der letztern durch Ordensmitglieder beitragen. - Bei der Gründung des
Ordens hatte
Weishaupt nur die Ordensstatuten und die
drei
Grade der ersten
Klasse (Pflanzschule) ausgearbeitet. Der 1.
Grad war das Noviziat. Im 2.
Grade, dem Minervalgrade, wurde
hauptsächlich wissenschaftlich gearbeitet. Im 3.
Grade (Illuminatus minor) empfingen die Mitglieder den ersten
Unterricht über die Art, die Untergebenen zu leiten und zu bilden. Die Vorsteher der ersten
Klasse hießen Areopagiten.
Um seinen
Orden
[* 1] möglichst schnell zu verbreiten, verpflanzte
Weishaupt den Illuminatismus in die Freimaurerlogen. Er selbst
hatte 1777 in
München
[* 2] die
Aufnahme in eine Freimaurerloge erlangt; doch erst die
Verbindung mit dem
Freiherrn
von
Knigge zu
Frankfurt
[* 3] und dem darmst. Geheimrat
Bode zu
Weimar,
[* 4] zwei hervorragenden Freimaurern, verschaffte dem Illuminatismus
einigen Einfluß auf die Logen der strikten Observanz. Beide traten dem Illuminatenorden bei und wurden eifrige Förderer
seiner Zwecke.
Knigge gewann bald großen Einfluß im
Orden und arbeitete im
AuftrageWeishaupts nach dessen Materialien
das
System weiter aus. Die 2.
Klasse umfaßte die symbolische Freimaurerei und zwar der 4.
Grad (Illuminatus major oder schott.
Noviz) den
Inhalt der Johannismaurerei, der 5.
Grad (Illuminatus dirigens oder schott. Ritter) die schott.
Maurerei und bildete das
Thor der höhern Maurerei zur Mysterienklasse. Die 1.
Abteilung der 3.
Klasse,
die kleinen
Mysterien, umfaßte als sechsten den Priester- und als siebenten den Regentengrad; die 2., den 8. und 9.
Grad umfassende
Abteilung der 3.
Klasse ist nie ins Leben getreten.
Meinungsverschiedenheiten führten zu einer Entfremdung der beiden Häupter, die sich bald zu einem völligen
Bruche steigerte.
Knigge sagte sich 1784 vom Illuminatismus los. Kurz zuvor hatten mehrere Professoren der Marianischen
Akademie ihren
Austritt aus dem
Orden erklärt. Hierauf ließ die Staatsbehörde eine Untersuchung anordnen, infolge deren alle
geheimen Gesellschaften in
Bayern
[* 5] durch kurfürstl.
Erlaß vom verboten wurden. Die I. sind nicht identisch mit
den franz. Illuminés (spr. illümineh), ein
Name, welcher alle mystischen
Schwärmer umfaßt, die im vorigen Jahrhundert in
Frankreich aufgetreten sind. -
(lat.), Täuschung, Einbildung; im Gebiet der schönen Künste die Täuschung,
vermöge deren man sich der angenehmen Einbildung hingiebt, als wäre das Dargestellte die Sache selbst, obschon wir wissen,
daß wir es nur mit einer Nachbildung des Wirklichen zu thun haben. Sie ist nur
dann ästhetisch, wenn sie als
Mittel dient, das
Schöne darzustellen, und nicht etwa die Verwechselung des Scheinbaren mit
dem Wirklichen selbst zur
Absicht hat. Aus diesem
Grunde wendet man bei theatralischen
Vorstellungen nicht wirkliche
Bäume,
wirkliches Wasser an, sondern künstliche
Mittel, die in uns die
Vorstellung solcher Naturgegenstände
erwecken und uns in eine ästhetische I. versetzen. Ein Hauptgrund dieses Wohlgefallens beruht auf der Mitthätigkeit unserer
Phantasie, die sich in eine sinnliche Umgebung von edlern Formen und bedeutungsvollern Begebenheiten hineinträumt, als
sie die alltägliche Gegenwart zu bieten pflegt. - In der
Psychiatrie ist I. eine Art von
Sinnestäuschung,
und zwar die falsche («illusorische») Wahrnehmung wirklich vorhandener
äußerer Objekte
bez. Vorgänge auf
Grund von Verknüpfung der durch letztere angeregten Sinneseindrücke mit lebhaften Phantasievorstellungen,
sodaß beide (Sinneseindruck und Phantasievorstellungen) zu einem einheitlichen Ganzen zusammenfließen, z. B.
die
Auffassung eines beliebigen
Geräusches als gesprochenes Wort (Gehörsillusion), eines Baumstumpfes
als menschliche Gestalt (Gesichtsillusion). (S.
Hallucinationen.) -
London
[* 6]News (spr. illöstrehted lönnd'n njuhs, «Illustrierte
Londoner Nachrichten»),
in
London erscheinende illustrierte Wochenschrift,
die erste regelmäßig mit Abbildungen
ausgestattete Zeitschrift, das Vorbild der franz.
«Illustration» und der deutschen «Illustrierten
Zeitung». Sie wurde von
dem
Buchdrucker Herbert Ingram begründet und ging nach dessen
Tod (1860) in den
Besitz seiner beiden
Söhne William und Charles
Ingram über, die auch gegenwärtig noch die Leitung des
Blattes haben. Sie fand bald bedeutende
Verbreitung
und 1851 war der
Absatz schon auf 130000 Exemplare gestiegen. An der Illustrierung beteiligten sich gleich anfangs hervorragende
Künstler, so namentlich
Sir John
Gilbert, ferner
BirketFoster, John Leech, später
Millais, Herkomer, Fildes u. a.
(lat.), Veranschaulichung, besonders durch Abbildungen (s.
Illustrationen). ^[= Bilder, die zur Erläuterung und Veranschaulichung des Textes dienen und entweder in diesen ...]
L' (spr. lillüstraßĭóng), seit 1843 in
Paris
[* 7] erscheinende allgemeine illustrierte
Wochenschrift, das älteste und bedeutendste der franz. illustriertenBlätter.
Bilder, die zur Erläuterung und Veranschaulichung des
Textes dienen und entweder in diesen eingeschaltet
oder ihm auf besondern
Blättern beigegeben sind. Insofern dieBuchstabenschrift sich aus der
Bilderschrift
entwickelt hat, sind
I. das älteste
Mittel der Wiedergabe von
Gedanken und auch auf den ältesten ägypt.
Inschriften begleiten
Bilder regelmäßig den hieroglyyhischen
Text. Später begannen die Griechen pharmaceutische
Schriften mit Zeichnung der
Pflanzen
zu versehen (Anfang des 1. Jahrh.
v. Chr.), die
Römer
[* 8] folgten mit ähnlichen, auch histor. Werken nach.
Bruchstücke einer Homerhandschrift (des 5. Jahrh.) und einer Virgilhandschrift (etwa des 4. Jahrh.)
sowie eine Dioskorideshandschrift (des 6. Jahrh.) mit Bildern haben sich noch erhalten. In der
Karolingerzeit kamen illustrierte Handschriften von
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