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66 Kamcik - Kamele [* 1] (Wiederkäuer) [* 2] lassen, empört hatte. (S. Darms I.) - Des Kamele Großvater hieß ebenfalls Kamele, wie Herodot und die Inschrift von Bisutün berichten; anch dieser war ein Sohn eines Cyrus. Kamcik sspr.-tschik), Fluß in Bulgarien, [* 3] ent- steht aus dem Akilli-(Zahmen) oder Böjük-(Groften) Kamcik und dem Deli-(Wilden)Kamcik, die vom östl. Balkan kommen, fließt in sumpfigem Thal [* 4] in das Schwarze Meer südlich von Varna. Käme, s. Amerikanische Nasse (Vd. 1, S. 527 a). Kameen [* 5] (frz. cauiLL; ital. ^inmeo), Gemmen, bei denen die Verzierungen erhaben herausgearbeitet sind (s. die Tertfiguren '2,3 u. 4 beim Artikel Gemme [* 6] sowie Steinschncidckunst).
Kameele, s. Kamele. Kamehameha-Orden, hawaiischer, vom König Kamehamcha V. der Sandwich- inseln für 10 Ritter-Großkreuze, 30 Ritter-Com- mandeure und 50 Ritter-Genossen gestiftet. Das Ordenszeichen ist ein von einer Krone überhöhtes, von Strahlen bewinkeltes, weih emailliertes, gol- denes bez. silbernes Kreuz, [* 7] auf dessen rundem Mittel- sckild innerhalb blauen Randes mit der Umschrift «I^mtckamlüiH I.» sich der Buchstabe 15 befindet. Das Band [* 8] der Großkreuze ist rot mit zwei schmalen weißen Randstreifen, dasjenige der beiden andern Klaffen rot mit drei weißen Mittelstreifen.
Kameiros (lat. Camirus), im Altertum eine der drei .Hauptstädte von Rhodos, an der Westküste der Insel, von der sich westlich von Kala Varda Ruinen erhalten haben. Die Gräber der Unigegend haben wertvolle, uralte Gegenstände der Kunst- industrie, besonders bemalte Vasen, [* 9] in die Museen Zu London [* 10] und Paris [* 11] geliefert. Kameke, Arnold Karl Georg von, preuß. Gene- ral der Infanterie, geb. zu Pasewalk, [* 12] wurde 1836 Offizier im Ingenieurkorps, 1841-40 beim Festungsbau in Posen [* 13] und Königsberg [* 14] ver- wendet und 1850 unter Beförderung zum Haupt- mann in den Generalstab versetzt. 1850 - 58 war cr der preuh.
Gesandtschaft in Wien [* 15] zugeteilt und kam dann in das Kriegsministerium, wurde Okt. 1801 Oberst, 1803 Chef des Generalstabs des 8. Armee- korps, 1805 Generalmajor, bald darauf Chef des Generalstabs des 2. Armeekorps. Den Feldzug von 1866 machte er als Stabschef des 2. Armeekorps mit, wurde 1807 au die Spitze des gesamten Ingenieur- korps berufen, 1808 Generallieutenant. Am Kriege 1870 und 1871 nahm er als Commandeur der 14. Infanteriedivision teil, leitete den Kampf bei Spicheren ein und bewährte sich bei Colombcy und Gravelotte.
Nach der Kapitulation von Metz [* 16] eroberte er Diedenhofen, [* 17] Moutml!dy und Me'ziercs. Noch ehe Mszieres gefallen war, wurde Kamele nach Versailles [* 18] berufen, um die Oberleitung des In- genieurangriffs auf Paris zu übernehmen. Kamele wurde zum Chef des Ingcnicurkorps und zum Generalinspecteur der Festungen ernannt und 20. Febr. Kommandant des von den Deutschen be- setzten Teils der franz. Hauptstadt. Nach dem Frieden vertrat Kamele Preußen [* 19] im Bundesrate als Vorsitzender des Ausfchusfes für das Landheer und die Festungen, wurde zum zweiten Chef der Armce- verwaltung, 9. Nov. an Roons stelle zum Kriegs- minister und zum General der In- fanterie ernannt. Aus diefer Stellung fchied er nachdem er sich um die Heeres- verwaltung mannigfache Verdienste erworben hatte, und zog sich auf fein Gut Hohenfelde in Pommern [* 20] zurück. Er starb Seinen N^nen führt das frühere Fort Woippy bei Metz.
