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kommt. Dadurch hebt sich die Nase [* 1] u und läßt die Schneide 8 des Winkelhebels frei, wodurch die nach links geneigte Scheibe 8, noch unterstützt durch das Gewicht des Hebelarms r, in die beim linken Fall- werk gezeichnete Lage fällt, und dadurch vor das be- treffende Fenster des Tableaus gelangt. Durch eine mit Stiften K besetzte und außerhalb des Tableau- Niq. 3. l5'g- kastens mit einen: Griff 6 (f. auch [* 2] Fig. 1) versehene Stange werden die gefallenen Scheiben aufgerichtet.
Anstatt des gewöhnlichen, an der Wand befestig- ten Druckknopfes hat man in Wohnungen auch be- wegliche Kontakte und zwar: ^ birnförmige von der Decke [* 3] her- abhängende Kontakte [* 2] (Fig. 3); Preßkontakte [* 2] (Fig. 4), eben- falls hängend, die durch Zu- sammendrücken der cylindri- schen Hülfe in Wirksamkeit tre- ten; auf dem Tisch anzubrin- gende Kontaktplatten [* 2] (Fig. 5) sowie auch Trctkontakte(Fig.6), die unter dem Tisch ange- bracht werden und unbemerkt in Thätigkeit gesetzt werden können. Die Sicherheitstelegraphen enthalten Meldesignale, die das unbefugte Eindringen in einen Raum melden sollen, und werden durch selbst- thätig wirkende Kontakte ausgelöst. Die Thür- und Fensterkontakte, die das Öffnen einer Thür oder eines Mrsters anzeigen, haben eine einfache Einrichtung, ebenso der Kontakt für Rollläden. Auch hat man, besonders für Geldschränke, sog. Fadenkontakte, die sofort in Wirkfamkeit treten, wenn durch Berührung dos Schrankes die Spannung eines um den- selben gelegten unsichtbaren Fadens nur wenig verän- dert wird. Doch wirken diese Fadentontakte wegen ihrer großen Em- pfindlichkeit oft auch zur un- rechtcnZeitund sind auch schwer einzustellen. Zu den Haustorien sind auch die Haustelephonanlagen (s. Telephon- anlagen II) sowie die mit einer Signalpfeife ver- sehenen Sprachrohre (f. d. zu rechnen. -
Vgl. Erfmth, Haustelegr
aphie,
Tolcphonie und Bütz-
[* 2]
Fig. 5.
[* 2]
Fig. 6. ableiter (2. Aufl.,
Verl. 1883);
Mix und Genest, An- leitung zum
Bau elektrischer Haustelegr
aphen-,
Telephon- und Blitzableiteranlagen (ebd. 1890).
Haustelephonanlagen, s. Telephonanlagen II. Haustiere, Tiere, die des Nutzens oder Ver- gnügens halber vom Menschen gezüchtet werden. Die wichtigsten sind^Hund, Katze, [* 4] Schwein, [* 5] Rind, [* 6] Büffel, Dak, Zebu, ^chaf, Ziege, Renntier, Kamel, Elefant, [* 7] Lama, Pferd, [* 8] Maultier, Esel, Kaninchen, [* 9] Hühner, [* 10] Enten, [* 11] Gänse, Tauben, [* 12] Pfauen, verschiedene Singvögel, Goldfisch, Biene, [* 13] Cochenille, Seiden- raupe. Die Zucht der gegenwärtig häufigsten Haustorien ist sebr alt. Sie war zwar dem Menschen der Diluvial- zeit noch unbekannt, aber schon in der jüngern Stein- zeit findet sich der Hund, der überhaupt fast überall zuerst gezähmt worden ist, die Ziege, das Rind und das Schaf, [* 14] fpäter erst das Schwein und das Pferd.
Seit jener Zeit ist die Domestikation sowohl quanti- tativ als auch qualitativ weiter fortgeschritten und hat eine Anzahl selbständiger Arten entwickelt, die ihren Ursprung nur selten durch Rückschläge an- deuten. Heute wird die Zucht der Haustorien nach wissen- schaftlichen Grundsätzen betrieben und ist ein wich- tiger Zweig der Landwirtschaft. Viele Haustorien, wie das Kamel und das Renntier, sind auf bestimmte Zonen beschränkt, andere, besonders der Hund, finden sich überall. Auch die wirtschaftliche Bedeutung der einzelnen Haustorien ist in den Verschiedellen Ländern ver- schieden. -
Vgl. Charles Darwin, ^d" vln-iatiou ok auiinHig anä piautg uuäer äoiutiätication (2 Bde., Lond. 1868 u. ö.; deutsch von Carus, 2. Aufl., Stuttg. 1873);
Wilckens, Grundzüge der Naturgeschichte der Haustorien (Dresd. 1880). -
Bezüglich der Haftung für Mängel beim Verkauf der Haustorien s. Empfangbarkeit der Ware, Gewährsfristen, Gewährleistung und Ge- währsmängel; bezüglich der Haftung für den durch fremde Haustorien angerichteten Schaden f. Tiere. Haustiergarten, von Julius Kühn 1866 am landwirtschaftlichen Institut der Universität zu Halle [* 15] a. S. ins Leben gerufen, bietet ein Hilfsmittel für die Forschung und den Unterricht auf dem Ge- biete d^r landwirtschaftlichen Tierzucht dar, wie solches all keiner andern Stätte existiert.
Der Haustorien hat den Zweck, die wissenschaftlichen Fragen hin- sichtlich der Züchtung ihrer Lösung entgegenzuführen und die verfchiedenen Arten und Rassen der Haus- tiere in lebenden Exemplaren zur Anschauung zu bringen und damit den Unterricht in der specielleil Tierzucht zu unterstützen. Der Haustorien leistet auf dem Gebiete der Rasscnkunde und der züchterischen For- schung ganz dasselbe wie der ökonomisch-botan. Garten [* 16] auf dem Gebiete des landwirtschaftlichen Pflanzenbaues.
Der Haustorien in Halle a. S. enthält nahe an 600 Tiere, durch welche die wichtigsten Nassen des Rindes, Schafes, Esels und Pferdes in typischen Exemplaren vertreten sind. Julius Kühn hat durch die in Halle ausgeführten Züchtungsversuche na- mentlich die Fragen nach dem Grade der Verwandt- schaft der zu einer Gattung gehörenden, mit den Haustieren verwandten und teils wild lebenden Ar- ten, nach der Vererbungsfähigkeit derselben bei Paarung mit den Haustieren teils gelöst, teils ihrer Lösung erheblich näher gebracht. Haustorien (neulat.), bei parasitisch lebenden Pflanzen die Fortsätze, die der Schmarotzer in das Gewebe [* 17] des Wirtes hineinsendet, um aus diesem die nötigen^ährstoffe zu schöpfen. Je nach der systema- tischen Stellung dcr Parasiten sind auch die Haustorien ver- schieden gebaut: bei endophyten Pilzen, wie beiden 57* ¶