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üsch, weder positiv noch negativ elektrisch ist.
Die Verbindungslinie aller I. auf der Oberfläche eines solchen Körpers heißt Indifferenzlinie, auch Indifferenzgürtet oder Indifferenzzone.- In der Psychologie ist I. die Grenze zwischen Lust- und Unlustzuständen, bei der ein Gleichgewicht [* 1] der Gefühlslage erreickt ist. So können gewisse Vorstellungen, namentlich gewohnheitsmäßig ge- gebene, ohne die Begleitung angenehmer oder un- angenehmer Gemütserregung, d. h. gleichgültig sein. Ebenso geht bei der Steigerung einer in müßigen Graden wohlthuenden Sinnesreizung das Gefühl der Lust durch einen I. allmählich in das der Un- lust über.
Auch beim Temperatursinn redet man von einem I. Es ist diejenige Temperatur, die neu- tral empfunden wird, deren Steigerung Wärme, [* 2] deren Herabsetzung Kälte erregt.
Dieser physiol. Nullpunkt wird mit der neutralen Hauttemperatur (etwa 34° 0. im Durchschnitt) identifiziert.
Indifferenzzone, s. Indifferenzpunkt.
Mdig, soviel wie Indigo [* 3] ls. d.). Indigblau, Indigotin, (^Hio X2 0^ der wertvolle färbende Bestandteil des natürlichen In- digos, der etwa 40-80 Proz. davon enthält. Zur Neindarstellung verwandelt man Indigo durch Re- duktion in eine alkalische Lösung von Indigweiß (s. d.).
Beim Ansäuern fällt dasselbe in Flocken aus und wird beim Schütteln mit Luft unter Aufnahme von Sauerstoff in I. übergeführt.
Auch auf künst- lichem Wege läßt sich I. darstellen.
Als Ausgangs- material dient hierzu nach Baeyer die Zimmetsäure (s. d.), die zunächst durch rauchende Salpetersäure in Para- und Orthonitrozimmetsäure umgewandelt wird.
Nur die letztere ist für die Darstellung des I. verwendbar und wird durch Brom in ein Dibromid, 0" H4 (XO-) - 0IINr - 0IINi- -000H, übergeführt.
Kocht man das Orthonitrozimmctsäuredibromid mit einer alkoholischen Lösung von Kalihydrat, so ent- steht Orthonitrophenylpropiolsäure, 0 g II4 (XO^ - 0^0-00011, die auch kurzweg Propiolsäure genannt wird. Aus dieser Säure bildet sich leicht I., wenn auf die alkalische Löfung Reduktions- mittel, wie Traubenzucker oder xanthogensaures Natron, einwirken. Unter Ausnahme von Wasser- stoff und Abspaltung von Kohlensäure und Wasser vereinigen sich hierbei zwei Moleküle Propiolsäure nach folgender Gleichung: ^I^MO-)-^ 0.0()0II^4H^0igll^02^ Nach der neuern Synthese von .heumann erhitzt man Phenylglycin, 0, ^ ^11 - 0H2 ^ II saus Anilin und Monochloressigsäure), oder dessen Car- bonsäure mit Ätzkali, löst die Schmelze in Wasser und oxydiert das entstandene Indoxol an der Luft. Die chem. Konstitution des I. ist sehr wahrschein- lich solgende: Indigblau ' Indol. Es ist demnach ein Abkömmling des Indols (s. d.). Das I. ist ein dunkelblaues Pulver mit rötlichem Schimmer und wird durch Reiben kupferrot und metallglänzend. In fast allen Lösungsmitteln ist es uMskch. In Chloroform und heißem Anilin U)st es sich in geringer Menge mit blauer, in ge- schmolzenem Paraffin [* 4] mit roter Farbe.
Aus heißem Terpentinöl krystallisiert es in schönen blauen Ta- seln. Bei 300" verwandelt es sich in purpurroten Dampf. [* 5] Es verbindet sich weder mit Säuren noch mit Alkalien, nur durch konzentrierte Schwefelfäure wird es in Indigmono- und -disulfonsäure (s. In- digblauschwefelsauren) umgewandelt.