Kameke,Otto v on, Landschaftsmaler, geb. 3.Febr. 1826 zu Stolp [* 21] in Pommern, wandte sich erst als Hauptmann 1860 der Kunst zu, welcher er in Rom, [* 22] dann in Weimar [* 23] unter Böcklin, Michaelis und Graf Kalckreuth oblag. Seit 1875 ist in Berlin [* 24] thätig, seit 1887 Mitglied der Akademie, seit 1888 Pro- fessor. Er malt vorzugsweise Alpenlandschaften, von denenderDeutscheKaiser Die Wengeralp (1868/ und Vierwaldstättersee (1876), die Berliner [* 25] National- galerie Die St. Gotthardstraße (1879), die Dresdener Galerie Motiv vom Wettcrhorn (1882) besitzt; auck die Galerien zu Stettin, [* 26] Danzig, [* 27] Königsberg be- sitzen Gemälde von ihm.
Neuerdings malte er: Der Schlern, Am Misurina-See, Das Wellhorn. Kamele, auch Kameele (I^iopoäa), Familie der Wiederkäuer, die weder Hörner noch Geweihe [* 28] besitzt, Schneidezähne im Oberkiefer, Eckzähne und schwielige Sohlen hat. Eine Eigentümlichkeit der Kamele ist, daß sie allein unter allen Säugetieren keine runden, sondern ovale Blutkörperchen [* 29] haben. Man unterscheidet zwei Gattungen Kamele. Von der ersten Gattung, dem eigentlicken Kamel, giebt es zwei Arten, das einbuckelige Kamel oder Dromedar ((^inklug äroiueäai-iuz Z??^., s. Tafel: Kamele I, [* 30] Fig. 2) und das zwei- buckclige Kamel oder Trampeltier ((^ni6in8 dÄcti'i^nuZ ^i'H^., f. Taf. I, [* 30] Fig. 3), die aber wahr- scheinlich nur durch Domestikation gebildete Rasfen sind.
Das erstere kommt im westl. Asien [* 31] und Nord- afrika, das zweite im mittlern Asien und Eüd- rußland vor; beide werden zum Lasttragen und Reiten gebraucht. Wilde Kamele sind erst kürzlich südlich vom Thian-Schan im Tarimbecken bei Lov-Nor von Przcwalstij entdeckt worden. In Kleinasien wurde das Kamel durch die Kriege der Araber gegen das Byzantinische Reich bekannt. Vor der mohammed. Herrschaft scheint es dort nicht verbreitet gewesen zu sein. Mit den Eroberungszügen der Türken ge- langte es auch ins südöstl.
Europa, [* 32] ebenso nach Spanien [* 33] mit den erobernden Arabern, nach deren Vertreibung es von dort verschwand. Besonders eignen sich die Kamele zum Aufenthalt in pflanzen- und wasserlosen Gegenden; denn sie sind nicht nur sehr frugal, sondern in ihrem Magen [* 34] besindm sich auch zahlreiche Zellen, in welchen getrunkenes Wasser aufbewahrt und nur langsam in der Ökonomie des Körpers verwendet wird. Daß diese Flüssigkeit dem verdurstenden Reisenden nutzen könne, ist ganz un- wahrscheinlich, da sie schleimig, übelriechend und bitter ist.
Unter den wüstcnbewohnenden Völkern sind die Kamele sehr geschätzt und führen deshalb unter den Arabern den Namen des Schiffs der Wüste. Eine Kamelkarawane veranschaulicht die Tafel: Kamele I, [* 30] Fig. 1. Durch Pflege hat man sie zu besondern Rassen veredelt. Als Reitkamele sind die Heiris oder Mahrikamele am meisten gefchätzt. Die unter letzterm Namen bekannten Dromedare werden namentlich von den Tuaregs zum Reiten bei Kriegszügen benutzt. Der Zügel ist an einem durch die Nase [* 35] gezogenen Ring befestigt und der Dattel liegt zwischen Höcker und Hals. Das im Frühjahr ausfallende Wollhaar wird zu groben Zeugen und Garn verarbeitet. Milch und Fleisch der Kamele dienen als Nahrungsmittel [* 36] und der getrock- nete Mist zur Gewinnung des Salmiak. Seit dem Mittelaltcr befindet sich zu San Rosfore unweit Pisa [* 37] ein Kamelgestüt von etwa 200 ^tück. Auch in Austra- Artikcl, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. ¶