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geheißen zu sein. Die hervorragendsten Schrift- steller des Ordens sind: Bellarmin, Fr. Tolctus, A. Salmeron, Fr. Suarez, A. Possevin, Joh. Mal- donat, I. Mariana, H. Busembaum, I. Sirmond, D. Petavius, G. Daniel, P. Segneri, Sforza Palla- vicini, F. A. Iaccaria, G. Tiraboschi, die Bollan- disten (zu den letzten vgl. ^cta sgnetoruiQ). Die I. erfuhren von Anfang an auch in kath. Kreisen mancherlei Widerspruch. Schon vor 1600 begann ihr Streit mit den Dominikanern über die Gnadenlehre, bezüglich deren später auch die Augu- stiner und die Iansenisten (s. d den I. entgegen- traten. An die Kontroverse mit den Iansenisten knüpfte sich im 18. Iabrh. der Streit über die Bulle IIniF6niw8 (s. d.), deren Gegner, ein großer Teil der franz. Geistlichkeit, von den I. und ihren An- hängern bitter verfolgt wurden.
Noch mehr wurde die Sittenlehre der I. getadelt, die im Anschluß an das System des Probabilismus (s. d.) vorge- tragen wurde. Namentlich Pascal machte in seinen «I.6ttr63 pi-ovincikleg » (1656 - 57) die Iesuiten- moral in weitern Kreisen bekannt und verächtlich. Untcr den laxen Moralsätzen, die von Alexander VII. 1665, von Innocenz XI. 1679 verdammt wurden, sind die meisten aus Schriften von I. entnommen. Innocenz XI. nahm Thyrsus Gonzalez, einen der wenigen I., die Gegner des Probabilismus waren, in seinen besondern Schutz, bewirkte, daß er 1687 General wurde, und beauftragte ihn, der im Orden [* 1] herrschenden Neigung zu der laxen Moral zu steuern.
Gonzalez versuchte dies, stieß aber auf entschiedenen Widerstand und hatte nur wenig Erfolg. Von 1743 an wurde die Iefuitenmoral sehr scharf von einigen ital. Dominikanern (Concma, Patuzzi) bekämpft. Die Iesuitenmissionare in China [* 2] und Ostindien [* 3] wurden von den Missionaren der andern Orden von 1645 an heftig angegriffen, weil sie den Neubekehr- ten die Beibehaltung gewisser Gebräuche gestatteten, die heidnisch oder abergläubisch seien. Der Streit dauerte ein Jahrhundert, da sich die I., sonst die eifrigsten Diener der Päpste, den ihnen ungünstigen päpstl.
Entscheidungen widersetzten. Auch in andern Fällen, namentlich bei dem Verbote von Büchern ihrer Ordensgenossen, trotzten die I. der Kurie. Mehrere hervorragende Kardinäle waren scharfe Gegner der I., wie Casanate, Noris, Passionei, Marefoschi. Sittliche Ärgernisse kamen bei den I. verhältnismäßig selten vor; aber das Bestreben, ihren Einfluß auch andern Orden, Weltgeistlichen und Bischöfen gegenüber zum allein geltenden zu machen, die Sache ihres Ordens mit der Sache der Kirche zu identifizieren, dazu ihre Einmischung in polit.
Angelegenheiten und ihr Streben, den Reich- tum des Ordens, auch durch Handelsgeschäfte, zu vermehren, machten sie in weiten Kreisen der Katho- liken verhaßt und bereiteten ihren Sturz vor. Die Unterdrückung der I. begann in Portugal, [* 4] wo der Minister Pombal mit eiserner Konsequenz und Strenge gegen sie vorging. Wegen ihres Wider- standes in Paraguay [* 5] (s. d.) wurden sie 1750 aus allen portug. Kolonien ausgewiesen. 1758 erließ der Kardinal Saldanha, den Benedikt XIV. mit einer Visitation des Ordens beauftragt hatte, ein scharfes Dekret gegen dessen Handelsgeschäfte. 1759 wurde wegen angeblicher Mitschuld einiger I. an einem Attentat gegen den König Joseph I. der Orden in Portugal aufgehoben. (S. Aveiro, Dom Iosö.) In Frankreich wurde zuerst gegen die I. eingeschritten, als der Pater Lavalette, der zu Martinique ein großartiges Handelsgeschäft be- trieb, 1755 Bankrott machte, und der Provinzial von Frankreich sich weigerte, dessen Wechsel (im Betrage von mehr als 2 Mill. Livres) einzulösen.
