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sen, die an den Vackspieren (s. Lee) zum Einsteigen in die Boote sowie in der Takelung [* 1] Zum Erklettern einzelner Teile angebracht sind. - Über die I. ge- nannte Pflanzenart s. i'olOnioninm.
Iakobslilie, s. ^M3.rv11i8.
Fakobsmuschel, s. Kammmuschel.
Iakobsonfche Organe, s. Geruchsorgane (Bd. 7, S. 880d). Fakobs-Pulver, s. Geheimmittel.
Iakobsstab, Grundstock, Kreuzstab, ein in früherer Zeit zum Winkelmessen benutztes In- strument, bestehend aus einem langen, in gleiche Teile geteilten Stab, [* 2] auf dem rechtwinklig und ver- schiebbar ein in ebensolche Teile geteilter Querstab angebracht war.
Durch Visieren vom Ende des langen Stabes aus konnte man den beweglichen Querarm so weit verschieben, bis er unter demselben Gesichts- winkel erschien, wie der zu messende Gegenstand.
Durch Ablesen der Teilung konnte man diesen Winkel [* 3] dann bestimmen.
Von Ende des 16. bis in die Mitte des 18. Jahrh, war der I. das Haupt- instrument für Seefahrer zur Bestimmung von Zeit und Breite. [* 4] (S. Gunterskale.) -
Vgl. Breusing, Die nautischen Instrumente bis zur Erfindung des Spiegelsextanten (Brem. 1890).
In der Astronomie [* 5] nennt man I. die drei in gerader Linie und nahe gleichen Abständen vonein- ander stehenden Sterne 3, e, ^ im Orion, den sog. Gürtel [* 6] des Orion. Iakobstadt, Stadt im Kreis [* 7] Friedrichstadt des russ. Gouvernements Kurland, [* 8] 180 km östlich von Mitau, [* 9] links der Düna, hat (1888) 6091 E., meist Israeliten;
Post und Telegraph, [* 10] 1 kath., 1 evang. Kirche, 2 Synagogen;
Handel mit Flachs, Hanf und Getreide. [* 11] I. wurde 1650 vom Herzog Jakob von Kurland gegründet.
Iakobstropfen, s. Geheimmittel.
Iaköbus, im Neuen Testament Name dreier Männer. I. der Altere, der Sohn des Zebedäus, Bru- der des Evangelisten Johannes, war vor seiner Be- rufung zum Apostelamt ein Fischer (Match. 4,21). Sein glühender Eifer wider die, welche den Messias- glauben von sich wiesen, wird durch die Erzählung Luk. 9, 51-54. und den ihm und seinem Bruder bei- gelegten Beinamen Voanerges, d. h. Donnersohn /Mark. 3,17), veranschaulicht.
Mit Petrus und Jo- hannes erscheint er immer in unmittelbarer Nm- gebung Jesu.
Später war er eins der Häupter der Gemeinde zu Jerusalem; [* 12]
er wurde 44 durch Hero- des Agrippa hingerichtet.
Nach einer spätern Sage soll er das Christentum nach Spanien [* 13] gebracht haben und sein Leichnam soll in einem marmornen Sarge von Palästina [* 14] nach Compostela in Spanien ge- schwommen sein.
Darum gilt er als der Schutz- heilige dieses Landes.
Die griech. Kirche feiert sei- nen Festtag 30. April, die lateinische 25. Juli. I. der Jüngere oder der Kleine, ebenfalls ein Apostel, war der Sohn des Alphäus.
Daß er ein Vetter Jesu gewesen sei, beruht auf unsichern Kombinationen, über seine Schicksale ist nichts Näheres bekannt.
Die griech. Kirche hat ihm den 9. Okt. als Festtag geweiht. I., der Bruder des Herrn, ein Sohn Marias und Josephs (Matth. 13, 55;. Mark. 6, 3).
Dogma- tische Gründe haben es veranlaßt, daß man ihn in alter und neuer Zeit nicht als leiblichen Bruder Jesu anerkennen wollte, daher man ihn bald zum Stief- bruder Jesu (zum Sohne Josephs aus einer frühern Ehe) machte, bald mit dem vorerwähnten Sohn des Alphäus identifizierte und als Schwestersohn der Maria bezeichnete.
