in der
Meteorologie die Erscheinung, wobei die
Sonne
[* 2] oder der Mond
[* 3] von weißen oder gefärbten
Ringen umgeben sind.
Man unterscheidet gegenwärtig drei
Arten der Ringbildungen: die kleinen Hof oder
Aureolen (s. d.), die großen Hof oder
Halo
(s. d.) und den Bishopschen
Ring (s. d.).
1)Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberfranken, hat 306,68 qkm, (1890) 24418 (11966
männl., 12452 weibl.) E., 42 Gemeinden mit 176 Ortschaften, darunter 1 Stadt. - 2) Hof, wend.
Regnizi,
Unmittelbare Stadt und Hauptort des
Bezirksamtes Hof, 6 km von der sächs. Grenze, an der
Saale, in 473 m Höhe, liegt
an den Linien
Hof-Bamberg (127,1 km),
Hof-Wiesau (59,5 km), Hof-Franzensbad-Eger (60,2 km) und an der
Nebenlinie
Hof. - Marxgrün -
Steben (23 km) der Bayr., sowie an der Linie
Leipzig-Hof (164,6 km) der Sächs.
Staatsbahnen,
[* 4] ist Sitz des
Bezirksamtes, eines Landgerichts (Oberlandesgericht
Bamberg)
[* 5] mit 8
Amtsgerichten (Hof,
Kirchenlamitz,
Münchberg, Naila, Rehau, Selb,
Thiersheim, Wunsiedel) und einer Kammer für Handelssachen, eines Amtsgerichts,
Landbau-,
Rent-,
Bahn-, Hauptzollamtes, königlich sächs. Übergangssteueramtes, einer Brandversicherungsinspektion,
Reichsbanknebenstelle sowie eines
Handels-, Fabrik- und Gewerberates. Von den ehemaligen, im Anfang des 18. Jahrh. abgetragenen
Festungswerken sind noch
Teile der Stadtmauer und des Grabens erhalten.
Die Stadt ist nach demBrande vom neu aufgebaut und hat (1890) 24455 (11630 männl., 12825 weibl.)
E., darunter 2144 Katholiken und 53 Israeliten, Post erster
Klasse, Filialpostexpedition,
Telegraph,
[* 6] Fernsprecheinrichtung;
eine got. Haupt- oder Michaeliskirche, 1230 erbaut und 1884 renoviert, mit zwei
Türmen, trefflichem Hochaltar, Kanzel und
Taufstein und 9 Chorfenstern, Lorenzkirche, 1889 renoviert, mit wertvollem
Altarschrein (1450), Hospitalkirche
mit 90 Deckengemälden, steinernem Altartisch (1302) und got.
Altarschrein (1511), got. Rathaus mit
Turm,
[* 7] Stadtkrankenhaus,
neuen Bahnhof im Renaissancestil; ferner ein königl. Gymnasium
Albert-Maximilianeum, 1546 eröffnet (Rektor
Keppel, 20
Lehrer, 9
Klassen, 243
Schüler),
eine Realschule mit gewerblicher Fortbildungsschule, höhere Mädchenschule, ein Hospitalstift (1260
gegründet), Waisenhaus (1757), Stadt- und Landkrankenhaus, Armenbeschäftigungsanstalt,
Nikolai- und Erhardistift,
Sparkasse,
Leihanstalt,
Gasanstalt, Wasserleitung
[* 8] und
Kanalisation. Hof ist der Mittelpunkt der oberfränk.
Geschichte. Die älteste Benennung von Hof war Regnizi, Regnitzhof. Stadt und
Bezirk waren reichsunmittelbar, zuerst unter
den Markgrafen von Vohburg, von 1209 an unter den
Herzögen von
Meran,
[* 12] von denen die Vögte von
Weida die
Stadt als Reichsafterlehn innehatten. 1276 ist das Schloß Rekeniz Sitz der Vögte und 1306 wurde die Stadt Sitz eines Halsgerichts.
Am wurde das
Regnitzland der
Nürnberger Landvogtei einverleibt, und Hof erhielt 1304 einen Reichslandvogt. 1323 wurden
die
Burggrafen von
Nürnberg als
Erben der meranischen Lehnsherrschaft von 1248 vom
KaiserLudwig dem
Bayern bestätigt. 1373 ist
BurggrafFriedrich von
Nürnberg der alleinige Herr von und
Regnitzland. 1792 kamen sie an
Preußen,
[* 13] 1806 an
Frankreich, 1810 an
Bayern. Hof war schon zur Zeit der Kreuzzüge ein lebhafter Handelsplatz. Die
Textilindustrie wurde bereits
im 16. Jahrh. gegründet. -
Vgl.
Chronik der Stadt Hof nach einer Handschrift von Enoch Widmann vom J. 1596, hg. von Hof Wirth
(8 Hefte, Hof 1843 - 48);
von Weitershausen, Übersicht der Stadt- und Landeshauptmannschaft Hof (ebd. 1787;
neu gedruckt 1884);
Tillmann, Die Stadt und ihre Umgebungen (ebd. 1886);
von Reitzenstein-Reuth, Das
Regnitzland (ebd. 1888).
Bezirkshauptmannschaft
Sternberg in Mähren,
[* 14] an der
Straße vonOlmütz
[* 15] nach
Troppau,
[* 16] Sitz
eines Bezirksgerichts (173,21 qkm, 17 Gemeinden, 21 Ortschaften, 13470 meist kath. deutsche
E.).
Hof ist sehr alt, hat (1890) 2803 meist kath. deutsche E., Post,
Telegraph, ansehnliche
Pfarrkirche, Rathaus und Leinwandindustrie. 1642 wurde die Stadt von den
Schweden
[* 17] verwüstet.
Ludw., luth. Prediger, geb. zu Wildbad, seit 1826 Pfarrer zu Rielingshausen
bei
Marbach, wo er starb, bekannt durch seine in pietistisch-methodistischem
Tone gehaltenen,
weitverbreiteten «Predigten für alle
Sonn-, Fest- und
Feiertage» (Stuttg. 1829; 41. Aufl. 1890). -
Vgl.
Knapp,
Ludwig Hofacker (5.
Aufl., Heidelb. 1883).
Sein
Bruder, Wilhelm Hofacker, ebenfalls luth. Prediger, geb. zu Gärtringen,
seit 1835 Diakonus
an St. Leonhard zu
Stuttgart,
[* 18] wo er starb, schrieb: «Zeugnisse
evang. Wahrheit» (3 Bde.,
Stuttg. 1839 - 41; mit Ch. Fr. Schmidt zusammen) und «Predigten
für alle
Sonn- und Festtage» (3. Aufl. 1880). -