Das Pariser Parlament verurteilte den General zur Zahlung und beschloß, die Statuten und die Schriften des Ordens zu untersuchen. Eine Kom- mission des Parlaments veröffentlichte 1762 die hauptsächlich von dem Mauriner Clemencet und zwei Weltgeistlichen zusammengestellten «Nxti-aitä ä68 kl836ltioU8 P6lnici6u863 et äaUF6r6N863 HU6 163 ^68Iiit63 out äHN8 toi18 168 t6NP8 80Ut6UU68». Der Antrag Ludwigs XV., der General Ricci möge durch einige Abänderungen der Verfassung den Orden retten, wurde mit den Worten «3iut, ut 8imt, ant H0Q 8iut!» («wenn der Orden nicht bleiben kann wie er ist, mag er untergehen!») abgelehnt. 1764 erwirkte dann der Minister Choiseul die Unterzeich- nung des königl. Dekrets, wodurch der Orden in Frankreich aufgehoben wurde. 1767 wurde er auf Betreiben des Ministers Aranda von Karl III. in Spanien und auf Betreiben des Ministers Tanucci in Neapel [* 6] und 1768 in Parma [* 7] aufgehoben.
Clemens Xlil. ließ sich verleiten, den vielfachen Angriffen auf die I. gegenüber durch die Bulle «^p03to1icuiu» vom den Orden noch einmal feierlich zu bestätigen. Sein Nachfolger Clemens XIV. aber (ein Franziskaner) gab dem Drängen der bourbonischen Höfe nach und hob den Orden durch das Vreve Domino 2.0 Reäemptor U08t(ir vom auf. Die drei ersten Generale der Periode des Or- dens von der Gründung bis 1773 waren Spanier: Ignatius von Loyola, Jakob Laynez (s. d.) 1558, Francesco von Borgia (Borja, Herzog von Gandia) 1565 (gest. 1572, von Urban VIII. 1624 selig, von Clemens X. 1671 heilig gesprochen).
Dann folgten ein Belgier, Eberhard Mercurian 1573, nach ihm meist Italiener: Claudio Aquaviva 1581 (s. d. und Iesuitenschulen);
Mutius Vitelleschi 1615, Viacenz Caraffa 1646;
Franz Piccolommi 1651;
Aloys Gottifredi 1652;
Goswin Nickel (aus Mich) 1652; Paul Oliva 1664;
Karl de Noyelle (Belgier) 1681; Thyrsus Gonzalez (Spanier) 1687;
Mckel Angelo Tamdurini 1706;
Franz Retz (aus Prag) [* 8] 1730; Ignaz Visconti 1751;
Aloys Centurione 1755; Lorenzo Ricci 1758-73. 3) Geschichte von 1773 bis zur Gegen- wart. Da die I. behaupteten, das Breve Domino ac I^äLmpwi- no8t6i- müsse, um in Kraft [* 9] zu treten, in jedem Kollegium förmlich veröffentlicht werden, blieben einige Kollegien noch eine Zeit lang bestehen, die schlesischen unter dem Schutze Friedrichs II. bis 1776, worauf die I. ihr Ordensklerd ablegten, aber als «Priester des königl. Schulinstituts» ihre Thätig- keit fortfetzten. In Weihrußland ließ Katharina II. das Breve überhaupt nicht publizieren, weshalb die dortigen I. ihren Orden als fortbestehend anfahen und von 1782 bis 1802 drei Obere mit dem Titel «lebenslänglicher Generalvikar» oder «General für Rußland» wählten, (über die Versuche, den Orden unter einem andern Namen fortzusetzen, s. ßoeistk äu ^cle-Owui-.) Die beiden folgenden in Weißruß- land gewählten Obern, Gabriel Gruber und Thad- däus Vrzozowski, nahmen den Titel «General» an und wurden auch von den seit 1804 in Neapel und anderswo entstandenen Kollegien anerkannt. Durch die Bulle soilicitu^o onmium ecclegia- rum vom stellte Pius VII. den Orden ¶