forlaufend
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500 kF im Durchschnittswerte von 10 M. pro
Kilogramm.
Schwefelmilch - Schwef

* 5
Schwefelsäure.
Guter Vengal - Indigo
[* 1] kostet (1893) 20 M. das
Kilogramm. Der I. als
solcher ist keine chem. Verbindung, sondern ein Gemenge verschiedener
Substanzen, von «denen die einzig wertvolle das Indigblau
(s. d.) ist, außerdem finden sich darin Indigleim, Indigbraun, Indigrot und
verschiedene andere
Stoffe; nicht selten ist der I. mit Sand und Erde verfälscht. Als äußere
Kennzeichen der Güte dient
seine Festig- keit, sein Aussehen, sein Gewicht. Die leichtesten, tiefblau gefärbten, beim Reiben kupfrigrot glänzend werdenden
Stücke gelten als die besten.
Beim Er- hitzen auf einem
Bleche verflüchtigt sich reiner I. und entwickelt
einen purpurroten
Dampf.
[* 2] Seine Bedeutung verdankt der I. seiner Ver- wendung in der Färberei. Von allen blauen
Far- ben sind
die mit I. erzeugten die dauerhaftesten und echtesten; sie widerstehen der Einwirkung von Wasser, Seife und Licht
[* 3] besser
als alle andern und lassen sich gleich gut auf Wolle,
Seide,
[* 4]
Baum- wolle und Leinen hervorrufen. Der I.
kann nicht unmittelbar auf die Faser übertragen werden, da er im Wasser vollkommen unlöslich ist und nicht direkt von der
Faser aufgenommen wird. Durch geeig- nete reduzierende Behandlung läßt er sich aber in eine in alkalischem Wasser leicht
lösliche farblose Verbindung,
Indigweiß (s. d.), überführen, die durch Zutritt des Sauerstoffs der
Luft wieder in blauen I. verwandelt wird. Tränkt man nun die zu färben- den
Stoffe mit einer solcken Lösung von
Indigweiß
und setzt man
sie der Luft aus, so bildet sich I. in unmittelbarer Berübrung mit der Faser und haftet dann fo
fest an derfelben, daß er auf mechan. Wege nicht wieder entfernt werden kann. Auf diefen
Thatsachen beruht die Ausführung
der Indigfärberei, und letztere zerfällt demnach in die
Darstellung des
Indigweißes und das Ausfär-
ben der
Stoffe. Die Lösung
des
Indigweißes nennt man in der Färberei Küpe (Indigtüpe). Die- selbe wird angestellt, indem man
in einem geräu- migen, gemauerten und mit
Cement wasserdicht ge- machten Behälter 15 KZ Eisenvitriol in etwa 500 1 Wasser
löst und 17 i^ gebrannten Kalk nebst 4 KZ calcinierter
Soda hinzufügt; nach kräftigen: Um- rühren mifcht man 4 K3 I.,
der vorher auf der Indig- mühle(s.
bez-
[* 1]
stehendeFigur) mitWasserzum zartesten Schlamm zer- rieben wurde,
hinzu, rührt kräftig und verdünnt mit Wasser bis zu einem Volumen von 2000 1. Neuerdings verwendet man beim An- stellen
der Küpe vielfach Zinkstaub statt des
Eisen- vitriols, durch den die Umwandlung in
Indig- weiß bei Gegenwart von Kalk leicht
erfolgt. Die blaue
Farbe des I. verschwindet nach kürzester Zeit; sobald dies erfolgt ist, wird die Küpe
mit einem Deckel gut verschlossen und bleibt stehen, bis der entstan- dene Niederschlag sich abgesetzt hat und die Flüssig-
keit vollkommen klar geworden ist. In die Flüssig- keit werden die vorher vollständig mit Wasser durch-
tränkten
Stoffe eingetaucht, dann ausgerungen und der Luft ausgesetzt. Nach kurzem Verweilen an der Luft tritt zuerst Grünfärdung
ein, nach eini- ger Zeit entwickelt sich die blaue
Farbe. Um diese zu erhöhen, bringt man die
Stoffe nochmals in die Küpe
und wiederholt dies
so oft, bis der gewünschte
Farbenton erreicht ist. In allen großen Färbereien dat
man eine Anzahl von Küpen (20 - 30), und man arbeitet dann so, daß man die
Stoffe zuerst in die am meisten erschöpfte Küpe
bringt und zuletzt in einer frifch angestellten ausfärbt. Man erreicht dadurch eine möglichst vollständige Ausnutzung
der
Farbe und zugleich eine möglichst schöne Färbung, indem in der Küpe neben dem
Indigweiß noch an-
dere Farbstosse enthalten sind, die kein schönes
Blau geben, die aber durch das letzte Auffärben in der frischen Küpe verdeckt
werden. Nach beendigtem
Färben werden die
Stoffe in einem
Bade von sehr verdünnter Schwefelsäure
[* 5] geschönt (s.