Neben Petrus und Johannes war dieser I. die bedeutendste Persönlichkeit in der Nrgemeinde zu Jerusalem. Er befand sich daselbst noch 59 n. Chr., als schon sämtliche noch überlebende Apostel sich anderwärtshin gewendet hatten. Ob er nach dem Tode des gleichnamigen Zebedäiden förm- lich ins Apostelkollegium aufgenommen wurde, ist zweifelhaft;
jedenfalls aber genoß I. in Jerusalem und überall in judenchristl.
Kreisen das höchste An- sehen. Als Paulus von Antiochia nach Jerusalem reiste, um sich mit den ältern Aposteln über das Recht der Heidenmission zu verständigen, stimmte auch er jenem Vergleiche bei, der den Paulus ge- währen ließ, den Üraposteln aber nach wie vor die Iudenmission unter bleibender Beobachtung des mosaischen Gesetzes auch im Christentum vorbehielt (Gal. 2, 9,. vgl. 1,19).
Nachmals erscheint dieser 1. als das Haupt der streng judenchristl.
Partei, in dessen Auftrag bald nachher Gesandte nach An- tiochia kamen, um den Petrus, der, den freien Grundsätzen des Paulus eine Zeit lang folgend, mit Heidenchristen Tischgemeinschast gehalten hatte, zur jüd. Gesetzesbeobachtung zurückzuführen (Gal. 2,12);. §a fein Einfluß war fo groß, daß auch die übrigen dort anwesenden Iudenchristen, einschließlich des Barnabas, sich von der Gemeinschaft der Heiden- christen zurückzogen. Seitdem scheint es zwischen den Parteien des Paulus und I. zum entschiedenen Bruch gekommen zu sein, und als Paulus bei sei- ner letzten Anwesenheit in Jerusalem jüd. Fana- tikern in die Hände fiel, thaten I. und die Seinen nichts, um den Heidenapostel zu retten.
Auch in der spätern Überlieferung wird er als Iudenchrist von äußerster Gesetzesstrenge geschildert.
Die Tradition macht ihn zum ersten Bischof von Jerusalem, ja zum Oberbischof der gesamten Christenheit, von dem selbst Petrus Befehle empfing, und legt ihm wegen feiner strengen Gesetzesbeobachwng den Na- men des «Gerechten» (lat. ^uLtus) bei.
Nach der christl. Sage wurde er kurz vor der Zerstörung von Jerusalem, da er Jesum nicht lästern wollte, von den Juden von der Zinne des Tempels gestürzt. Dagegen berichtet eine freilich der Interpolation verdächtige Stelle bei dem jüd. Geschichtschreiber Iosephus, daß er nach Abberufung des röm. Pro- kurators Festus auf Veranlassung des Hohenprie- sters Ananias gesteinigt worden sei (62 n. Chr.). Sein Gedächtnistag in der griech. Kirche ist der 23. Okt., in der lateinischen (gemeinsam mit Phi- lippus) der 1. Mai. Unter dem Namen dieses I. findet sich im Neuen Testament ein Brie^ an n'die Zwölf Stämme in der Zerstreuung", der zu den Hauptdokmnenten der judcnchristl.
Richtung in der christl. Nrzeit gehört.
Der Brief, der in der alten Kirche erst ziemlich spät zur allgemeinen Anerken- nung kam und noch im 4. Jahrh, zu den Antile- gomena (s. d.) zählte, ist sicher nicht vor den Paulinischen Briefen, sondern wahrscheinlich erst längere Zeit nach dem Tode des I., ums I. 90 n. Chr., entstanden.
Einige neuere Kritiker setzen seine Entstehungszeit sogar erst in die Mitte des 2. Jahrh. Wegen seiner Hochstellung der Werke und seiner Polemik gegen die Lehre [* 15] von der Rechtfer- tigung aus dem Glauben bezeichnete Luther diesen Brief als eine «stroherne Epistel». Kommentare lieferten W. Schmidt (Lpz. 1878), C. F. D. Erd- mann (Berl. 1881) und W. Beyschlag (5. Aufl. des ¶