bei den
Römern waren die goldene
Krone, der elfenbeinerne
Stuhl und die mit
Beilen ihnen vorangehenden 12 Liktoren, die auch
in der röm. Republik beibehalten wurden und hier die Konsuln sowie die übrigen hohen Magistratspersonen
begleiteten. Die I. der römisch-deutschen
Kaiser waren die Reichskleinodien, bestehend aus einem vollständigen Ornat in
Unter- und Obergewändern, einer breiten
Stola, einem Gürtel,
[* 1]
Strümpfen, Sandalen
[* 2] und Handschuhen,
Krone, Scepter und Reichsapfel.
Auch drei Schwerter,
[* 3] ein Reliquienkästchen und ein Evangelienbuch gehören dazu. Die einzelnen
Stücke stammen aus verschiedenen
Zeiten, die gewebten und gestickten
Stoffe sind
Arbeiten von Saracenen auf
Sicilien, so besonders der prachtvolle Mantel von 1133. Diese
Krönungsinsignien, welche 1424 der Reichsstadt
Nürnberg
[* 4] zur ewigen Aufbewahrung übergeben wurden, befinden sich gegenwärtig
in der
k. k. Schatzkammer zu
Wien.
[* 5] -
Vgl.
Bock,
[* 6] Die Kleinodien des heiligen röm.
Reiches deutscher Nation
(Wien 1860).
Gegenwärtig bilden
Krone und Scepter die I. der europ. Monarchen. Zu den I. der Ritterschaft
gehören
Helm und Schild
[* 7] (s. Heraldik), als I. der
Heere sind Fahnen und
Adler
[* 8] zu betrachten. Ebenso sind die Marschallsstäbe,
der
Stab
[* 9] des Lordmayors in
London,
[* 10] die Roßschweife der türk. Paschas I. ihrer Würde. Die I. der hohen kath.
Geistlichkeit bestehen in Pallium,
[* 11] Inful,
Stab undRing, für den Papst insbesondere noch in der
Tiara,
[* 12] der dreifachen
Krone. Die
Hand
[* 13] ist Insignie der Gerechtigkeit und das
Beil die der hohen Gerichtsbarkeit. Dem
Begriff nach verschieden
von Insignie ist das
Symbol (s. d.).
(lat.), Einschreibung (s.
Inskribieren), ^[= (lat.), einschreiben, in das Verzeichnis der Studierenden an einer bestimmten Universität eintragen ...]Inschrift.
[* 14] (lat.), die Bestrahlung eines Körpers durch die
Sonne.
[* 15] Die I. oder Bestrahlung der Erde von der
Sonne und
andererseits die Ausstrahlung der Wärme
[* 16] der Erde gegen den kalten Weltraum sind die
Faktoren, von denen
die Temperaturverhältnisse an der Erdoberfläche und indirekt überhaupt alle meteorolog. Vorgänge abhängen. Die Kenntnis
der I. eines Ortes ist daher ein wichtiges Element für das
Studium seines
Klimas. Die
Größe der I. läßt sich mit Hilfe
von
Instrumenten messen, die jetzt allgemein
Aktinometer (s. d.) heißen und die in verschiedener
Weise
zuerst (1838) von Herschel (er nannte sein
Instrument Heliometer)
[* 17] und fast gleichzeitig von Pouillet
(Pyrheliometer),
[* 18] dann
in jüngerer Zeit von Crova, Waterston, Ericsson,
Secchi, Violle,
Stewart, Hirn, Langley
(Bolometer, s. d.) u. a. m. angewendet
worden sind.
Mittels solcher
Instrumente gewinnt man die
Daten zur Berechnung der gesamten Strahlung der
Sonne in einer bestimmten Zeit, ferner zur Ermittelung der Sonnenkonstante,
d. i. der Anzahl von Wärmeeinheiten oder
Kalorien,
die 1 qcm
Fläche von den senkrecht auffallenden Sonnenstrahlen an der obern Grenze der
Atmosphäre der Erde in einer Minute
empfängt, und endlich des Betrags der Sonnenstrahlen, die von der Erdatmosphäre absorbiert werden.
Zur Messung der
Stärke
[* 19] der I. dienen auch im
Sonnenlicht befindliche Maximumthermometer mit schwarzer
Kugel im luftleeren
Glasballon
(s. vorstehende
[* 14]
Fig. 1). Die Maximumtemperatur eines solchen
Instruments abgezogen von der Angabe eines gewöhnlichen, möglichst
gleichen Maximumthermometers mit blankerKugel, das unter sonst gleichen Umständen im Schatten
[* 20] liegt,
giebt den größten Wert der I. für den
Tag der
Beobachtung. In neuerer Zeit hat man auch von
Campbell erfundene und von
Stokes
verbesserte
Sonnenscheinautographen
[* 14]
(Fig. 2) zur Messung der
Dauer der I. Der
Apparat besteht im wesentlichen aus einer kugelförmigen
Glaslinse mit schalenförmig gebogenem
Brett; auf dieses wird ein Papierstreifen gelegt, welcher mit den
Tagesstunden entsprechenden
Strichen versehen ist. Dieser
Streifen wird von der als
Brennglas wirkenden Linse
[* 21] durchgebrannt,
solange die
Sonne scheint, und giebt daher, da der
Brennpunkt die
Bewegung der
Sonne nachahmt, ein
Bild von der
Dauer der I.
Je senkrechter die Sonnenstrahlen den Erdboden treffen, desto kräftiger erfolgt die I. Dieselbe ist daher im
Sommer und zur
Mittagszeit am größten. Nach Violle beträgt die oben definierte
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