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«I2.nto8, Benennung der ältern Systematik für eine künstliche Vogelklasse, welche die echten Schwal- ben, Nachtschwalben, Segler u. s. w. umfaßte. Hiatus (lat., d. h. Kluft, Spalte), in Grammatik und Metrik die Aufeinanderfolge zweier Vokale, deren erster am Ende einer Silbe, deren zweiter am Anfang der darauffolgenden Silbe steht, einerlei, ob diese Silben zwei selbständigen Wörtern oder einem einzigen Worte angehören, z. V. »habe ich" oder «See-en». In allen Sprachen wird der Hicks mehr oder weniger als eine Härte empfunden und oft aufgehoben, entweder durch Zusammenziehung der beiden Vokale, z. V. grch. tälla. -^ w aiia. (das andere),
in unserm «Seen» (einsilbig) - «See-en», oder durch Abwerfung des ersten Vokals, z. B. «hab' ich». (S. Krasis und Elision.) In der deut- schen Verskunst gilt der Zusammenstoß eines aus- lautenden und eines anlautenden Vokals dann für anstößig, wenn der auslautende Vokal ein unbe- tontes e ist;
in diesem Falle wird von feinfühligen Dichtern der Hicks schon unbewußt gemieden, wie er denn in der gesprochenen Sprache [* 1] unwillkürlich durch Elision beseitigt wird. -
Vgl. W. Scherer, Über den Hicks in der neuern deutschen Metrik sin den «Philol. Abhandlungen zu Ehren Th. Mommsens»);
Otto Schröder, Vom papiernen Stil (2. Aufl., Verl. 1891).-Hicks
wird auch überhaupt für Lücke gebraucht. Hialvatha, «Der Sucher des Wampumgürtels», wird als der Name eines Onondaga-Häuptlings ge- nannt, von dem der Gedanke zu der Begründung der Konföderation derHuron-Irokesen, des sog. «Bundes der fünf Nationen» ff. Irokesen), ausgegangen sein soll. Von seinem eigenen Stamme zurückgewiesen, flüchtete er zu den benachbarten Canienga oder Mo- hawk, wie sie gewöhnlich genannt werden.
Mit deren Hilfe und durch Überredung der andern Stämme ver- mochte er seine Idee ins Werk zu setzen.
Verschie- dene sagenhafte Züge sind der Erzählung von seinem Auftreten, seiner Flucht und seinen sernern Lcbens- fchicksalen unter den Mohawk beigemischt.
Long- fellow (s. d.) hat ihn zum Helden eines Epos (1855) gemacht, das unter andern von Freiligrath (Stuttg. 1857) ins Deutsche [* 2] übertragen worden ist. Hibaldeha, Pseudonym des Herzogs Heinrich Julius von^Braunschweig (s. d.). Hibernal (lat.), winterlich;
Hibernation, Winterschlaf.
Hiberma (Ivernia, auch Iverna oder Hierne), von Aristoteles zuerst als eine der brit. Inseln unter dem Namen Ierne angeführt, wurde das heutige Irland von den Römern genannt, die es durch Cäsar und Agricola kennen lernten.
Die Einwohner waren Kelten meist gälischen Stammes, über die Größe und Gestalt der Insel macht Ptole- mäus richtige Angaben, der auch einzelne Völker- stämme nennt, unter diesen die Ivernen im Süd- westen, von denen der Name des Landes abgeleitet wurde, der jedoch von dem gälischen Bergion(kmn- risch Vergyn; neukelt. Erin), d. i. die westl. An- sel, abzuleiten sein wird. ^eit dem 3. Jahrh. n. Chr. drangen zahlreiche irische Stämme unter dem gemein- samen Namen der «Scoti» im Norden [* 3] und Südwesten von Britannien ein und gaben der nördl. Hälfte dieser Insel den Namen Schottland (s. d. und Irland). Hiberuia. astoliaria.
L., s.Frostschmctterling.