Avivieren)
und dann gründlich gewaschen. Anstatt mittels des Küpenverfabrcns wird die tierifche Fafer auch mit
Indigkarmin gefärbt (Sächfischblaufärberei). Als chinesischen oder grünen I. bezeichnet man den Farbstoff
Chinesisches Grün
(s. d.). Deut- scker I. wird vielfach der
Waid (s. IgHtis) genannt. GefällterI. ist Indigdisulfonsäure schwefelsüuren).
Mineralischer I. oder
Mine- ra lindig ist molybdänsaures Molybdänoxyd. Präparierter I. ist der in Farbmühlen
fein zer- riebene I. über den roten I.s.Orseille. Schwar- zen I. hat man das Anilinfchwarz (s. d.)
wegen seiner großen Echtheit, in der es dem I. gleichkommt, genannt. Künstlicher I., s. Indigblau.
Vgl.
Rudolf, Die gesamte Indigo
-Küpenblau- Färberei,
Reservage- und Atz-Druckcrei Maudruck^ auf
Baumwolle
[* 6] und Leinen (Lpz. 1885);
Seltner, Die Indigo
küpen, deren Anstellung, Gebrauch und praktische Behandlung (ebd. 1886);
Andre», Oulwr 6ii derkiäinZ v^n InäiAO op «lava (Amsterd. 1891); von Georgievics, Der I., vom praktischen und theoretischen Standpunkt dargestellt (Wien [* 7] 1892); I. B. Lee, InäiFo Namikacwr6 (Lond. 1892).
Leguminosen

* 8
Leguminosen.InäiFotera. 1/., Indigopflanze, Pflanzen- gattung aus der Familie der Leguminosen [* 8] (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, mit etwa 200, haupt- sächlich im südl. und tropischen Afrika [* 9] einheimischen Arten.
Einige haben große industrielle Bedeutung erlangt, da sie den bekannten blauen Farbstoff In- digo (s. d.) liefern. Es sind meist strauchartige Pflanzen mit unpaarig gefiederten Blättern und rosenfarbigen oder purpurroten, in Trauben geord- neten Blüten. Am wichtigsten ist die ostindische I. tinctoi-ia. I. (s. Tafel: Leguminosen I: Papi- lionaceen, [* 1] Fig. 2).
Sie wird schon seit langem in Indien behufs Gewinnung des Farbstoffs kulti- viert.
Infolgedessen haben sich mehrere Kultur- varietäten entwickelt, zu denen vermutlich auch die ebenfalls in Indien sowie in Central- und Süd- amerika vielfach gebaute I. anil ^. gehört. I. tino toria wird auch im füdl.
Asien [* 10] und in bedeutenden Mengen in Amerika [* 11] gebaut.
Von den übrigen zur Indigo
bereitung verwendeten
Arten sind zu erwäh- nen die abessinische I. 9.rF6nt6g ^/'H^., die
ost- indische I. P86uä0tinct0ria, 2i.
F?-., die den besten Indigo
liefern foll, und die ebenfalls aus
Indien stammende I. äispermg. ^.
Alle diese
Arten sowie verschiedene Varietäten werden sowohl in
Amerika als auch in
Ostindien,
[* 12] Arabien, Nordafrika u. s. w. kultiviert.
Eine lohnende Kultur der Indigo
pflan- zen ist in allen
Ländern mit heißem und zugleich
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