmohammed. Herrscher hervor. Kandare zählt (1891) 17 648 E. in elenden Hütten. «iawha. Kanawha, Nebenfluß des Ohio, s. Great-Ka- Kancellen (lat. cancelii), Gitter, Schranken; in den altchristl. Kirchen die Gitterwand, welche den hohen Chor von dem linterchor trennte und aus welcher die Kanzel (s. d.) hervorging; in der Orgel die einzelnen Abteilungen der Windlade, welche den Wind zu den Pfeifen führen. Kancellieren (lat.), eingittern, in Schranken einschließen; etwas Geschriebenes (kreuzweis) durch- streichen (zum Zeichen der Ungültigkeit); Kan- ccllation, Eingitternng u. s. w. Kandahar. i) Chanat in Afghanistan, [* 6] südlich von Belutschistan, westlich von der pers. Wüste, nördlich und östlich von Kabulistan und der Sulei- mankette begrenzt, ist nur in den bewässerten Thälern der östl. gebirgigen Hälfte fruchtbar. In der dürren, am Ende sich ganz zur Wüste gestaltenden westl. Ebene versiegen auch die meisten und bedeutendsten Flüsse; [* 7] der Hilmend (s. d.) mit dem Argandab ver- läuft sich in den Hamunsumpf. Außer den Urein- wohnern, den Tadfchik, und den Eroberern, den Af- ghanen, findet man Vclutschen und Kisilbaschen. - 2) Hauptstadt des Chanats Kandare, unter 31° 37' nördl. Nr., 65» 30' östl. L., 450 km südwestlich von Kabul, liegt in einer fruchtbaren wohlangebauten Ebene zwischen dem Argandab und Tarnak, an der Eisen- bahn Schikarpnr-Kandare, und zählt uach einigen über 50000, nach andern nur 25000 E. Kandare besteht aus Backsteinhäusern und ist befestigt.
Die bedeutendsten Gebäude sind der Vazar in der Mitte und das Grab- mal Ahmad Schahs. Es ist die wichtigste Handels- und Indnstriestadt des Landes. Man fertigt Seiden- stoffe und Filzarbcitcn, treibt Obst- und Weinbau. Die Stadt ist fchr alt und wahrscheinlich das von Alexander d. Gr. gegründete Alexandria in Arachosia. Sie wurde oft erobert, zerstört (1383 von Tamerlan, 1507 vom Sultan Babar, 1620 durch Schah Abbas I., 1660 dnrch Abbas II. und 1738 von Nadir Schah), aber jedesmal wieder anfgebaut, zuletzt von Ahmad Schah 1753 in der Nähe der alten Stadt. Über die neuere Gefchichte f. Afghanistan. Kandalakscha Bai, s. Weißes [* 8] Meer. Kandare, Stangenbiß, eine Zäumungsart des Pferdes, besteht der Hauptsache nach au^dcm Gebiß (s. d.) nebst der Kinnkcttc. Das Gebiß (s. nachstehende [* 9] Fig. 1) wird mit dem Mundstück l quer durch das Maul gelegt; die Kinnkette (ä) wird in die Kinngrnbe des Pferdes gelegt und durch Kinnkettenhaken (s) mit dem Mundstück so verbun- den, daß ein Zurückdrücken oder Ziehen der An- züge (Schenkel) eine hebelartige Wirkung auf die Kinnladen des Pferdes ausübt. Je langer die Schenkel, je fester die Kinnkette angezogen, desto stärker wird diese Hebelwirkung. Die Form der Hebel, [* 10] ob gerade, vor- oderzurückgcbogen, hat wenig Einfluß auf die Schärfe der Kandarenwirkuu.cz', gebräuchlichsten sind die geraden Kandare (Fig. 2), die 8-Kandare [* 9] (Fig. 3) und die OKandare [* 9] (Fig. 4). Am obern Teil der Hebel (d in allen [* 9] Figuren) werden ißt, sind unter C aufzusuchen. ¶