Durch redu- zierende Mittel geht es in Indigweiß über;
beim Erhitzen mit Kalihydrat entsteht Anilin;
Salpeter- säure oxydiert es zu gelbrotem Isatin (s. d.). Der künstliche Indigo ist nicht im stände mit dem natürlichen zu konkurrieren, da seine Herstel- lung zu teuer ist. Es liegt dies daran, daß alle syn- thetischen Methoden zu schlechte Ausbeute liefern; es entstehen bei der Nitrierung der Zimmetsäure nur 40 Proz. von dem allein verwendbaren Ortho- nitroderivate. In neuester Zeit sind mehrere neue Verfahren zur Herstellung von Indigo patentiert worden;
ob sie sich in der Technik bewähren, läßt sich noch nicht beurteilen.
Indigblauschwefelsäuren, zwei verschiedene Sulfonsäuren, die entstehen, wenn man auf Indig- blau oder auf sehr fein gepulverten Indigo konzen- trierte Schwefelfäure einwirken läßt. Je nach der Dauer der Reaktion und der Menge der Säure entsteht entweder Indigm 0 n 0 sulf 0 nsäure, 0ig Hg ^2 ^2 302 OH, oder Indigdisulfon- fäure,0,g 11^2 02 2(802 0ll). Indigmonofulfonsäure, auch Phönicin- fchwefelfä'ure, Indigpurpur und Purpur- fchwefelfäure genannt, erhält man, indem man 1 Teil feingepulverten Indigo mit 20 Teilen Schwe- felsäure von 66" N. bei gewöhnlicher Temperatur so lange digeriert, bis sich ein Tropfen der Mischung klar in Wasser löst.
Die so erhaltene Flüssigkeit ist die Indigkomposition derBlaufäroer, Indig- tinktur.
Wird die Löfung mit Wasser verdünnt, so fällt die Säure in purpurroten, in fäurehaltigem Wasser unlöslichen Flocken nieder, die mit ver- dünnter Salzsäure gewaschen werden, um die über- schüssige Schwefelsäure [* 6] zu entfernen.
Getrocknet stellt sie eine blaue Masse dar, die ein rötliches, in Wasser und Alkohol lösliches Pulver giebt. Indigdisulfonfäure, Cörulinfchwefel- fäure, Sulfindigfäure, Sulfindylfäure, wird gebildet, indem man Indigo in rauchender Schwefelfäure löst.
Wird die Flüssigkeit mit Wasser verdünnt, so scheidet sich meist etwas Monosäure aus, voll der abfiltriert wird.
Bringt man Wolle in die fo erhaltene Flüssigkeit, so färbt sie sich intensiv blau und erschöpft die Löfung völlig an Farbstoff. Die blaue Wolle giebt die Säure an Alkalien leicht wieder ab, unter Bildung von leichtlöslichen blauen Salzen.
Verfetzt man die durch Verdünnen der ur- fprünglichen Löfung erhaltene Flüfsigkeit mit Koch- falz, fo entsteht das Natriumfalz der Indigdisulfon- fäure als ein in Salzlösung unlöslicher, in Wasser leichtlöslicher Niederschlag, der nach dem Abpressen der Flüssigkeit einen wichtigen Farbstoff, den In- digkarmin, bildet, der im Handel in Vreiform und trocken vorkommt und die Namen blauerKarmin, lösliches Indigblau, gefällter Indigo, Cörule'in, Indigotin, Chemisch Blau, Wunderblau führt und vielfach zum Färben von Wolle und Seide [* 7] dient. Illdigdifulfönsäure, s. Indigblauschwefel- fäurcn. ftisch, einheimifch.
Indigcn (lat. wliiZöna, «eingeboren»),
inlän- Indigen, Handelsname sür Induline (s. d.). ¶