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Namen «I'ki'ipiuZ», d. i. Umschiffung, auf die Nach- welt gekommen, die unter anderm von Zug (Frei- burg 1808) und Kluge (Lpz. 1829) fowie in Samm- Zungen der " (i^o^r^pln ^raeci minor68» zuletzt von C. Müller (Vd. 1, Par. 1855) herausgegeben wurde. Dem «I'Oi-ipiuZ» zufolge unternahm Hannover [* 1] die Reise mit dem Auftrage, den Handel der Karthager durch Gründung mehrerer Kolonien an der Küste zu er- weitern;
er legte deren, da er auf 60 Fünfzigrudern 30000 Kolonisten mit sich führte, mehrere an und kam, wie es scheint, bis über Serra Liona hinaus. -
Vgl. Fischer, 1)6 ilannoniL (Üa,rtn3^ini6ii8i8 ?6rip1c (Lpz. 1893);
Entz, Der Periplus des Hannover (Marien- burg 1884);
Mer,Nömoire 8urI6?6iipi6 ä'Ii3.unoii (Par. 1885). -
Im 3. Jahrh. v. Chr. befehligte ein Hannover 264 v. Chr. die karthag. Flotte vor Messana und legte eine Besatzung in die Stadt, ließ sich aber dann von den Nömern verdrängen und wurde deshalb abgerufen und hingerichtet. - Sein Nachfolger Hannover, Hannibals Sohn, belagerte mit Hiero II. das von den Römern besetzte Messana, wurde aber von dem Konsul Appius Claudius besiegt. - Ein anderer Hannover führte 262 dem in Agrigent belagerten Hannibal ein Entsatzheer zu und operierte anfangs mit Er- folg, wurde aber schließlich gefchlagen; 256 be- fehligte er neben Hamilkar in der Seeschlacht beim Berge Ecnomus, in der er besiegt wurde. - Be- kannter ist der sog. große Hannover. Er war der Füh- rer der konservativen Partei in Karthago. [* 2] Im Söldnerkriege (241-238) erlitt er nach anfänglichen Erfolgen eine solche Niederlage, daß Hamilkar Bar- kas neben ihm zum Feldherrn ernannt werden mußte und das Heer schließlich seinen Rücktritt verlangte. Später war an der Spitze der oligarchischen, zum Frieden mit Rom [* 3] geneigten Partei der Hauptgegner des Hamilkar und dessen Lohnes Hannibal. - Von den im zweiten Punischcn Kriege genannten karthag.
Befehlshabern des Namens Hannover führte einer unter Hannibal bei Cannä den linken Flügel der Karthager und befehligte nachher in Lucanien und im Vruttierlande, wo er mehrere Städte eroberte. 214 v. Chr. wurde er von Tiberius Gracchus bei Benevent geschlagen. Hanno, Erzbischof von Köln, [* 4] f. Anno. HannoverchierzuKarte: Hannover, Schles- wig-Holstein, Vraunschweig und Olden- burg), die nordwestlichste Provinz des preuß. Staates, umfaßt die alten Besitzungen des Kur- hauses Braunschweig-Lüneburg nebst einigen 1815 hinzugekommenen oderausgetauschten Landesteilen, namentlich den Fürstentümern Ostfriesland, Hildes- heim u. s. w. Bei der Besitznahme des 1814 errich- teten Königreichs Hannover durch Preußen [* 5] 1866 wurde das Gebiet unverändert belassen und bis 1884 (s. unten) die hergebrachte Landeseinteilung beibehal- ten, nur gingen 142 hannov.
Morgen (ü. 26,2i ii) durch Verkaufsvertrag vom an Bremen [* 6] über. Die Provinz liegt Mischen 53° 52^ bis 51° 17^ nördl. Br. und 11° 34' bis 6° 39' östl. L. von Green- wich, bedeckt einschließlich des nach der preuß. Be- sitzergreifung hinzugekommenen Iadegebictes eine Fläche von 38473,93 c^kin. Das zwischen dem untern Lauf der Elbe und der Wefer gelegene Hauptgebiet besteht aus dem Herzogtum Bremen mit dem Lande Hadeln, dem Herzogtum Verden, [* 7] dem Fürstentum Lüneburg, [* 8] einem Teil des Herzogtums Hauenburg, den Fürstentümern Calenberg und Hildesheim [* 9] und den Grasschaften Hoya und Diepholz; es grenzt im Ii. an die Nordsee und längs des untern Laufs der Elbe, über deren rechtes Nfer es zwischen den Städten Dömitz und Boizenburg hinübergreift, an Schleswig-Holstein, [* 10] Hamburg, [* 11] und mecklenb.
