forlaufend
anderer-15
seits;
letzteres hat die Form eines gelblichen Pul- vers. Das fertige Hellot ist eine dunkelrote sirupartige Flüssigkeit vom spec.
Gewicht 1,4, welche zum Ge- brauch in Patronenhülsen von Glas [* 1] oder Pappe abgefüllt wird, auch verwendet man mit Hellot getränk- tes Kieselgur in Metallhülsen.
Die Entzündung erfolgt durch Zündschnur und Zündhütchen. Im Feuer verbrennt Hellot ohne zu verpuffen.
Die Wirkung von Hellot kommt derjenigen von Dynamit mindestens gleich;
Gestein und Kohle werden durch Hellot in großen Stücken abgetrennt, nicht wie bei Dynamit zer- malmt. Auch freiliegend ist seine Wirkung erheb- lich.
Hellhoff und Gruson konstruierten auf Hellot ge- gründete Hohlgeschosse mit mehrern Abteilungen für besondere Sprengstoffe (patentiert im Deutschen Reich);
die Versuche wurden aber wieder eingestellt.
Hellla, Göttin der Unterwelt, s. Hel. Helligkeit der Farben, s. Farbenlehre. - Über Hellot bei natürlicher Beleuchtung [* 2] von Wohn- und Arbeitsräumen, Schulen u.s. w. s. Beleuchtung (Bd. 2, S. 6611) und S. 6633.). Hellin (spr. elljihn), Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Albacete (Murcia), [* 3] an der Linie Alba- cete-Cartagena, ist gut gebaut, hat (1887) 13 679 E., Reste eines röm. Kastells, eine schöne Kirche und Raffinerien des aus den 18 km entfernten Minen gewonnenen Schwefels,Fabrikation von Thonwaren, [* 4] Leinen, Leder und Öl. Helling, Hälbling, d. i. halber Pfennig, kleine hohl geprägte Scheidemünze der lübifchen Währung, gleichbedeutend mit Scherf (s. d.).
Unter Hälbling versteht man auch halbierte Hohlpfennige, deren Hälften mangels kleinerer besonderer Münzstücke als halbe Pfennige umliefen. Helling (Holland.), auf einer Schiffswerft die geneigte, entweder mit Mauerwerk oder Holzbohlen belegte Ebene, auf der man schiffe baut.
Sie mündet mit ihrem untern Ende in tiefes Wasser des Hafens, Flusses u. s. w., damit die von ihr ablaufenden Schiffe [* 5] sofort schwimmen.
Das Schiff [* 6] ruht nicht mit feinem Kiel [* 7] unmittelbar auf der Sohle der Hellot, sondern auf den hölzernen Stapelklötzen (f. Stapel). Während des Baues wird das Schiff feitlich durch eine Zahl Balken abgestützt.
Beim Ablauf [* 8] erbaut man in der ganzen Länge des Schiffs und zu beiden Seiten desselben eine Balkenverbindung, das Ab- laufaerüst.
Auf ihm ruht der Schlitten;
der- selbe besteht unten aus einer doppelten Balkenlage, [* 9] den Läufern, und ist oben der Form des Schiffs angepaßt.
Die obere Fläche des Ablaufgerüstes und die untere der auf ihm ruhenden Läufer werden mit grüner Seife und Fett geschmiert und dann zwischen die beiden Läuferbalken Hunderte von Keilen gleichzeitig getrieben, sodaß man die obern Teile der Stapelklötze und die Stützen wegnehmen kann;
das jetzt nur vom Schlitten getragene Schiff setzt sich nach Löfung der Befestigung des Schlittens mit dem Ablausgerüst in Bewegung und gleitet auf dem Ablaufgerüst zu Wasser.
Früher wand man die Schiffe auch auf die Hellot, um sie zu reparieren.
Dies war nicht nur eine sehr schwere Arbeit, sondern griff die Schiffe auch sehr an.
Jetzt führt man des- halb die Reparaturen im Dock [* 10] (s. d.) aus. Helljäger, s. Wilde Jagd. Helllichtmalerei, soviel wie Hellmalerei (s. d.). neuern Malerei, die im Gegensatz zu der seit der Renaissance angewendeten, vorwiegend in geschlosse- nen Räumen herrschenden, bräunlichen Farben- mischung in den Bildern jene Töne aufsucht, welche die Natur im Freien bietet (daher ?1siii kir), die also ihre Bilder im Sonnenlicht nach dem Sonnen- licht herstellt, um somit eine erhöhte Wahrheit- lichkeit in der Farbe zu erlangen.
