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dige Knollen [* 1] von blätterigem Gefüge, teils Anflüge auf dem Ganggestein bildet; chem. Zusammensetzung: Idrialin (s. unten) mit Zinnober, [* 2] etwas Kiesel- säure, Thonerde, Eisenkies [* 3] und Kalk gemengt;
Härte 1 bis 1,5, spec.
Gewicht 1,4 bis 1,6. I. ist milde, pistaziengrün, gewöhnlich aber verunreinigt durch Gangschiefer mit Zinnober und dann graulich- bis bräunlichschwarz, matt bis fettglänzend, löslich in konzentrierter heißer Schwefelsäure [* 4] mit tief indigo- blauer Farbe; beim Verbrennen oder Destillieren giebt er ein seinschuppiges strohgelbes Destillations- produkt (^II.,, Idrialin), wobei die Verunreini- gung als braunrote Asche zurückbleibt. Idris, s. Idrisiden.
Idrifi, Abu Abdalläh Muhammed, al-Scherif al-Hdrisi, auch unter dem Namen El-Edrisi be- kannt, arab. Geograph, stammte aus dem Geschlecht der Idrisiden (s. d.) und wurde gegen 1100 in Ceuta, [* 5] wo sein der Herrschaft beraubter Ahn Zuflucht ge- sunden hatte, geboren. Schon in früher Jugend kam er nach Cordoba, [* 6] wo er sich mit Eifer den Studien hingab, durchwanderte einen Teil von Spanien, [* 7] Nordafrika und Kleinasien und folgte spater einer Einladung des Königs von Sicilien, Roger II., in dessen Auftrage er auf Grund eigener Kenntnisse sowie der Berichte zuverlässiger Reisender sein 1154 vollendetes geogr. Werk verfaßte, welches als erklärender Text für die dem Könige gewidmete silberne Landkarte dienen sollte. Der europ. Wis- senschaft wurde dies bedeutende Werk erst durch die an vielen Mängeln leidende franz. Übersetzung A. Iauberts (2 Bde., Par. 1836-40) zugänglich, denn die in Rom [* 8] 1592-97 veranstaltete Ausgabe und die von zwei Maroniten, Gabriel Sionita und Johs. Hesronita, u. d. T. " (^oZrapKig. ^udwusig» (Par. 1619) erschienene lat. Übersetzung bieten nur einen Auszug.
Einzelne Teile des arab. Textes haben I. M. Hartmann (^kiica, Gott. 1796, und Ili^- pania, Bd. 1 u. 2, Marb. 1802),
Rosenmüllcr (871-19., Lpz. 1828),
Gildemeister (rai^tina. 6t 8^1-ia. in «^nHlöcta. Hra,die3.», III, Bonn [* 9] 1885),
Dozy und de Goeje («Dt^cliption äß I'^tliyue 6t ä6 1'V8pa,FN6»,Leid. 1866),
den auf Italien [* 10] bezüglichen Teil Amari und Coelest. Schiaparelli (Rom 1878) herausgegeben; Tomascheks Werk, «Zur Kunde der Hämus-Halbinsel» (2 Tle., Wien [* 11] 1881-86), ist das bezügliche Kapitel des I. zu Grunde gelegt. Auch in der mediz. Wissenschaft und der Botanik hat sich I. hervorgethan und als gründlicher Beobachter er- wiesen. Das Todesjahr des I. ist unbekannt. Idrisiden (auch Edrisiden), arab. Dynastie, die im westl. Nordafrika 791-926 herrschte. Sie führt ihren Ursprung auf Idris, einen Abkömm- ling des 'Ali zurück, welcher 784 vor der Verfolgung der 'Abbäsiden nach dem nordwestl.
Afrika [* 12] ftoh und viele Verberstämme von seinen Chalifenrechten über- zeugte, andere mit Gewalt unterwarf und sogar vom Fürsten von Tlemsen als der rechtmäßige Imam (s. d.) anerkannt wurde. Nach kurzer Regierungs- dauer wurde er 791 auf Veranlassung des Harun al-Raschid vergiftet. Idris'einziger Sohn Idris II. (nach des Vaters Tode geboren), der Erbauer der nunmehrigen Residenzstadt Fes, erweiterte durch Eroberungen die Grenzen [* 13] des Staates der I. und starb nach erfolgreicher Regierung 829. Unter seinem Sohn und Nachfolger Mohammed wurde das ganze Reich unter den Söhnen Idris II. geteilt und so der Keim zum Verfalle desfelben gelegt. 916 unterlag Iahja, ein durch Gelehrsamkeit und Herr- schertugenden ausgezeichneter Fürst, den Truppen des Begründers der Fätimidischen Dynastie; Iahjä wurde entthront.