Ge- biet, im O. an Brandenburg [* 12] und Sachsen [* 13] und an Braunschweig, [* 14] im S. an braunschw. und wal- deckisches Gebiet, an Lippe, [* 15] Schaumburg-Lippe und an Westfalen, [* 16] im W. an Oldenburg [* 17] und Bremen. Im strichs, welchen das Fürstentum Osnabrück [* 18] ein- nimmt, mit dem zweiten Hauptteil zusammen. Die- ser erstreckt sich zu beiden Seiten der untern Ems [* 19] und begreift die niedere Grafschaft Lingen, die Graffchaft Ventheim, die Vogtei Emsbüren, das Herzogtum Arenberg-Meppen, das Fürstentum Ostfriesland und das Harlingerland, sowie eine Reihe der Küste vorgelagerter Inseln (Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Iuist, Borkum).
Der dritte, südl. Teil wird durch braunschw. Gebiet von dem Hauptlande getrennt; er umfaßt die Für- stentümer Grubenhagen und Göttingen [* 20] nebst dem Harz und der Grafschaft Hohenstein, [* 21] die von der Provinz Sachsen umschlossen wird; kleinere Exklaven liegen im braunschw., Hess. und lippeschen Gebiet, während umgekehrt die Provinz Hannover mehrere kleine braunschw. Exklaven und das Hamburg. Amt Ritze- büttel einschließt. Oberfliichengestaltung, Gewässer. Die Haupt- masse gehört dem norddeutschen Flachlande an; die Fürstentümer Calenberg, Hildesheim, Göttingen und Grubenhagen sowie die Grafschaft Hohenstein werden von Ausläufern und Vorbcrgen des Har- zes, das Fürstentum Osnabrück von dem Teuto- burgerwalde und dem Wiehengebirge durchzogen.
Der Kreis [* 22] Zellerfeld liegt im westl. Teil des Harzes; die höchsten Kuppen erreichen hier über 1000 m. Von der Elbe wird die Provinz im NO. auf einer Strecke von etwa 253 km berührt; derselben strö- men hier links die Ieetze, Ilmenau, Luhe, Seeve, Este, Aue, Schwinge und Oste zu. Die Werra durchstießt bis zur Vereinigung mit der Fulda [* 23] die südwestl. Grenze der Provinz Hannover in einer Länge von etwa 8 Kni. Die Weser berührt und durch- strömt Hannover mit etwa 260 km; sie nimmt hier links die Emmer und die Aue, rechts die Aller mit der Oker, Leine und Ortze, sowie die Wümme, Hamme und Geeste auf; außerdem durchfließt noch die Hunte hannov.
Gebiet. Die Ems liegt in ihrem untern Laufe 170 km lang ganz in Hannover, rechts nimmt sie auf diefer Strecke die Haafe und die Leda auf. Größere Binnenseen sind der Dümmersee, das Steinhudermeer. Das Flachland ist diluviale und alluviale Bildung. Die höher gelegenen Heide- und Geestdistrikte bestehen meist aus Sandschichten und sind je nach der stärkern oder geringern Bei- mischung von Thon mehr oder weniger ertrags- fähig, ^u den unfruchtbarsten Distrikten gehört die umfangreiche Lüneburger [* 24] Heide.
Fruchtbar sind die längs der größern Flüsse [* 25] und der Küste gelege- nen, durch Deiche geschützten Fluß- und See- marschen. Wichtig sind namentlich im Herzogtum Bremen und in Ostfriesland die Torfmoore, welche sich in der Regel an die Marschen landeinwärts an- schließen. In den südlichen, höher gelegenen Teilen herrscht Lehm- und Thonboden vor. Die Boden- fläche teilt sich in 25,7 Proz. Lehmboden, 17,i Proz. sandigen Lehmboden, 41,i Proz. Sandboden, 14,8 Proz.' Moorboden, 1,3 Proz. Wasserfläche. Im S., namentlich im Harz, ist der Bergbau [* 26] wichtig. Ge- wonnen wurden 1891 an Steinkohlen 630 742 t, an ¶