24 salzlagers zu
Staßfurt
[* 1] und
Leopoldshall und zu
Kalusz in Galizien massenhaft sich findendes monoklines Mineral. Der Kahn bildet
meist ein feinkörniges
Aggregat von lichtgrauer, gelblicher bis dunkelfleischroter
Farbe, in dessen
Drusen
[* 2] farblose, bis 20
mm
lange und breite, 8
mm hohe tafelförmige
Krystalle sitzen. Er wird an der Luft nicht feucht, löst sich
aber in Wasser leicht; das spec. Gewicht ist 2,07 bis 2,15. Die chem. Formel ist MgSO4+KCl+3H2O.
Kahn. Ist eine der wertvollsten anorganischen Kaliquellen; man verarbeitet ihn in den chem.
Fabriken auf schwefelsaures und auf kohlensaures Kalium; gemahlen dient er als
Düngemittel.
1)
Bezirk im westl.
Teil des russ.-sibir. GouvernementsTomsk, niedere
Steppe mit Schlammboden, zum
Teil Schwarzerde, hat
82166,6 qkm (davon 5328 qkm Seen), 126880 E.,
Ackerbau und Viehzucht.
[* 3] In Káinsk liegt ein
Teil der
Baraba (s. d.).
–
2) Bezirksstadt im
Bezirk in sumpfiger, wenig bewohnter Gegend, am Einfluß der Kamenka in den Om und an der großen sibir.
Straße, hat (1891) 9087 E., Post,
Ackerbau, Viehzucht, Fuhrwesen, einige Gerbereien und Ziegeleien.
nach gewöhnlicher
Auffassung ein auffallendes
Merkmal, das Kain (s. d.) an seinem Leibe, etwa ein
Horn
auf seiner
Stirn, getragen und das ihn als Brudermörder gebrandmarkt haben soll. Die Sage denkt an ein Zeichen, das Kain
als im Schutze Jahwes stehend ausweist und dadurch unverletzlich macht. Ist Kain Repräsentant des Jahwe
verehrenden Volksstammes der
Keniter, so liegt es nahe, an eine Tättowierung oder Körperverstümmelung zu denken, durch
die das Individuum als zum
Stamme und damit zu Jahwe gehörig ausgewiesen wurde.
Daß ähnliche Zeichen in alter Zeit auch
in Israel angebracht wurden, beweist das dagegen gerichtete Verbot des Gesetzes.
Joseph, Schauspieler, geb. zu Wieselburg in
Ungarn,
[* 4] betrat 1873 zuerst die
Bühne am Sulkowskytheater
in
Wien,
[* 5] war 1875–76 in
Marburg
[* 6] in
Steiermark,
[* 7] 1876–77 am Stadttheater in
Leipzig,
[* 8] 1877–80 am
Meininger Hoftheater, 1880–83
am Hoftheater in
München
[* 9] engagiert. Seit Sept. 1883 war Kainz Mitglied des
DeutschenTheaters in
Berlin;
[* 10] dann
wurde er von
Barnay für das
Berliner
[* 11]
Theater
[* 12] engagiert, dem er sich aber infolge eines
Konflikts mit dem Direktor wieder entfremdete.
Nach längern Gastspielreisen, die ihn auch nach
Amerika
[* 13] führten, gehört er seit April 1892 wieder dem
DeutschenTheater an.
Hauptrollen von Kainz sind
DonCarlos, Romeo und Prinz von
Homburg.
[* 14] In letzter Zeit versuchte er sich mit großem
Erfolg auch in Charakterrollen wie
FranzMoor und der Titelrolle in Molières «Misanthrop». Verheiratet war
er mit der deutsch-amerik. Schriftstellerin SaraHutzler (gest.
Stadt in der chines.
ProvinzPe-tschi-li im
NO. von
Tien-tsin, ist wichtig wegen der durch Eisenbahn
zugänglichen,
unerschöpflichen Kohlengruben (s.
China,
[* 15] Bd. 4, S. 198a).
eine auf synthetischem Wege dargestellte chem.
