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Kanon der heiligen Schriften der Buddhisten, dem ^ipitaka,, und es ist die aus Versen und Prosa ge- mischte Sammlung, die man das .1. zu nennen pflegt. Von dem .1. sind bis jetzt 5 Bände herausgegeben von Fausböll (Lond. 1877-91);
zwei weitere Bande sollen das Wert abschließen.
Eine engl. Übersetzung ist begonnen worden von Nhys Davids, Nuääliizt Lirtk 3tori68 0i- ^äwka 1^168 (Bd. 1, Lond. 1880). Fäteeisen, Jätehacke, s. Gartengeräte (Bd. 7, S. 555 a). Iativa (fpr. cha-) oder San Felipe de I., Ciudad in der span. Provinz Valencia, [* 1] von zwei Burgen [* 2] überragt, in malerischer Lage, am Fuße der Sierra de las Agujas, zur Seite einer fruchtbaren, reisreichen Ebene, am linken Ufer des Albaida, eines Nebenflusses des Iucar, und all der Bahnlinie Valencia-Almansa, trägt noch maur.
Charakter, hat (1887) 14099 E., ein Spital, schöne Spazier- gange, wasserreiche, öffentliche Brunnen, [* 3] eine Börfe für den Seidenhandel und einen Stierkampfplatz.
«Ia.tröpka. ^., Pflanzengattung aus der Fa- milie der Euphorbiaceen [* 4] (j. d.) mit meist tropisch- amerik. Arten. Es sind Sträucher mit handförmig geteilten, seltener ungeteilten Blättern; die Blüten stehen meist in endständigen Trauben und sind ein- häusig. Am wichtigsten ist ^. curcHg 2^. ((^urcN3 PUI-F5M8 Inckl.), von der die schwarzen oder großen am erikanischenVrech- oder Purgier- nüsse (86mina, Niciiii moorig) stammen, die als stark purgierende Mittel in der Medizin Anwen- dung finden. Das aus dem Samen [* 5] gepreßte Ol ähnelt dem Crotonöl und findet in der Seifen- fabrikation wie als Brenn- und Schmieröl Ver- wendung. »I. curcas wird deshalb in vielen tropi- schen Ländern gezüchtet, besonders auf den Kap- verdiscben Inseln, von wo jährlich 15-18000 t Samen ausgeführt werden. - Früber rechnete man hierher auch die die Maniotwurzel liefernde Tapioca- pflanze (^. Nanikot ^., f. Manihot). 5a.trorki22. M'e^s, Pflanzengattung aus der Familie der Menispermaceen (s. d.) mit nur weni- gen im tropischen Afrika [* 6] und auf Madagaskar [* 7] vor- kommenden Arten. Es sind windende Halbsträuchcr mit großen handförmig geteilten Blättern und zwci- hausigen Blüten.
Die wichtigste Art ist die Stamm- pflanze der osfizinellen Colombowurzel (s. d.), die in Ostafrika einheimische, jetzt vielfach auch in Ost- indien kultivierte «I. calumda. Fond. ((^0cculu8 pal- Naw8 ^attic/i). ^2.trn8, Nebenfluß der Donau, s. Iantra. Iats, ind. Volksstamm, s. Dschat. Iättestuer(dän.,»Riesenstuben»),
s.Ganagräber. Jauche, Bezeichnung sowohl für die flüssigen Exkremente, für den Harn der Haustiere, als auch für die aus dem eigentlichen, mit Stroh vermischten Stalldünger ablaufende, in der Hauptsache eben- falls aus Harn bestehende Flüssigkeit, der jedoch größere oder geringere Mengen von den Bestand- teilen der festen Exkremente, von den löslichen Stof- fen des Streustrohes, von atmosphärischen Nieder- schlägen u. s. w. beigemischt sind.
