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Turm.
[* 1] Auf einem westl. Vorberge ein großes vergoldetes Kreuz,
[* 2] von der Kaiserin Maria von
Ruhland zum Andenken an ihre
Mutter, die Großherzogin Wilhelmine, errichtet, und das
Mausoleum des Prinzen
Alexander von Hessen
[* 3] (gest. 1888).
im alten
Rom
[* 4] die Einheit des Flächenmaßes, eigentlich das Doppelte eines
Actus, daher 240 röm.
Fuß lang und 120 breit = 0,252 ha. 200 jugera bildeten eine centuria = 50,377 ha.
Pflanzenfamilie aus der Ordnung der
Amentaceen (s. d.) mit gegen 30
Arten in der nördl. gemäßigten
Zone der Alten und
Neuen Welt und in den tropischen Hochgebirgen
Asiens und
Amerikas. Es sind hohe
Bäume
mit festem Holze und breiten, unpaarig gefiederten
Blättern. Die männlichen
Blüten stehen in
Kätzchen, die weiblichen einzeln
oder in geringer Zahl beisammen an den
Enden von Zweigen. Der
Fruchtknoten ist unterständig und trägt auf seinem Scheitel
zwei fleischige etwas zurückgekrümmte Narben. DieFrucht ist eine
Steinfrucht mit fleischiger Umhüllung
und zweiklappiger Schale. Von den meisten J. werden die
Früchte gegessen (s.
Carya und
Nußbaum) und auch wegen ihres Gehalts
an Öl technisch verarbeitet; von vielen
Arten wird das Holz
[* 5] in der Möbeltischlerei benutzt.
eine in gelben
Nadeln
[* 6] krystallisierendeVerbindung, die in den grünen Schalen der Walnüsse
vorkommt. Es ist synthetisch darstellbar und seiner chem. Konstitution nach ein Oxynaphthochinon,
C10H5(OH).
König von
Numidien, der Sohn des Mastanabal, eines unehelichen
Sohnes des
Masinissa, erhielt an dem
Hofe seines
väterlichen Oheims Micipsa, der dem
Masinissa in der Herrschaft über
Numidien folgte, eine so sorgfältige
Erziehung, wie dessen eigene
SöhneAdherbal und
Hiempsal. Vor
Numantia, wohin ihn Micipsa, der ihn zu fürchten begann, 134 v.Chr.
den
Römern zu Hilfe geschickt hatte, erwarb er sich durch Klugheit und Tapferkeit des jungen Scipio
Achtung und Freundschaft.
Als er zurückgekehrt war, suchte ihn Micipsa durch Güte zu fesseln, nahm ihn an Kindesstatt an
und erklärte ihn neben seinen
Söhnen zum
Erben seiner
Krone. J.s Herrschsucht zeigte sich bald nach MicipsasTode (118). Bereits 117 v.Chr.
ließ er den
Hiempsal ermorden;
Adherbal, in offenem Kampfe von ihm angegriffen, mußte nach
Rom fliehen.
Der dahin von J. geschickte Gesandte gewann durch
Bestechung den größten
Teil des Senats. Die röm. Gesandtschaft, die unter
LuciusOpimius nach
Numidien zur Ordnung der Verhältnisse geschickt wurde, entschuldigte, von J. gewonnen,
Hiempsals Ermordung
und gab bei der
TeilungNumidiens zwischen
Adherbal und J. diesem die wertvollere Hälfte.
Nach ihrer Abreise fiel J. in
Adherbals Gebiet ein, eroberte, obwohl zweimal durch die
Römer
[* 8] von der
Belagerung
abgemahnt, 112 die
Stadt Cirta, in die er den
Adherbal eingeschlossen hatte, und ließ diesen sowie die gesamte erwachsene
männliche
Bevölkerung
[* 9] grausam töten. Da unter den Umgekommenen mehrere Tausend
Italiker waren, setzte der
Tribun Memmius es durch, daß J. der
Krieg erklärt wurde. Diesen führte der Konsul
LuciusCalpurniusPiso Bestia und sein Legat,
der Konsular
MarcusÄmiliusScaurus, mit Erfolg, dann aber ließen sich beide bestechen und gewährten J. einen Frieden, der
ihn im vollen
Besitze seiner
Länder ließ.
