Turm
[* 1] (53 m), der
WeißeTurm genannt, und einem steinernen
Brustbild des Landgrafen
Friedrich II. von
Hessen-Homburg am
Thor, ein
Kurhaus, 1840 von den Inhabern der
Spielbank, Gebrüder
Blanc, erbaut und 1863 vergrößert, mit glänzenden Sälen, Lesezimmer,
Saalburgmuseum, einer Sammlung der auf der
Saalburg ausgegrabenen
Altertümer, ferner mit glasüberdecktenTerrassen,
großartigen Parkanlagen und einem
Theater,
[* 2] ferner ein Realprogymnasium, eine Mittelschule, drei höhere Mädchenschulen,
eine
Bibliothek,
Armen-, Waisen-, Versorgungshaus, allgemeines
Krankenhaus,
[* 3] christl. Krankeninstitut, Kleinkinderbewahranstalt;
Fabrikation von
Maschinen,
Hüten, Seife,
Nudeln und
Bleiweiß.
[* 4] - Holztransportwesen hat sich seit 1834 zu einem der besuchtesten deutschen
Bäder
entwickelt (1892: 11694 Kurgäste).
Von den fünf
Quellen ist der am weitesten östlich entspringende Elisabethbrunnen, dessen Wasser auch
versandt wird, weit kochsalzreicher als der Kissinger
Rakoczy; in der Nähe eine Trinkhalle, das Palmenhaus und die Orangerie.
Salzärmer, aber reicher an
Eisen
[* 5] ist die Luisenquelle und vor allem der Stahlbrunnen;
Kaiser- und
Ludwigsbrunnen werden hauptsächlich
zu
Bädern benutzt. Bei letzterm das große
Kaiser Wilhelmsbad, 1887-90 nach
PlänenvonL. Jacobi in ital.
Renaissancestil erbaut. Die
Spielbank wurde 1872 aufgehoben. Ein
DenkmalHölderlins wurde ein
KaiserFriedrich-Denkmal enthüllt.
Im 12. Jahrh. waren die
Dynasten von Eppstein
Besitzer des Schlosses und der Herrschaft Holztransportwesen, von deren
Burg
der noch stehende
WeißeTurm herrühren mag. 1622-1866 war Holztransportwesen Haupt- und Residenzstadt der Landgrafschaft Hessen-Homburg.
-
Vgl. Schäfer,Bad
[* 6] und seine Umgebungen (Darmst. 1864);
Friedlieb, Der Kurort Holztransportwesen (Frankf. a. M. 1867): Will, Der Kurort
Holztransportwesen (Homb.
1880);
Höber, Hombourg, ses eaux minérales et les maladies qu'elles guérissent (ebd. 1882): ders.,
Hombourg and its resources for the use of English visitors especially (4. Aufl., ebd. 1886): Deetz,
und seine Heilfaktoren (in Großmann, «Heilquellen des
Taunus», Wiesb. 1887);
Supp,
Bad Holztransportwesen (4. Aufl., Homb.
1891);
Schick, und seine Umgebungen (18. Aufl., ebd. 1892).
Eisenbahn, von
Frankfurt
[* 8] a. M. nach
Homburgv. d. Höhe (17,52 km, 1859 genehmigt, 1860 eröffnet), ehemalige
Privatbahn, wurde 1880 vom preuß.
Staate erworben und der königl. Eisenbahndirektion zu
Frankfurt a. M. unterstellt.
(spr. hohm),SirEverard, engl. Anatom, geb. zu Hull,
[* 10] gest. zu
Chelsea, war Professor der
Anatomie und
Chirurgie in
London
[* 11] und königl. Wundarzt und veröffentlichte als
Hauptwerk «Lectures on comparative anatomy» (6 Bde.,
1814-29), worin die Präparate der Sammlungen des Anatomen John
Hunter erklärt sind.