Verbindung, die vor einigen Jahren als
fiebervertreibendes
Mittel angewendet wurde, jetzt aber durch das
Antipyrin verdrängt worden ist. Es ist ein fast weißes,
geruchloses, aus kleinen prismatischen
Krystallen bestehendes Pulver, das leicht in Wasser löslich ist und einen bittersalzigen
zusammenziehenden
Geschmack besitzt. Kairin A ist das salzsaure
Salz
[* 16] von α-Oxychinolinäthylhydrür, C11H15NO·HCl,
M das von α-Oxychinolinmethylhydrür, C10H13NO·HCl.
Hauptstadt
Ägyptens, liegt unter 30°6' nördl.
Br. und 31°26' östl. L. am rechten Ufer des
Nils, 12 km oberhalb des sog.
Kuhbauchs, der
Stelle, wo der
Strom sich in denRosette- und den
Damiette-Arm teilt, hart am Rande der Wüste,
die hier sich zu der Hügelkette des
Dschebel Mokattam erhebt, durch Eisenbahnen mit
Alexandria,
Damiette,
Sues und
Siut verbunden
und am Ausgangspunkte des
Kanals nach Ismailia. (Hierzu Karte: Kairo
[* 17] unddiePyramidenfelder und ein den Stadtteil Ismailijeh
darstellender Textplan [S. 25].) Kairo ist die größte Stadt
Afrikas.
Nach dem Census 1882 waren 374838 E. vorhanden. Man schätzt meist 400000 E. und zwar Fellah, Kopten
[* 18] und
Türken,
Araber und
vereinzelt
Angehörige fast aller orient.
Völker. Die Zahl der Fremden beträgt 21650, darunter 7000
Italiener, je 4000 Griechen
und
Franzosen, je 1600
Österreicher und Engländer und 1200 Deutsche.
[* 19] Kairo ist Residenz des Vicekönigs
(Chediv), aller obersten
Behörden des
Landes und eines internationalen Gerichtshofs. Für die Eingeborenen hat das frühere
höchste Gericht des
Landes, das Haus des Kadi, nur noch dann Bedeutung, wenn der
Koran die Grundlage der Rechtsprechung bildet.
Die Stadt mißt etwa 5 km von N. nach E. und 2,5 km von W. nach O., hat gegen 30000 Häuser und verliert
seit 1869 ihren rein orient. Charakter rasch; nur in den arab. Vierteln findet sich noch ein
Gewirr von Nebengassen, die, zum
Teil Sackgassen, so schmal sind, daß man sich aus den holzvergitterten
Fenstererkern (Maschrebijeh) der sich gegenüberliegenden Häuser bequem die
Hände reichen kann. Doch bietet sie durch ihre
stilvollen Bauten und das Gemisch von Völkerschaften hohes Interesse.
Die Häuser sind durchgehends von gelbem Kalkstein gebaut, die Dächer platt, hinter vielen Wohnungen befinden sich kleine
Gärten. In neuerer Zeit hat Kairo breite, aber nicht gepflasterte
Straßen mit Gasbeleuchtung, Baumreihen
und
Trottoirs erhalten. Nach Westen hin ist der ganz europ. Stadtteil Ismailijeh (Ismailia)
entstanden. Hier befinden sich das Opernhaus
(Vorstellungen im Winter), das
Théàtre français, die deutsche und engl.
Kirche,
die
Konsulate aller europ.
Staaten, die Ministerien und
Kasernen.
Mittelpunkt des modernen Viertels ist der Esbekijeh-Garten, ein
Achteck von 82000 hin
Fläche, mit 2 m
tiefem
Teiche, Gewächsen aller Zonen, Kaffeehäusern, Bierhallen, Konzerthäusern und Kaskaden. Er wurde unter
Mehemed-Ali
durch Aufschüttung und Trockenlegung eines zur Zeit der Nilschwelle wassererfüllten großen
Teiches, der
Birket el-Esbekijeh,
hergestellt. Die Muski (mit ihrer Fortsetzung, der Rue Neuve, 1,5 km lang), früher die Hauptgeschäftsstraße,
hat
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
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