Die Zusammen- setzung der I. ist eine sehr wechselnde, je nach der Art der Tiere, nach dem Futter, nach der Menge der in der I. gelösten und suspendierten festen Exkremente, nach dem Maße der Verdünnung mit atmosphäri- schen Niederschlägen u. s. w. Als Anhalt [* 8] kann die von E. Wolsf angegebene Zusammensetzung der I. wie des Harns der wichtigsten Haustiere dienen;
es ünd enthalten in 1000 Gewichtsteilen: Bestandteile Wasser Organische Substanz Stickstoff Phosphorsäure . . Kali Natron Kalk Magnesia Schwefelsäure [* 9] . . Chlor und Fluor. Kieselsäure und Saud Jauche^ Frischer Harn von Pferd [* 10] > Rmd > Schaf [* 11] > Schwein [* 12] 982 7 1,5 0,1 4,9 1,0 0,3 0,4 0,7 1,2 0,2 901,0 71,0 15,5 15,0 2,5 4,5 2,4 0,6 1,5 0,8 938,0 35,0 5,8 14,9 6,4 0,1 0,4 1,3 0,3 3,8 872,0 83,0 19,5 0,1 22,6 5,4 1,6 3,4 3,0 0,1 6,5 967,0 28,0 4,3 0,7 8,3 2,1 0,8 ^0,8 2,3 Harn und I. sind demnach reich an Stickstoff und Kali, dagegen arm an Phosphorsäure.
Über die Düngung mit I. s. Gülle. -
Vgl. Heiden, Leit- faden der gefamten Düngcrlehre (2. Aufl., Hannov. 1882);
Wolff, Praktische Düngerlehre (11. Aufl., Verl. 1889).
In der M e d i z i n heißt I. (Iclior, 8aiii68) die übel- riechende mihfarbige Flüssigkeit, welche beim Brand sowie in unreinen Wunden und Geschwüren durch die faulige Zersetzung des Eiters und den molcku- lürcn Zerfall der Gewebe [* 13] entsteht.
In den meisten Fällen wird die Iauchenbildung durch die Anwesen- heit gewisser gistiger alkaloidähnlicher Körper, der sog. Ptomame, bedingt, welche sich unter dem Einfluß von Spaltpilzen bei der Fäulnis von Eiweißstoffen bilden und eine rasche Fäulnis oder Putrescenz der Gewebe und Säfte zur Folge haben.
Die I. felbst wirkt außerordentlich zerstörend und korrodierend auf die benachbarten gesunden Gewebe und verur- sacht, in die Blut- und Säftemasse des Körpers aufgenommen, die gefährliche Iauchevergiftung des Blutes oder Septichämie (s. d.).
Verhüten läßt sich die letztere nur durch energische antisep- tische Wundbehandlung. (S. Wunde.) Fauchenpumpe, s. Pumpe. [* 14] Iauchert, süddeutsches Feldmaß, s. Iuchart. Iauer.
1) Kreis [* 15] im preuß. Reg.-Bez. Liegnitz, [* 16] hat 328,66 ykm, (1890) 34 992 (16 481 männl., 18 511 weibl.) E., 1 Stadt, 43 Landgemeinden und 37 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis I. und Hauptstadt des ehemaligen Fürstentums I., in anmutiger Gebirgsgegend an der zur Katz- bach gehenden WütendenNeisse und der Linie Raudten-Ca- menz der Preuß.
Staatsbah- nen, Sitz des Landrarsamtes und eines Amtsgerichts (Land- gericht Liegnitz) sowie der Schweidnitz [* 17] -Ianerschen Für- stentumlandschaft, hat (1890) 11576 E., darunter 3494 Katholiken und 99 Israeliten, in Garnison ! (549 Mann) das 2. Bataillon des 19. Infanterie- , regiments von Courbiere, Postamt erster Klasse, ! Telegraph, [* 18] kath. Stadtpfarrtirche zu St. Martin, ! 1267 - 90 erbaut, 1865 renoviert, evang. Frie- denskirche zum Heiligen Geist, 1655 aus Holz [* 19] und Lehm erbaut, ein altes piastisches Fürsten- schloß, seit 1746 Zuchtdaus, königlich evang. Gym- nasium (DirektorDr. Michael, 12Lehrer, 8Klassen, 110 Schüler), eine höhere Mädchenfchule, Hospi- tal; Fabrikation von Maschinen, Leder, Buckskin, Teppichen, Cigarren, Holzschnittwaren, Wagen und Handschuhen und bedeutenden Zuckerrübenbau. I. ist bekannt durch seine Würstchen und Bienenkörbe.
Schon seit 1404 hat die i^tadt einen großen wöchent- lichen Getreidemarkt für das ganze Niescngebirge. ¶