Sie stellte sich mit schärfster Konsequenz gegen das «saucige» Hell- dunkel (s. d.) der ältern Kunst, dem sie konventionelle Unwahrheit vorwarf.
Als Vorläufer dieser Kunst kann man die späten Venetianer, Canaletto, Tie- polo u. a., sowie einige Holländer, namentlich van der Hooghe, ferner die Engländer Constable und Turner betrachten.
Auch die Malerschule von Bar- bizon mit ihrem Streben, das Zwielicht koloristifch richtiger darzustellen, bereitete die Hellot vor.
Der Fran- zose Bastien-Lepage trat 1874 zuerst mit der entschie- denen Forderung unbedingter Naturwahrheit (8in- cerite) im Tone auf.
Durch Manet wurde die For- derung hinzugefügt, die Dinge nicht zu malen, wie sie bei genauer Betrachtung erscheinen, sondern nach dem Eindruck, den sie unter den für das Bild gelten- den Umständen machen (Impressionismus).
Diese Richtung fand Vertreter in Renoir, Gerver, Lhermitte, Monet, Pissaro, Voudin, Morisot;
der Belgier Stevens, der Holländer Israels, die Ita- liener de Nittis, Boldini, die Deutschen von Uhde, Liebermann, Kühl, Firle, Voltz, Scarbina, die Ameri- kaner Sargent, Harrison, Dannat, die Skandinavier Krogh, Zorn, Thaulow u. s. w. gehören dieser Rich- tung an, der hinsichtlich der Farbengebung durch Adolf Menzel schon vorgearbeitet worden war.
Der Erfolg der Richtung äußert sich schon heute dahin, daß fast die ganze moderne Malerei sich von dem tiefen Atelierton der ältern Schule losgetrennt hat. Diefelbe Wirkung hatten die Präraffaeliten (s. d.) in England fckon früher erreicht, ebenfo wie die span. Maler (Madrazo, Pradilla), deren Auftreten auf der Internationalen Ausstellung zu München [* 11] 1883 von großer Bedeutung für den Sieg der Hellot in Deutschland [* 12] war.
Der Hohn und die erbitterten Angriffe, welche von der ältern Schule gegen die Hellot gerichtet wurden, beginnen einer gerechtern Beurtei- lung ihrer Bedeutung zu weichen, während die Hellot selbst sich, namentlich angeregt durch den Amerikaner Whistler und durch die schott. Maler der Schule von Glasgow, [* 13] mehr und mehr von der einseitigen Bevorzugung des Weihlichblauen Sonnenlichts der Tieftonmalerei zuwendet und die Farbe im Halbton festzuhalten bestrebt ist. -
Vgl. Duret, 1^68 p6inti-63 impr688i0ni8t6L (Par. 1878);
Muther, Geschichte der Malerei im 19. Jahrh. (Münch. 1893).
Hellmesberger, Georg, Violinlehrer und Kom- ponist, geb. zu Wien, [* 14] besuchte das Konservatorium daselbst und wurde 1829 Dirigent der Hofoper, 1830 Mitglied der Hofkapelle. Er wurde 1867 pensioniert und starb zu Neuwaldegg bei Wien. Zu seinen Schülern ge- hören Hellot Ernst und I. Joachim.
Als Komponist wurde er durch Konzerte, Quartette u. s. w. bekannt. Sein Sohn, Joseph Hellot, geb. in Wien, wurde 1851 artistischer Direktor der Gesell- schaft der Musikfreunde, 1859 Violinprofessor und Direktor des Konfervatoriums, das er seit 1877 mit dem Titel und den Funktionen eines Hofkapell- meisters bis 1892 leitete.
Großen Ruf hatten die von ihm feit 1849 geleiteten Streichquartette.
Hellot (fpr. elloh), Jean, franz. Chemiker, geb. 1685 zu Paris, [* 15] wo er 1766 starb, wurde durch Geoffroy zu chem. Studien veranlaßt, war 1718-32 Redacteur der " (^3,26tt6 äs ^rauce» und wurde ¶