«idisonZ L., Ibisch, Eidisch, Pflanzen- gattung aus der Familie der Malvaceen (s. d.) mit gegen 150 Arten, größtenteils in den Tropen. Es sind krautartige Gewächse, Sträucher oder auch Bäume. Die Blumen sind denen der Malven ähn- lich, aber meist größer und schöner; der Kelch ist außen von schmalen Hüllblättern umgeben, die Frucht eine fünffächerige, ineist vielsamige Kapsel. Von ihren Rrten vielleicht die verbreitetste ist II. 8^liii(m8 1^., Strauch ibisch, schon längst in die Gärten Europas eingeführt, 2-3 ui hoch, mit derben Blättern und mit Blumen von violett-karminroter Farbe. Durch die Kultur sind zahlreiche Varietäten entstanden, .mit einfachen und gefüllten, weißen, rosenroten, purpurnen, duukelvioletten, nanking- farbigen Blumen; sie sind wegen ihrer Neichblütig- teit im Sommer bis in den Herbst zu beliebten Zier- sträuchern geworden. Im Westen und Süden Deutschlands [* 4] ist der Strauchibisch vollkommen winterhart, verlangt aber im Norden einige Deckung im Winter. Die Vermehrung der Varietäten ge- schieht dnrch Ableger oder Veredeluug in Töpfen unterhaltener Sämlinge. Die aus dem südi. China [* 5] stammende chinesische Nose, II. rosa Linsnäig I,., muh im Warmhause oder in Wohnstuben unter- halten werden. Diese Art wird bis 3 m hoch und hat lebhaft grüne, glänzende, dauernde Blätter und sehr große, weit geöffnete Blumeu von dunkelroter Farbe; besonders prächtig ist die gefüllt blühende Varietät. Sehr interessante Arten der Gewächs- häuser sind II. mullldiliL ^., der Mandelibisch, dessen große Blumen im Anfblühcn weiß sind und bei hellem Sonnenschein allmählich hell-, dann dunkel- und schließlich purpurrot werden, und H.^l3ni1i0t l., ein ostind. Strauch mit bandförmigen Blättern und großen, blahgelben Blumen mit blaßrotem Schlunde. Von II. al)6lmo8o1iu8 ^. (^I)6lni08cuu8 M08ckaw8 H/oenc/t, Bisamstrauch), einem Strauche Iudiens und Südamerikas, werden die stark nach Moschus duftenden Samen [* 6] unter dem Namen Bisam- oder Abelmoschuskörner (ssmiiiÄ ^d6iui03elli) zu Parfümerien verwendet, auch waren sie früher offizinell. Ausdauernd und durch Tracht wie durch Schönheit und Größe der Blumen ausgezeichnet sind 11. militari Oav. und Miu8ti-i8 ^.; in besonders günstigen Lagen halten sie auch in Deutschland [* 7] im freien Lande aus, finden aber besser im Kalthause ihren Platz. Einjährig ist II. 63eui6nw8 1^., Nosenpappel, Gombo oder Gumbo, dessen noch grüne Früchte in allen wär- mern Erdteilen als Zusatz zu Brühen sowie als Kafseesurrogat, sog. Gombotaffee, genossen wer» den. Von dem in Ostindien [* 8] einheimischen II. can- nal)inu8 ^., o st indische Hanf rose, kommen die Bastfasern neuerdings unter dem Namen Born- bay- oder Gambohanf (s. d.) in den Handel. Auch II. t6ti'Hi)1iM08 ^(nb. (Ostindien) liefert Bast- fasern (s. Abelmoschusfaser).
Hio kasrst H^ua. (lat., «hier stockt das Was- ser»), mehrfach bei Cicero vorkommende sprich- wörtliche Redensart, dem Sinne entsprechend der deutschen: «Da stehen die Ochsen am Berge» (und tonnen nicht weiter). Hickory-Holz und Hickory-Nüsse, s Oar^a Hicks, William, bekannt als Hicks Pascha, brit. Offizier, geb. 1830, trat 1819 als Fähnrich in das brit.-ostind.
Heer ein, machte 1867-68 den Feld- zug nach Abessinien mit und wurde 1880 Overst. Als die Ägypter den Aufstand im Sudan (s.d.) nicht bewältigen konnten, sandte die brit. Negicrung Hicks 1883 als Stabschef zu der Sudanarmee. Er gelangte 9. März nach Chartum, rückte am Nil aufwärts, wurde 29. April bei Morabia durch 45000 Mann, ¶