Der Friede ward freilich in
Rom nicht bestätigt, J. vielmehr auf den
Antrag des Memmius nach
Rom vor das
Gericht des
Volks beschieden. Er stellte sich dort; als er sich aber verantworten sollte, legte ihm der
TribunCajus Bäbius,
den er erkauft hatte, Stillschweigen
auf und vereitelte so eine
Entscheidung der Sache. J. trieb seinen
Übermut so weit, daß er den Massiva, einen Neffen des Micipsa, in dem er einen durch die
Römer begünstigten Nebenbuhler
fürchtete, in
Rom selbst ermorden ließ.
Jetzt wurde J. aus
Rom ausgewiesen, und der
Krieg gegen ihn 110 vom Konsul
Spurius Postumius Albinus fortgesetzt, der jedoch
keine Erfolge errang; ja nach seiner Abreise gelang es dem J., zu Anfang des J. 109 des Konsuls
Bruder,
Aulus Postumius, samt dem
Heere einzuschließen und durchs Joch gehen zu lassen.
QuintusCäcilius Metellus, der nun als Konsul
nach
Numidien kam, blieb allen Bestechungskünsten unzugänglich. J. wurde 109 am
Flusse Muthul geschlagen
und 108 nach einer zweiten
Schlacht und der Eroberung von Thala genötigt, zu seinem Schwiegervater, dem mauretanischen Könige
Bocchus, zu flüchten.
Nachdem Metellus auf Betrieb des
Marius zurückberufen worden war, führte dieser den
Krieg wider J. und Bocchus. Nach einigen
Erfolgen der
Römer lieferte Bocchus den J. an
Sulla, damals Quästor des
Marius, aus. Bei dem
Triumph, den
Marius1. Jan. 101 in
Rom feierte, wurde J. mit seinen zwei
Söhnen als Gefangener aufgeführt, dann in den Kerker geworfen und
dem Hungertode preisgegeben. Eine Geschichte des Jugurthinischen
Krieges schrieb Sallustius (s. d.).
Ferdinand, Kunstgärtner, geb. zuBarth
(Pommern),
[* 10] wurde 1834 akademischer Gärtner
bei der
Staats- und Landwirtschaftlichen
Akademie zu Eldena und 1846 in das Lehrerkollegium der
Akademie aufgenommen, bereiste 1853 England,
Schottland,
Holland,
Belgien,
[* 11]
Frankreich und Süddeutschland und gründete im
Verein mit Rohde und Trommer das «Eldenaer landwirtschaftliche
Archiv». 1854 zum königl. Garteninspektor ernannt, wurde J. mit
der Leitung der
Akademischen Versuchsstation betraut.
Nach dem Ankauf einer größern Handelsgärtnerei in
Erfurt
[* 12] schied J. 1858 aus dem
Staatsdienst, 1866 erfolgte (nach Lennés
Tode) seine
Berufung als königl. Hofgartendirektor und Direktor der königl.
Gärtnerlehranstalt und Landesbaumschule zu Sanssouci. 1891 trat J.
In denRuhestand. Er starb in
Potsdam.
[* 13] Von J.s zahlreichen
Schriften sind hervorzuheben: «Gärtnerische Reiseberichte über England,
Schottland,
Belgien,
Holland,
Frankreich und Süddeutschland» (1853),
«Die Fortschritte des
Gartenbaues während der letzten 10 Jahre» (Berl. 1854),
«Gartenbuch
für
Damen» (ebd. 1856; 3. Aufl. 1874),
«Über die Verbesserung des wirtschaftlichen Lebens» (1863),