Nur kurze Zeit konnte sein Nach- folger Hasan, der sich 926 wieder der Hauptstadt Fes bemächtigte, den Fatimiden widerstehen. Nur einige Küstenstädte blieben noch in der Gewalt verschiedener Idrisidenfürsten, welche, von den span. Omajjaden und den Fatimiden abhängig, dieselben nicht lange mehr behaupten konnten. lÄri" ^2.3!^, s. Citronellaöl. Idrosee, See in der ital. Provinz Brescia, vom Chiese gebildet, ist 10 km lang und bis 2 km breit, gegenüber von Rocca d'Anfo 122 m tief und bedeckt 1410 da; er ist sehr reich an Forellen.
Idrijl, s. Fluoranthen. Idschmä' (arab., d. i. Übereinstimmung), in der Mohammed. Theologie die Übereinstimmung der ge- samten Mohammed. Welt in Bezug auf irgend ein Moment des Glaubens oder der religiösen Übung (lat. c0N86Q8u8 6cci68ia6). Der Umsang, den das I. umfaßt, ist in verschiedenen Kreisen verschieden definiert worden. In den theol. Schulen hat man in späterer Zeit das I. auf die übereinstimmende Entscheidung einer Frage in den orthodoxen Schul- richtungen (s. Haneftten) bezogen; andere beschränken das I. auf die im Kreife der «Genossen» des Pro- pheten nachweisbare übereinstimmende Meinung oder Übung.
Das I. wird als eine der vier Quellen der Gesetzwnde im Islam betrachtet. (S. Fikh.) -
Vgl. Snouck Hurgronje, ^li6u^6 V^äraF6n tot äe K6nni8 van ä6u Islam (1883).
Idstedt, Dorf im preuß. Reg.-Bez. und Kreis [* 14] Schleswig, [* 15] 8 km nördlich von Schleswig, hat (1890) etwa 250 E., Postagentur, Fernsprechverbindung, ist bekannt durch die Schlacht vom 24. und in welcher die Schleswig-Holsteiner (27000 Mann) unter dem preuß. General von Willisen den Dänen (38000 Mann) unter General von Krogh das Schlachtfeld überließen. Der zur Erinnerung an die Schlacht von den Dänen 1853 errichtete sog. «Flensburger Löwe» wurde 1864 von den Preußen [* 16] erobert und ist jetzt vor dem Kommandanturgebäude der Kadettenanstalt in Lichterfelde aufgestellt.
Idstein, Stadt im Untertaunuskreis des preuß. Reg.-Vez. Wiesbaden, [* 17] am Wörsbach und an der Linie Frankfurt [* 18] a. M.-Limburg der Hess. Ludwigsbahn, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Wiesbaden), Untersteueramtes, einer Landesbankagentur und zweier Obersörstereien, hat (1890) 2536 E., dar- unter 314 Katholiken und 69 Israeliten, Post zweiter Klasse, Telegraph, [* 19] ein schönes Schloß (16. Jahrh.), dessen Archiv nach Wiesbaden ver- legt ist, eine Realschule, Baugewerkenschule, Idioten- anstalt und eine Safsianfabrik.
Idumäa, im allgemeinen die griech. Bezeich- nung des von den Edomitern (s. d.) bewohnten Ge- bietes, wurde im besondern auch gebraucht, um das von jenen im 4. oder 3. Jahrh. v. Chr. besetzte Ge- biet im W. des Toten Meers, die Umgebung von Hebron, zu bezeichnen. In diesem Sinn wird I. häusig neben Iudäa (s. d.) genannt oder dazu gerechnet. Idüna, Göttin, s. Idhun. Idunlum, ein dem Vanadium verwandtes Ele- ment von zweifelhafter Existenz. Idunna, der 176. Planetoid. IÄU8, im Kalender, f. Iden. lÄus, Fischgattung, s. Aland. Idylle (grch. 6i(Mion, d.i. kleines Bild), Be- zeichnung für die dichterische Darstellung ¶