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verschieden. Bald wird Berg und Gebirge als ein lebendes, mit übernatürlichen Kräften ausgestattetes Wesen, bald als Wohnsitz von Geistern oder Göt- tern, bald auch lediglich als Träger [* 1] und Stütze des Himmelsgewölbes vorgestellt. Eine eingehende Darstellung des Höhenkultus bei Indern (sowohl bei der arischen als auch der nichtarischen Bevölke- rung Indiens), Malaien, Chinesen, Japanern, Nral- altaiern, Semiten, Iraniern, Germanen und Slawen giebt von Andrian, Der Höhenkultus asiat. und europ. Völker (Wien [* 2] 1891). ^Heinrich. Hohenegg, Nicander von, s. Heidegger, Joh. Hohenelbe.
1) Bezirkshauptmannschaft in Böh- men, hat 359,64 ^m und (1890) 42 803 (20334 männl., 22469 weibl.) meist kath. deutsche E., darunter 880 Evangelische und 226 Israeliten, 5564 Häuser und 9083 Wohnparteien in 34 Ge- meinden mit 55 Ortschaften und umfaßt die Ge- richtsbezirke Arnau und Höhengrenzen. - 2) Höhengrenzen, czech. Vrckikdi, Stadt und Sitz der Vezirkshauptmannschaft an der obern Elbe, am südl. Abhang des Riesengebirges, in 484 m Höhe und an der Linie Pelsdorf-Höhengrenzen (5 km) der Österr.
Nordwestbahn. Sitz eines Bezirksgerichts (207,45 ykm, 17 Gemeinden, 23 Ortschaften, 22 370 meist deutsche E.), hat (1890) 4057, als Gemeinde 5736 meist deutsche kath. E., Post, Telegraph, [* 3] alte Pfarrkirche, neue got. Dekanalkirche, Augustiner- kloster mit einem Altarbilds von Rubens, Schloß (1516), ehemals dem Grafen Morzin gehörig, mit schönem Park und einer Herrschaft (8632 Iia), Denk- mal Kaiser Josephs II., neues großartiges Nealschul- und Sparkassengebäude, Fachschule für Weberei [* 4] (1873 gestiftet), Sammlungen des Riesengebirgs- vereins, Krankenhaus; [* 5] Flachsgarn- und Baumwoll- garnspinnerei, 5 mechan. Webereien, Verbandstoff- und Papierfabrik, 6 Kunstbleichen, 3 Färbereien und Druckereien, Eifengießerei und Mafchinenwerk- stätte, Marmorwerk, Dampfziegelei, Brauerei und Mühlen. [* 6] Höhengrenzen ist Ausgangspunkt für Ausflüge in das Riefengebirge. DerHeidelberg (1036 m), welcher die Stadt im NW. überragt, gewährt eine schöne Aussicht. An H. anstoßend das Dorf Ober- Hohenelbe (2246 E.) mit Kunstbleiche, Flachs- garn- und Iutespinnerei. - 1533 zur königl. Berg- stadt erhoben, da hier früher Eisengruben waren, kam Höhengrenzen später in den Besitz Wallensteins, der es mit Friedland vereinigte.
Nach dessen Tode kam die Herrschaft an die Grafen Morzin und nach dem Aus- sterben der männlichen Linie 1881 an seine Tochter, die Gräsin Czernin von Chudenitz. Hohenems oder Hohenembs, Marktflecken im Gerichtsbezirk Dornbirn der österr. Vezirkshaupt- mannschaft Feldkirch in Vorarlberg, in 429 in Höhe, an der rechtsseitigen Lehne des obersten Rheinthals und der Linie Feldkirch-Vregenz der Österr. Staats- bahnen, hat (1890) 3988, als Gemeinde 4972 E., Post, Telegraph; Baumwollspinnereien, Webereien, Druckereien und Rotfärbereien, Fabrikation von Gespinsten, Bändern, Stickereien sowie lebhaften Holzhandel.
In H. befindet sich die einzige Israe- litengemeinde in Vorarlberg (118 Seelen) mit einer Synagoge. Ehedem war Höhengrenzen Sitz der Grafen diefes Namens, die 1759 im Mannsstamm, 1868 im weiblichen Stamm erloschen. Das Altschloß Höhengrenzen auf waldiger Höhe (694 m) ist ganz Ruine. Das Schloß Neu-Ems oder Tannenburg, auf dem fchroff abstürzenden Glopper, ist teilweise erhalten und bewohnt. Hohen-Eppan, s. Eppan. Hohenfelde, s. Hamburg [* 7] (Bd. 8, S. 700 a). Hohenfriedeberg(Hohenfriedberg), Stadt im Kreis [* 8] Bolkenhain des preuß. Reg.-Vez.
