Sprache
[* 1] und Litteratur (Karlsr. 1884), S. 95-97; M. Kayserling, Biblioteca española-portugueza-judaica
(Straßb. 1890); H. J. ^[Heimann
Joseph]
Michael, Or ha-Chajjim. Bibliogr. Wörterbuch des rabbinischen Schrifttums (Frankf. a. M.
1891). Kurze
Berichte über die neueste J.L. werden von C. Siegfried im «Theol. Jahresbericht»
(hg. von Pünger, Lpz. 1882 fg.; von Lipsius, ebd. und Freib. i. Br.
1886-89, Braunschw. 1890-92; von Holtzmann, ebd. 1893) gegeben.
die Heldin einer unter den apokryphischen
Büchern des Alten
Testaments erhaltenen, wahrscheinlich ursprünglich
hebräisch oder aramäisch geschriebenen Erzählung, die lehren soll, daß Gott den ihm treuen Gläubigen aus jeder
Not befreit,
um so das
Volk zum geduldigen Ausharren in einer Zeit religiöser
Not und Verfolgung zu ermutigen. Nach dem
Inhalte desBuches
wurde die schöne
Witwe J. in tiefer Bedrängnis die Retterin ihres
Volks. Die Stadt Betylua (Bethulia bei
Luther), J.s Vaterstadt,
wurde von Holofernes, dem Feldherrn «König Nebukadnezars vonAssyrien», belagert.
Schon verzweifelten die verzagten Volksobern an aller Hilfe, als J. ins feindliche Lager
[* 2] hinausging, den feindlichen
Feldherrn durch ihre Schönheit berückte und ihm, als er des Nachts berauscht auf seinem Lager lag, mit seinem eigenen Schwert
das Haupt abschlug. Auf die
Kunde von dem Geschehenen machten die Belagerten einen
Ausfall, die Feinde
entflohen. Die Erzählung ist sicher unhistorisch. Wahrscheinlich entstand sie in der makkabäischen Zeit. In diese weist
sie das starke Interesse des Verfassers an der polit.
Freiheit des
Volks.
Alter als diese aber kann sie wegen des religiösen
Standpunktes, der überall derjenige der pharisäischen Gesetzlichkeit ist, nicht sein. Hieronymus hat
einen aramäischen
Text des
Buches gekannt, ob dieser aber die Grundlage des
Griechischen ist, läßt sich nicht sagen. Die
Heldenthat der J. ist vielfach künstlerisch dargestellt und u. a. von Hebbel in der
Tragödie «Judith» (Hamb. 1841; 2. Aufl.
1873) dramatisch behandelt worden. -
Vgl. Schürer, Geschichte des jüd.
Volks im Zeitalter Jesu Christi,
Bd. 2 (Lpz. 1886).
zweite Gemahlin
KaiserLudwigs des Frommen, Tochter des bayr.
GrafenWelf, wurde 819 vermählt und gebar 823 einen
Sohn
Karl (den
Kahlen).
Indem sie diesem einen Anteil an dem bereits 817 unter die ältern
Söhne verteilten
Reiche zu verschaffen
suchte, gab sie
Anlaß zum
Ausbruch der Bürgerkriege, die erst durch den
Vertrag von
Verdun
[* 3] 843 beendigt
wurden. J. war klug und energisch, wurde deshalb von ihren Feinden verfolgt und verleumdet.
(spr. dschödds'n-), eine SorteDynamit (s. d.), besteht aus wenig
Nitroglycerin und
einem eigentümlich dosierten schwarzen Minenpulver als Aufsaugungsmittel;
(spr. juhl),Niels, dän.
Admiral, geb. zu Kristiania,
[* 8] stand erst in holländ.
Diensten, kehrte 1656 nach
Dänemark
[* 9] zurück, wurde in dem
KriegeDänemarks gegen
Schweden
[* 10] 1659 zum
Geschwaderchef
ernannt und zeichnete sich unter dem Oberbefehl Obdams und
De Ruyters, den
Holland mit einer Flotte zu Hilfe geschickt hatte,
bei der
Belagerung von Kopenhagen
[* 11] aus. Dem Friedensschluß von 1660 folgte 1675 ein neuer
Krieg mit
Schweden, worin J. eine
Hauptrolle spielte. 1676 segelte er an derSpitze einer Flotte von 18 Schiffen nach Gottland, landete
und bemächtigte sich der
Insel.
Schweden rüstete infolgedessen eine mächtige Flotte von 44 Linienschiffen. J., dessen Flotte sich inzwischen auf 25 Schiffe
[* 12] vermehrt hatte, traf Mai 1676 den Feind zwischen
Bornholm und
Rügen und zwang ihn zum Rückzug. Der König ernannte ihn
hierauf zum Gouverneur von Gottland und sandte ihm eine Verstärkung
[* 13] von 9 Schiffen. Am 1. Juni wurde die schwed.
Flotte abermals bei der
InselÖland geschlagen. Im folgenden Jahre besiegte J. in der Nähe von Warnemünde den schwed.
Admiral Sjoeblad und lieferte dann die denkwürdige Seeschlacht in der Kjögebucht, wo
die 36 Schiffe starke schwed. Flotte von den Dänen mit 25 Schiffen geschlagen wurde. J. starb in
Kopenhagen, wo ihm ein schönes
Standbild errichtet worden ist.
rechter Nebenfluß der
Suchona im russ. Gouvernement Wologda, mit sehr gewundenem Lauf, 439 km
lang, ist auf 356 km (von der Stadt Nikolsk an) schiffbar, für Dampfschiffe nur auf 65 km.
Hauptnebenfluß (von rechts) ist die schiffbare Lusa (421,9 km).
litterar. Erzeugnisse, die zur anregenden und bildenden Unterhaltung der
Jugend in Mußestunden außerhalb
des Schulunterrichts geeignet sind. Ein
Teil der volkstümlich gehaltenen Nationallitteratur ist zu den J. zu
rechnen, und mit
Recht wird von pädagogischer Seite eine möglichst frühzeitig beginnende Verwertung des für gewisse Altersstufen
der
Jugend Passenden aus den
Schriften hervorragender Nationalschriftsteller empfohlen.
Bei den Griechen begegnet man eigentlich
so zu nennenden J. nicht. Das Hauptbildungs- und Unterhaltungsmittel war
Homer, dessen Ilias und Odyssee manche
Jünglinge ganz auswendig wußten;
Äsops Fabeln wurden allgemein in der Schule behandelt, aber kaum als häusliche
Lektüre benutzt. Auch bei den
Römern finden wir wohl den Nachweis von der Wichtigkeit einer guten Auswahl, jedoch kein
Buch
für Kinderlektüre.
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