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meisten Verbreitung unter seinen Arbeiten erhielt das treffliche «Lehrbuch der griech. Antiquitäten», welches in drei Teilen die Staatsaltertümer (Heidelb. 1831), die gottesdienstlichen Altertümer (ebd. 1846) und die Privataltertümer (ebd. 1852) behandelt und in vier Bänden von Blümner, Dittenberger, Hermannsdenkmal [* 1] Droysen, A. Müller, Thalheim und Thumser neu herausgegeben wurde (Freib.i.Vr. 1882 fg.). Ferner veröffentlichte er «Geschichte und System der Plato- nischen Philosophie» (Bd. 1, Heidelb. 1839) und eine Ausgabe der Platonischen Schriften (6 Bde., Lpz. 1851-52) u. a. Seine «Kulturgeschichte der Griechen und Römer» [* 2] gab K. G. Schmidt heraus innerung an Karl Friedrich Hermannsdenkmal u. a. (Berl. 1864). Hermann, Karl Heinr., Maler, geb. zu Dresden, [* 3] machte dort seine ersten Studien, die er seit 1821 in München [* 4] und in Düsseldorf [* 5] unter Cornelius fortsetzte.
Später begleitete er Cornelius nach München. Unter seinen eigenen Kompositio- nen sind besonders die Fresken zu Wolfram von Eschenbachs «Parzival» im Königsbau zu nennen. Hermannsdenkmal wurde 1844 nach Berlin [* 6] berufen, um die Ent- würfe Schinkels für die Vorhalle des Museums auszuführen. Doch trat er bald von dieser Arbeit zurück und malte Fresken in der Klosterkirche zu Berlin und in der Stadtkirche zu Oschatz [* 7] und ein umfängliches Ölgemälde: Ostermorgen, in der Matthäikirche zu Berlin.
Von Hermannsdenkmal erschien (Gotha [* 8] 1852) ein Cyklus von Zeichnungen, «Bilder zur deutschen Geschichte», in 15 Blättern. Er starb zu Berlin. Hermann, Konrad, Philosoph, Sohn von Gott- fried Hermannsdenkmal, geb. zu Leipzig, [* 9] studierte in Leipzig und Berlin, habilitierte sich 1849 als Privatdocent der Philosophie an der Universität Leipzig und wurde 1860 außerord., 1881 ord. Honorarprofessor daselbst. Er schrieb: «Grundriß einer allgemeinen Ästhetik» (Lpz. 1857),
«Philos. Grammatik» (ebd. 1858),
«Geschichte der Philosophie in pragmatischer Behandlung» (ebd. 1867),
«Philo- sophie der Geschichte» (ebd. 1870),
«Die Ästhetik in ihrer Geschichte und als wissenschaftliches System» (ebd. 1875),
«Die Sprachwissenschaft nach ihrem Zusammenhange mit Logik, menschlicher Geistes- bildung und Philosophie» (ebd. 1875),
«Der Gegen- satz des Klassischen und des Romantischen in der neuern Philosophie» (ebd. 1877),
«Hegel und die logische Frage der Philosophie in der Gegenwart» (ebd. 1878),
«Die deutschen Studenten. Ein dra- mat. Gedicht» (ebd. 1877). Hermann, Luoimar, Physiolog, geb. zu Berlin, studierte daselbst 1855-59 Medi- zin, habilitierte sich 1865 dort als Privatdocent der Physiologie, wurde im Herbst 1868 ord. Pro- fessor der Physiologie an der Universität Zürich [* 10] und Herbst 1884 inKönigsberg. Er schrieb: «Grund- ris; der Physiologie» (Berl. 1863; 10. Aufl. als «Lehrbuch», ebd. 1892),
«Lehrbuch der erperimen- tellen Toxikologie» (ebd. 1874),
«Untersuchungen zur Physiologie der Muskeln [* 11] und Nerven» [* 12] (3 Hefte, ebd. 1867-68).
Auch gab er in Gemeinschaft mit zahl- reichen Physiologen heraus das «Handbuch der Physiologie» (6 Bde., Lpz. 1879-83). Hermannsbad, f Lausigk. Hermannsburg, Dorf im Kreis [* 13] Fallingbostel des preuh. Neg.-Vez. Lüneburg, [* 14] in der Lünevurger Heide, im Örtzethal, hat (1890) 1578 E., Post, Tele- graph, eine alte, von Hermann Billung erbaute ! Kirche, mit Glocken von 1496 und 1681, 2 Kreuz- kirchen (1878 und 1886), 2 Missionshäuser mit Druckerei und Buchhandlung, Missionsschule, Wai- senhalls, landes- und freikirchliche Schulen; Spar- und Vorschußverein, Holzhandel mit den See- städten und in der Nähe bedeutende Kieselgurlager.
Hermannsdenkmal, 825 vom Mönch Landolf gegründet, ist bekannt durch die von Ludwig Harms hier begründeten Mis- stonsanstalten und durch die hier vollzogene Sepa- ration von der luth. Landeskirche Hannovers. (S. Hermannsburger Mission und Separation.) Hermannsburger Mission und Separa- tion. Ludwig Harms (s. d.) trennte sich 1819 von der norddeutschen Heidenmission und nahm den Mis- sionsbetricb selbständig in die Hand. [* 15] Seine Kolo- nialideen mußten aber bald als unausführbar aufge- geben werden, doch bestehen Stationen in Natal, in Australien, [* 16] Neuseeland und Indien. (Vgl. Her- mannsburger Missionsblatt, und Speckmann, Die Hermannsburger Mission in Afrika, [* 17] Hamb. 1876.) Sein Bruder und Nachfolger Theodor Harms (s. d.) weigerte sich, die aus Anlaß des Civilstands- gesetzes vom Konsistorium veränderte kirchliche Trau- ordnung anzuerkennen, weil er die kirchliche Trauung allein als gültige Kopulation [* 18] ansehen wollte. 1877 des Amtes entsetzt, trat er mit seiner Gemeinde aus der hannov.
Landeskirche und bildete eine separiert- liith. Gemeinde. Da auch noch an andern Onen sein Beispiel Nachahmung fand, entstand ein Syno- dalverband separiert-luth. Gemeinden, von denen Hermannsburg die größte ist. 1878 untersagte das Konsistorium die übliche landeskirchliche Kollekte für die Hermannsburger Mission und sagte sich da- mit offen von ihr los. Seit 1885 sind die alten Verbindungen mit derLan- destirche wiederhergestellt und die Hermannsburger Mission wird wieder von den landestirchlichen Ge- meinden unterstützt.
Da- gegen haben sich 1892 zwei von Hermannsburger Ko- lonisten begründete Ge- meinden in Afrika und eine Hermannsburger Ge- meinde in Neufeeland, un- zufrieden mit dieser Wen- dung der Dinge, von der Hermannsburger Mis- sionsleitung losgesagt, mit der hannov. luth.Freikirche verbunden und eigene Missionen begonnen. Hermannsdenkmal, das von Bändel (s.d.) dem Cheruskersürsten Armi- nius (s. d.) auf der Groten- burg bei Detmold [* 19] aus freiwilligen Beiträgen des deutschen Volks errichtete Denkmal. Die aus Kupfer [* 20] gefchmiedete [* 1] Figur Ar- mins (s. beistehende Abbildung) mißt bis zur Spitze des Helmschmucks 17,3^, bis zur rechten er- bodenen Hand 19, bis zur (^chwertspitze 26,7 w. ¶