Liegnitz, [* 9] hat (1890) 750 E. (227 Katholiken), Post, Tele- graph. Höhengrenzen ist bekannt durch dieSchlachtim zweiten Schlesischen Kriege, in der Friedrich d. Gr. über die Österreicher und Sachsen [* 10] unter Karl von Lothringen und dem Herzog Johann Adolf von Sachfen-Weißenfels siegte. Die Österreicher und Sachsen (80000 Mann) hatten sich bei Trautenau vereinigt, um in Schlesien [* 11] einzufallen. Friedrich zog Ende April seine Armee aus den Winterquar- tieren zusammen. Am 28. Mai war die Armee ver- einigt und marschiertenach der Gegend von ^triegau, wo sie, General Dumoulin mit der Vorhut über das Striegauer Wasser vorgeschoben, Stellung nahm.
Der Feind, durch einen falfchen Spion getäuscht, glaubte, daß sich Friedrich bis hinter Breslau [* 12] Zurück- ziehen werde, ging über das Gebirge und lagerte diesseits. Am 4. Juni früh 4 Uhr [* 13] begann die preuß. Armee den Bach zu überschreiten und marschierte jenseits auf. Dumoulin fand fächs. Truppen vor sich und begann die Schlacht. Das sä'chs. Korps griff in den Kampf ein, wurde jedoch von den Öster- reichern nicht unterstützt und gänzlich geschlagen. Jetzt erst befahl Prinz Karl den Aufmarsch seiner Armee, die in dem durchschnittenen Gelände eine Verteidigungsstellung besetzte, während die preuß. Infanterie schon zum Angriff vorrückte. Die preuß. Kavallerie warf die feindliche des rechten Flügels, während der König die Truppen, die die Sachsen besiegt hatten, heranführte. Als die österr. In- fanterie schon durch das Feuer erschüttert war, brach General Gehler mit dem Dragonerregiment Vayreuth (jetzt Königin-Kürassierregiment Nr. 2) durch die eigene Infanterie vor und ritt in einer kriegsgeschichtlich berühmt gewordenen Attacke 20 Bataillone nieder, wobei 66 Fahnen erobert wur- den.
Dies hatte den allgemeinen Rückzug der Öster- reicher ins Gebirge zur Folge. Die Preußen [* 14] ver- loren 3600, die Österreicher und Sachsen 16000 Mann und 63 Geschütze. [* 15] Hohenfurth, Stadt in der österr. Bezirks- hauptmannschaft Kaplitz in Böhmen, [* 16] in landschaft- lich reizender Gegend, rechts der obern Moldau, an der Linie Budweis-St. Valentin der Österr. Staatsbahnen, [* 17] Sitz eines Bezirksgerichts (324,14 ykm, 19 Gemeinden, 120 Ortschaften, 17 010 kath. deutsche E.), hat (1890) 1480, als Gemeinde 1569 deutsche E., Post, Telegraph, ein Cistercienserstist, 1250 von Peter Vok von Rosenberg gegründet, m verschiedenen architektonischen Formen, mit schöner got. Kirche, Kapitelsaal (14. Jahrh.) und Bibliothek (37000 Bände). Höhengrenzen gehörte ehemals zu den Rosen- bergschen Besitzungen, die den größten Teil des südl. Böhmens einnahmen. Das Cistercienserstift gab den Anlaß zur wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes. -
Vgl. Mikowec, Das Cistercienserstift Höhengrenzen in Böhmen (Olmütz [* 18] 1858);
Pangerl, Urkundenbuch des Cister- cienserstiftszuH. (Bd. 23der"^0nt63r6i'uinNu8tria- earum", Wien 1865).
Hohengeroldseck, s. Geroldseck. Höhengrenzen, an Gebirgen diejenigen Linien, über oder unter denen gewisse Vorkommnisse auf- hören. So spricht man von einer Schnee- oder Firn- grenze (s. Firn), Gletschergrenze, Baumgrenze (s. d.), Waldgrenze, Getreidegrenze, Siedelungsgrenze u. s. w. Die höhere oder tiefere Lage dieser Linien hängt in erster Reihe von den Wärme- und ¶