(spr. hohm),Henry, Lord Kames, philos. Schriftsteller, geb. 1696 zu
Kames in der
GrafschaftBerwick, wurde in Edinburgh 1724
Advokat und später mit dem
Titel Lord Kames einer der
Oberrichter von
Schottland. Er starb Von seinen
Schriften sind hervorzuheben: «Essays on the principles of morality
and natural
religion» (Edinb. 1751; deutsch von Rautenberg, 2 Bde.,
Braunschw. 1768),
«Elements of criticism» (3 Bde.,
Edinb. 1762-65; deutsch von Meinhard, Lpz. 1765; 3. Aufl.
von Schatz, 3 Bde., 1790-91), eine sensualistische
Theorie des
Geschmacks im
Geiste seines Zeitalters und der philos. Schule in England. -
Vgl. über ihn A. F. Tytler (Lord Woodhouselen),
Memoirs of the life and writings of Henry Home (2 Bde.,
Edinb. 1807 u. ö. in 3 Bdn.).
(grch.
Hómeros), der an der
Spitze der griech. Litteratur stehende Dichtername. Mit Ausnahme einiger
Grammatiker,
der sog. Chorizonten, hielten die Alten allgemein einen Dichter dieses
Namens für den Verfasser der beiden großen
Heldengedichte
Ilias, worin Scenen aus dem Kampfe der Griechen und
Trojaner um
Troja,
[* 12] im Mittelpunkt der Zorn des
Achilleus,
und Odyssee, worin die Irrfahrten, die endliche Heimkehr und die
Rache des Odysseus an den Freiern seiner treuen Gattin Penelope
geschildert werden. In älterer Zeit schrieb man dem Homer noch einzelne Gedichte des sog.
epischen Cyklus (s.
Cyklische Dichter) sowie ein komisches Gedicht «Margites» (s. d.);
ferner den «Froschmäuseler» (die
Batrachomyomachia, s. d.) und zahlreiche
Hymnen zu, von denen noch eine 5 größere
und 28 kleinere
Stücke enthaltende Sammlung erhalten ist.
Was über die
Person des Homer berichtet wird, ist durchaus sagenhaft. Eine ganze Anzahl von
Städten (nach der gewöhnlichen
Tradition sieben: Smyrna, Rhodos,
Kolophon,
Salamis, Chios,
Argos, Athenä) stritt sich um die Ehre, seine
Geburtsstätte zu sein. Den am besten begründeten
Anspruch scheint Chios zu haben. Doch kann es sich hierbei nicht sowohl
um den Geburtsort
H.s als nur um die
Heimat der Homerischen Gedichte handeln, da die
Annahme, daß ein einzelner Dichter die
beiden Epen, Ilias und Odyssee, oder auch nur das eine von beiden, in der uns vorliegenden oder einer
wenig davon verschiedenen Gestalt etwa in der
Weise gedichtet habe, wie
Virgil seine Äneide dichtete, nicht haltbar ist.
Aus dem
Altertum sind vorzügliche Marmorköpfe des bereits im 4. Jahrh.
v. Chr. ausgebildeten Homertypus erhalten; so in Neapel
[* 13] (s.
Tafel:
Griechische Kunst III,
[* 14]
Fig. 2),
Rom,
[* 15]
London und Sanssouci. Sie unterscheiden sich besonders durch die Neigung des
Hauptes.
Die Homerischen Epen sind aus einzelnen
Teilen (Liedern), die sowohl gleichzeitig neben-, als auch zu verschiedenen
Zeiten
nacheinander von verschiedenen
Personen gedichtet wurden, zusammengefügt worden. (S. Epos.)
Wann diese Epen
zum erstenmal in einer schließlichen Redaktion zusammengefaßt und niedergeschrieben wurden, ist ungewiß.
DaßPisistratus
durch eine litterar.
Kommission von vier Männern die einzelnen
Stücke beider Epen zu zwei großen Ganzen habe zusammenfassen
und redigieren lassen, ist eine durch Mißverständnisse erzeugte Legende; wahrscheinlich hat er nur irgend welche Vorschriften
bezüglich des Vortrags der Gedichte durch die Rhapsoden am Panathenäenfest gegeben. Zu
Aristoteles'
Zeit hatten Ilias und Odyssee durch die Thätigkeit der sog. Diaskeuasten (s. d.)
im wesentlichen schon die Gestalt erhalten, in der sie auf uns gekommen sind. Diese wurde mehr und mehr befestigt durch die
kritische Thätigkeit der
Alexandriner, des Zenodot,
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